In einer szenischen Lesung lässt die Schriftstellerin Uta Hauthal die literarischen Stimmen von Elise von der Recke und Christoph August Tiedge unmittelbar in Dialog treten. Dabei werden die Eigenheiten beider Schriftsteller deutlich und es entsteht ein umfassendes geistesgeschichtliches Bild ihrer Zeit.
Beide lebten zur Zeit der Romantik und waren ab 1805 eng miteinander verbunden. Sie unternahmen gemeinsame Reisen in die Schweiz und nach Italien. Ab 1819 lebten sie in Dresden in einer gemeinsamen Wohnung. Ihre Verbindung bestand auch über den Tod hinaus. Recke bedachte Tiedge testamentarisch und sicherte so seinen Lebensunterhalt auch nach 1833.
Elise von der Recke wurde mit der Schrift „Nachricht von des berüchtigten Cagliostro Aufenthalte in Mitau, im Jahre 1779, und von dessen magischen Operationen“ berühmt. Ihr Ziel war es, die manipulierenden und betrügerischen Methoden Cagliostros zu ergründen und darzustellen. Ihre Arbeit war so erfolgreich, dass selbst die russische Zarin davon Kenntnis erhielt und Recke an den Hof einlud.
Reckes Selbstzeugnisse wie Briefe, Tagebücher und Kommentare sind lebendig und aussagekräftig. Sie offenbaren eine genaue Beobachtungsgabe, psychologische Tiefe und sprachlich differenzierte Darstellungen. Bereits 1791 erschienen Auszüge aus ihren Tagebüchern. Besonders erwähnenswert ist ihre Reisebeschreibung „Tagebuch einer Reise durch einen Teil Deutschlands und durch Italien in den Jahren 1804-1806“, die 1806 veröffentlicht wurde.
Christoph August Tiedge wurde durch seine Lyrik bekannt. Seine Werke erschienen 1841 in Leipzig unter dem Titel „C.A. Tiedge’s sämtliche Werke“. Bedeutende Zyklen sind „Der Frauenspiegel“ und „Die letzten Sybariten“. Den Liederzyklus „Geburt der Freude“ widmete er von der Recke.
Szenische Lesung mit der Schriftstellerin Uta Hauthal zu Elisa von der Recke und August Tiedge
- Montag, 1. Juli 2024, 17.30 Uhr
- Treffpunkt: Innerer Neustädter Friedhof Dresden, Friedensstraße 2, 01097 Dresden
- Dauer: 1 Stunde, Bei Regen findet die Veranstaltung in der Friedhofskapelle statt. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die historische Friedhofsanlage wird gebeten.