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Tauben: Füttern in Dresden verboten!

Tauben sind allgegenwärtig in der Dresdner Neustadt. Sie laufen über Plätze, flattern durch die Straßen und lassen sich auch von vorbeibrausenen Kraftfahrzeugen nur geringfügig stören. Abgesehen davon, dass sie in den vielen Papierkörben und Mülltonnen und im Umfeld der Imbiss-Stuben reichlich Futter finden, gibt es immer wieder Tierfreunde, die diese Vögel füttern.

Taube auf der Kreuzung Görlitzer/ Louisenstraße - Foto: Anton Launer
Taube auf der Kreuzung Görlitzer/ Louisenstraße – Foto: Anton Launer

Laut Paragraph 9 der Dresdner Polizeiverordnung ist das Füttern von Tauben oder Ratten verboten. Zur Begründung heißt es aus der Stadtverwaltung: “Stadttauben übertragen Parasiten und Krankheiten. Zudem verschmutzen Futter und Taubenkot öffentliche Plätze, Parks, Wege und Gebäude. Da Tauben Wildtiere sind, können sie sich selbst versorgen.” Daher untersagt die Polizeiverordnung “Sicherheit und Ordnung” (hier als PDF auf dresden.de) das Füttern auf allen öffentlichen Flächen in Dresden.

Geldbuße bis zu 5.000 Euro

Wer sich nicht an das Verbot hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Das kann mit einer Geldbuße von bis zu 5.000 Euro oder mindestens einem Verwarngeld von 20 Euro geahndet werden. Um auf die städtische Satzung aufmerksam zu machen, publiziert das Ordnungsamt unter anderem die Broschüre „In Ordnung!? Stadtrecht für jedermann“.

Laut Stadtverwaltung produziert eine Taube jährlich etwa zehn bis zwölf Kilogramm Kot. Die enthaltene Harnsäure greift Mauerwerke an und beschädigt Gebäude. Taubenkot verunreinigt nicht nur Bauwerke und Plätze, sondern enthält auch potenzielle Krankheitserreger. Besonders gefährdet durch den Feder- oder Kotstaub sowie die Parasiten sind Kinder, ältere Menschen und Allergiker.

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Stiftung: Tauben ungefährlich

Die Erna-Graff-Stifftung für Tierschutz hingegen weist darauf hin, dass Stadttauben nicht gefährlicher als andere Vögel seien. Und verweist auf eine Studie des Tierarztes Jens Hübel aus Leipzig. Fazit: „Vorsicht ist gut, Panik ist unnötig.“ Auch die Stadt Berlin stellte schon vor drei Jahren fest: “Stadttauben sind keine Wildtiere und bedürfen daher menschlicher Fürsorge” (Quelle: berlin.de). Konkret heißt es dort: “Soweit in deutschen Kommunen noch Taubenfütterungsverbote existieren, sind diese als Landesrecht rechtswidrig, da sie gegen das höherrangige Bundestierschutzgesetz und das Staatsziel Tierschutz im Grundgesetz verstoßen.”

Mögliche Lösung: Betreute Taubenhäuser

Mittels sogenannter Taubenhäuser wird versucht, die Stadttaubenpopulation zu kontrollieren. In diese Taubenschläge sollen die Stadttauben angelockt werden und über eine Kontrolle der Brut soll die Population auf ein verträgliches Maß geschrumpft werden.

8 Kommentare

  1. Diese Art von Tauben sind eben keine Wildtiere, sondern die Nachfahren von ausgesetzten/ausgebüxten eigens gezüchteten Haustieren (Brieftauben etc)! Dass sie ausreichend Futter finden ist zudem Quatsch und irgendwelche Imbissreste wie Brot und Pommes machen sie krank. Menschengemachtes Problem und dann die Tiere mit Füßen treten. Typisch! Die Stadt sollte wohl mal bei der Taubenhilfe Dresden Nachhilfe nehmen.

  2. In der Polizeiverordnung steht auch “Aus Gast- und Veranstaltungsstätten … darf kein Lärm nach außen dringen durch den andere unzumutbar belästigt werden. Fenster und Türen sind erforderlichenfalls geschlossen zu halten.” – Kann auch mit 5000 Euro bestraft werden. Halten sich auch nicht viele daran.

  3. Tauben sind keine Wildtiere und Tauben übertragen auch keine Krankheiten an den Menschen, wenn er sie nicht gerade ableckt oder roh frisst. Den Stadttauben geht es hundeelend und alle sehen weg, bis auf die durch Spendengelder finanziererte Stadttaubenhilfe!

  4. Ja, es ist bitter traurig, wie Menschen, diese armen Lebewesen verkümmern lassen. Der angeborene Brutzwang ist Menschengemacht. Es gibt die gute Lösung der Taubenschläge, an denen mit Gipseiern- kükeneier ausgewechselt werden können. Dort können Sie auch versorgt mit geeignetem Körnerfutter. Jede Taube braucht ca. 35 gr.täglich davon , um ein vogelgerechtes Leben zu füttern . Es ist einfach, zu Taubenleben, zu verbieten und mit Füssen zu treten. Dazu braucht man keinen Verstand, den Menschen an sich , so rühmen. MFG Christina

  5. Ich stimme den Taubenfreunden in allem zu. Tauben haben unsere Fürsorge und Schutz verdient!!! Wer Tauben in Not findet kann sich bitte bei der Stadttaubeninitiative Dresden melden. Auch wenn die Tauben auf einem Balkon nisten oder ähnliches bitte den Verein informieren. Bitte nicht zerstören oder noch schlimmeres. Das ist Tierquälerei.
    https://stadttauben-initiative-dresden.de/

    LG von Taubenfreundin Lena

  6. Hallo,
    Ich bewohne ein Appartement in einen Großen Komplex auf der Bautzner Straße und hier existiert eine,ich möchte sagen Taubenplage.
    Brut auf den Balkonen bzw in den Zwischenräumen dazu natürlich Geräuschkulisse und Verkotung der Anlage.

    Die Tiere sehen auch alles andere als Gesund aus bzw. versterben sie und auch die Brut vor Ort vermutlich such wegen der Sonne und Hitze vor Ort.

    Der Besitzer scheint sich nicht zu kümmern.
    Es handelt sich um einen Privaten Innenhof.

    Hat jemand einen Hinweis an wen man sich wenden kann am besten?

  7. Für T.: melde dich vielleicht mal bei der Taubenhilfe Dresden (ein Verein der sich auf Basis ehrenamtlicher Arbeit um Tauben kümmert). Vielleicht können die Euch helfen, oder Euch zumindest so beraten das ihr zB Eier tauschen oder füttern könnt um das Elend der Tiere zu verringern.
    Wäre sicher optimal wenn es Freiwillige aus eurem Wohnkomplex zum längerfristigen Helfen gäbe.

  8. Grüße ausm Fleischerblock Erfurter Straße. Ein jeder Balkon, der nicht komplett mit Draht/Netz verrammelt ist, wird dauerbebrütet. Und wenn kein Platz mehr ist, gehts mit drei Zweigen auf die Fensterbretter und gern auch in die letzte noch so kleine Nische. Und es mag ja gut gemeint sein, liebe Seasheperd-Frau, aber es bringt keine Punkte für Tauben und Anwohner, wenn vor jeder Haustür rechts & links jeweils eine Schippe Weizen liegt.
    nur meine zwei Goldcent.

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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