Am kommenden Montag, 19. August, findet auf dem Inneren Neustädter Friedhof in Dresden, Friedensstraße 2, eine besondere Lesung statt. Die Veranstaltung dauert etwa eine Stunde.
Im Mittelpunkt steht Karoline Lucius, eine kluge, gebildete und eigenwillige Frau, die im 18. Jahrhundert lebte. Durch ihren Briefwechsel mit dem Dichter Christian Fürchtegott Gellert wurde sie bekannt. Im Jahr 1760 wandte sie sich selbstbewusst an Gellert, woraufhin über ein Jahrzehnt ein intensiver Austausch entstand.
In ihren Briefen offenbarte Lucius eine tiefe Heimatverbundenheit und eine feinsinnige Beobachtungsgabe. Diese Briefe zeichnen ein lebendiges Bild der Stadt Dresden und ihres bürgerlich-höfischen Lebens.
Karoline Lucius war eine Frau, die sich wenig um Konventionen scherte. Sie arbeitete als freie Schriftstellerin, übersetzte aus dem Englischen und Französischen, veröffentlichte zwei Dramen und blieb trotz vieler Angebote ledig. Erst 1774 heiratete sie den Pastor Gottlieb Schlegel in Burgwerben. Nach seinem Tod 1813 kehrte sie nach Dresden zurück, wo sie im Alter von 94 Jahren starb.
![Lange Nacht der Angst im Hygiene-Museum](https://www.neustadt-ticker.de/wp-content/uploads/2024/11/2024-11-14-DHMLangeNachtderAngst.jpg")
Gellert hatte geplant, den gesamten Briefwechsel mit Karoline Lucius in seine Werkausgabe aufzunehmen, was jedoch nicht geschah. Der Briefwechsel erschien erstmals 1823.
Lesung mit Uta Hauthal
Die Schriftstellerin Uta Hauthal wird in ihrer Lesung an Schlegels Grab den Dialog zwischen diesen beiden unabhängigen und sehr unterschiedlichen Geistern durch ihre Briefe zum Leben erwecken. Die Zuhörer erfahren dabei, wie ein selbstbewusstes Frauenleben in der Zeit der Romantik aussah und welche Philosophie Gellert prägte.
- Montag, 19. August 2024, 17.30 Uhr
- Der Eintritt ist frei, Spenden für die historische Friedhofsanlage werden erbeten.
- Bei Regen wird die Veranstaltung größtenteils in der Friedhofskapelle stattfinden.
powered by Borlabs Cookie