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Tausende demonstrierten gegen Rechtsextremismus

Am Sonntag haben sich in Dresden mehrere tausend Menschen versammelt, um für Demokratie und gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Die Veranstalter vom Aktionsbündnis „Wir sind die Brandmauer Dresden“ und dem Bündnis “Herz statt Hetze“ sprachen am Sonntagabend von 11.000 Teilnehmenden.

Tausende demonstrierten gegen Rechtsextremismus. Foto: Florian Varga
Tausende demonstrierten gegen Rechtsextremismus. Foto: Florian Varga

Am frühen Nachmittag startete eine Zubringer-Demo vom Alaunplatz durch die Neustadt, am Albertplatz gab es noch eine Zwischenkundgebung. Über Albertstraße, Neustädter Markt und Augustusbrück zog die Demonstration, die von sehr jungen Leuten mit dem Transparent „Schülis gegen rechts“ zum Theaterplatz.

Zubringer-Demo aus der Neustadt - Foto: Florian Varga
Zubringer-Demo aus der Neustadt – Foto: Florian Varga

Dort startet nach einer kurzen Kundgebung ein Aufzug, der dann wiederum über die Augustusbrücke und die Köpckestraße die Neustadt streifte. Die Demo zog dann über die Carolabrücke wieder in die Altstadt und war dabei so lang, dass auf beiden Brücken Demonstrierende zu sehen waren. Dementsprechend schätzen die Organisator*innen die Veranstaltung als Erfolg ein. „Unsere Demo war ein kraftvolles Signal an die Bevölkerung, wählen zu gehen und dabei für demokratische Parteien zu stimmen“, teilte das Bündnis am Abend in einer Pressemitteilung mit.

Gefordert: Klare Grenze nach Rechtsaußen

Mit Sorge betrachten sie aktuell Risse in der Brandmauer: In den Stadträten von Dresden und Bautzen würden menschenfeindliche AfD-Anträge mit Mehrheiten beschlossen, mehrere sächsische Landräte wollen mit der AfD zusammenarbeiten. Das sei die Realität in Sachsen. Mit der Demo wolle man sich dem entgegenstellen. Das Bündnis fordert alle demokratischen Parteien auf, eine Grenze nach Rechtsaußen und zur AfD zu ziehen. Vor und nach der Landtagswahl.

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Auf der Demonstration gaben die Organisator*innen im Angesicht der in einer Woche anstehenden Landtagswahlen insbesondere lokalen Initiativen und Künstler*innen eine Bühne, die eine breite gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt zum Ausdruck bringen. Diese Vielfalt ist durch das Erstarken rechtsextremer Kräfte in den Parlamenten existenziell bedroht.

Gegen 16 Uhr zog die Demo über die Augustusbrücke - Foto: "Wir sind die Brandmauer Dresden" CC BY 4.0
Gegen 16 Uhr zog die Demo über die Augustusbrücke – Foto: „Wir sind die Brandmauer Dresden“ CC BY 4.0

10 Kommentare

  1. Eigenartig, dass im Vorfeld oder während solcher Demos nie über die wahren Ursachen gesprochen wird.
    Wir exportieren Waffen in alle Welt, unterstützen von den USA angezettelte Regime changes und wundern uns dann, dass die die kommen Wasser auf die Mühlen der AfD sind. Man möchte meinen, die Demonstranten haben das System Kapitalismus nicht verstanden, oder wollen es nicht und verschließen deswegen Augen und Ohren.

  2. @Jens: echt gut geschrieben. Die Parteien, die die Menschen auf die Strasse schicken, haben das angezettelt, was die Gesellschaft ausbaden muss. Mit ihrer Selbstherrlichkeit gehts aber genau so weiter. Man kann jeden Tag Millionen Menschen demonstrieren lassen. So lange die Politik nichts ändert, ist es vergebende Mühe. Diese Konsequenzen muss die Gesellschaft zum 1.9. 2024 leider ausbaden, leider! Aber auch da geht die Politik bis zum nächsten Jahr so weiter.

  3. @Jens
    Uff, das „System Kapitalismus“ zu verstehen, ist aber auch keine Kleinigkeit. Vor allem die Analyse der Beziehung zwischen Politik und Ökonomie in kapitalistischen Gesellschaften ist eine spannende und enorm komplexe. Dein Vorwurf gegenüber den Demonstrant*innen scheint also auf einen Anspruch abzuzielen, den diese gar nicht erhoben haben.
    Ein guter Einstieg, um über den Faschismus nicht zu schweigen, wäre – und da bin ich bei dir – über den Kapitalismus und die Beziehung zueinander zu sprechen (frei nach Horkheimer). Ein Text, dem das in aller Kürze gut gelingt, findet sich hier: https://www.kritiknetz.de/images/stories/texte/Wallat_Kapitalismus_und_Faschismus.pdf

  4. @jens
    Die ganz überwiegend Mehrheit aller Flüchtlinge kam aus Ländern in denen RUSSLAND mal wieder imperialistische Kriege geführt hat:
    Syrien, Libyen, Ukraine, Tschetschenien, Afghanistan (wir haben es nicht vergessen)

    Aber abgesehen davon hast du Recht:

    95% der Demo-Teilnehmer haben den Zusammenhang von Kapitalismus und Faschismus nicht verstanden.

    Und offenbar haben es die Veranstalter selbst nicht so ganz, sonst hätten sie die CDU nicht als Unterstützer gelistet. Das reisst es hintenrum wieder komplett ein, weil die Politik der CDU konsequent nach Rechts führt, selbst wenn sie jetzt mit Glitzer und bunter Schminke auftritt.

    Denn im Kern stehen Verteilungsfragen dahinter! Und da hier sämtliche involvierten Parteien pro-Kapitalistisch (insbesondere die CDU) sind … wird es auch wie beim letzten Mal enden: im Faschismus.

    Auch diesmal wird sich die Katastrophe nur verhindern lassen, indem das kapitalistische System überwunden wird. Wer das nicht begreift hat schon verloren und begeht den selben Fehler zum 2. Mal.

    Ich jedenfalls finde mich nicht in dieser Demo wieder, zwischen Sozialdemokraten, die nur darauf warten erneut staatliche Schläger gegen Linke zu entsenden – und CDUlern die Sozialdarwinismus und übelsten Autoritarismus predigen.

    Es ist niedlich anzusehen, dass die bürgerlichen Milieus auch mal auf den Gedanken kommen demokratische Prinzipien zu verteidigen. Viel wirksamer wäre es jedoch, wenn sie nur endlich aufhören würden die Grundlagen des Faschismus zu errichten.

    „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“ – Horkheimer

  5. @jens
    Weil auf einer Demo gegen Rechtsextremismus nicht ausreichend auf mögliche Folgen von Außenpolitik eingegangen wird, verstehen die Demonstrierenden das große Ganze nicht? Das ist schon arg kurz gedacht.
    Danke an alle die da waren.

  6. Nach der Lektüre der falsch verstandenen „Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich“ empfehle ich, die Kommentarmöglichkeit zu schließen: 1) abstruse Behauptungen „Parteien, die die Menschen auf die Straße schicken“ 2) Vorurteile „95% der Demo-Teilnehmer haben den Zusammenhang von Kapitalismus und Faschismus nicht verstanden.“ 3) fehlender Mehrwert für Mit- und Nachlesende.
    PS1: Dank an alle, die für Demokratie auf die Straße gegangen sind.
    PS2: Extremismus jedweder Art gefährdet die Demokratie, nicht nur der von rechts.

  7. Es steht Dir frei, lieber Jens, einen weiteren Telegram-Kanal zu eröffnen oder auf Youtube Dein feines, ach was, bestes aller Weltbilder unter die Massen zu bringen.

    Bis es soweit ist und Deine Weisheit uns vollends erleuchtet, kämpfen wir auf unterschiedliche Art und Weise weiter gegen hasserfüllte Idioten, ob braun, ob religiös, ob sonstig verstrahlt. Und freuen uns, dass unser „Regime change“ vor 35 Jahren uns das hier alles schreiben lässt.

  8. ja es gibt erleuchtete, aber die liegen meistens daneben.

    wenn es alles so einfach wäre, hätten wir schon die beste aller welten. leider spielt auch der klimawandel (mit uhd ohne waffen) eine grosse rolle. und den kriegen wir wohl alle hin, ob kapitalisten, faschisten, oder nichtkapitalisten, gell?

    ich fand die demonstration gut, aber zu meckern finde ich auch ne menge.

  9. Ich wage zu bezweifeln, dass andere Gesellschaftsformen irgendein Problem lösen. Die neuen Linken in Nicaragua, Venezuela usw. zigen doch, wo das dann hin führt. Wollen wir als Alternative zur AlternativefD die Personenkult-Partei BSW? Die letzte Partei (damals Bewegung genannt) mit Personenkult in Deutschland erzeugte ein katastrophales Ergebnis… – @Jens: Waffenexporte sind übrigens kein kapitalistisches Alleinstellungsmerkmal. Die glorreiche kommunistische Sowjetunion hat (ihre) halbe Welt mit Panzern, Kanonen und Raketen (Kuba!) geflutet. Mit diesen Waffen werden heute noch Konflikte ausgetragen. Diese Konflikte produzieren Flüchtlinge und das wiederum erzeugt hier AfD. – @Böse und Faul: Die russische Kriegspolitik beschränkt sich nicht auf das heutige Russland. Im 20.Jahrhundert hat die Sowjetunion, die von allen Linken weltweit damals angebetet wurde und deren System heute viele nachtrauern viele Konflikte begonnen.
    Und das hatte nix mit Kapitalismus zu tun, sondern mit dem zwangsweisen Export von Ideologie.

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