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Interaktive Reise ins „Königreich Deutschland“

Im Projekttheater auf der Louisenstraße wird am Freitag und Sonnabend das Stück „König von Deutschland“ aufgeführt. In Halle (Saale) war das Stück ein großer Publikumserfolg.

Szene aus "König von Deutschland" - am Freitag und Sonnabend im Projekttheater. Foto: Anna Kolata
Szene aus „König von Deutschland“ – am Freitag und Sonnabend im Projekttheater. Foto: Anna Kolata

Reise ins „Königreich Deutschland“

Im Herbst 2012 gründete Peter Fitzek in Lutherstadt Wittenberg das selbsternannte „Königreich Deutschland“ und erhob sich zum „Obersten Souverän“. Auf neun Hektar Land versuchte er, ein angeblich „freieres und gerechteres“ Gemeinwesen zu schaffen. Dabei etablierte er eigene Verwaltungsstrukturen und eine Sozialversicherung, gab Dokumente aus und führte eine eigene Währung namens „Engel“ ein. Mehrere Hundert Menschen folgten ihm, bis das „Königreich“ 2017 geräumt wurde und Fitzek in Untersuchungshaft kam. Seit seiner Freilassung im Jahr 2019 arbeitet er weiter mit seiner Bewegung, unter anderem an Immobilienprojekten in Sachsen und Brandenburg.

Diese Geschichte dient als Grundlage für eine interaktive Theaterproduktion, die die Entwicklung des „Königreichs Deutschland“ dokumentarisch aufarbeitet. Drei Performer*innen erforschen die wesentlichen Fragen, die diese Bewegung aufwirft: Warum wenden sich Menschen vollständig von Gesellschaft und Staat ab? Welche Versprechungen und Hoffnungen motivieren sie? Und wie sind die Narrative solcher Bewegungen strukturiert?

Das Theaterstück ermöglicht es dem Publikum, nach der „Staatsgründung“ im Theatersaal an verschiedenen Stationen mehr über das „Königreich Deutschland“ zu erfahren. Besucheende können ihr Geld und ihre Dokumente gegen die des „Königreichs“ eintauschen oder mit Anhänger*innen und Aussteiger*innen diskutieren. Zum Abschluss wird die inszenierte Räumung des „Königreichs“ dargestellt, gefolgt von einem Gespräch, das Raum für kritische Auseinandersetzungen bietet.

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Die Produktion basiert vollständig auf Originalmaterial, das im Rahmen umfangreicher Recherchen zusammengestellt wurde. Dazu gehören Verlautbarungen der Bewegung, Ausschnitte aus Telegram-Gruppen, offizielle Dokumente, Medienberichte, Fachliteratur sowie Interviews mit Expert*innen. Andreas Speit, ein renommierter Kenner der rechten Szene in Deutschland, beriet das Projekt fachkundig.

Zweitägiges Gastspiel in Dresden

Das Stück feierte am 25. März 2023 in der Volksbühne am Kaulenberg in Halle Premiere und stieß bundesweit auf großes Interesse. Das Gastspiel in Dresden ist sowohl örtlich als auch terminlich von besonderer Bedeutung: In der Nähe, nur 35 Kilometer entfernt, hat das „Königreich Deutschland“ kürzlich in Halsbrücke ein neues „Autarkieprojekt“ gestartet. Zudem findet am 1. September 2024 die Landtagswahl in Sachsen statt, was dem Gastspiel eine besondere Brisanz verleiht.

Details zur Produktion

  • Polyformers: Alessa Kordeck, Denis Geyersbach & Ulrich Hoppe
  • Regie & Projektleitung: Fabian Rosonsky
  • Bühne & Kostüme: Sarah Methner
  • Musik: Matthias Erhard
  • Dramaturgie: Lene Gaiser
  • Fachberatung & Outside Eye: Andreas Speit

Mit einem Eintrittspreis von nur 4,00 Euro soll das Stück auch für Geringverdiener zugänglich sein.

„König von Deutschland“ – interaktives Theater

  • 30. August 2024, 20 Uhr
  • 31. August 2024, 20 Uhr
  • Tickets und weitere Infos unter: projekttheater.de

Dokumentationen und Infos zum Thema Königreich Deutschland

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