Das Brauhaus am Waldschlösschen bleibt ein fester Bestandteil von Dresden. Die Wenzel-Gruppe und die Paulaner Brauerei haben gemeinsam dafür gesorgt, dass das traditionsreiche Haus weiterhin seine Türen geöffnet hält. Geplant ist, das Haus noch rechtzeitig vor der Weihnachtszeit wieder zu öffnen. Der vorherige Betreiber hatte Insolvenz angemeldet (Bericht bei Radio Dresden).
Prager Bierstuben schließen Ende Oktober
Hintergrund der Wiedereröffnung ist die Schließung des „Wenzel Prager Bierstuben“-Restaurants in der Königstraße Ende Oktober. Der Mietvertrag wurde nach 26 Jahren nicht verlängert, was für die Geschäftsführer Johannes Vittinghoff und Michael Möckel zunächst ein Schock war. Doch diese Situation bot auch die Chance, ein neues Objekt zu finden – und das Waldschlösschen bot sich als Lösung an.
„Es ist ein echter Glücksfall für uns“, sagt Michael Möckel. „Zwei Traditionsbetriebe, das Wenzel und die Paulaner Brauerei, kommen zusammen. Wir kennen und schätzen uns seit Jahren, und diese Partnerschaft ist von gegenseitigem Vertrauen geprägt.“ Paulaner ist seit vielen Jahren im Brauhaus am Waldschlösschen aktiv und freut sich, nun gemeinsam mit der Wenzel-Gruppe dieses historische Gebäude wiederzubeleben.
Für Hagen Neumann, regionaler Verkaufsdirektor Ost bei Paulaner, ist die Entwicklung ebenfalls ein Glücksgriff: „Paulaner ist seit vielen Jahren im Brauhaus am Waldschlösschen aktiv. Johannes Vittinghoff und Michael Möckel haben wir als erfolgreiche Gastronomen kennengelernt. Wir freuen uns, dass wir jetzt in diesem Traditionshaus zusammenarbeiten werden und aus dem Objekt ein attraktiver gastronomischer Treffpunkt für Dresden wird.“
Eine wichtige Rolle in diesem Neuanfang spielt Braumeister Holger Stark. Seit 1997 ist er das Herz des Brauhauses und sorgt mit Leidenschaft für den einzigartigen Biergeschmack. Auch in Zukunft wird er den Brauprozess leiten und neue Bierspezialitäten kreieren. Unterstützung erhält er ab November von Benjamin Hamm, dem neuen Wirt des Brauhauses. Hamm begann seine Karriere vor 16 Jahren als Kellner im Wenzel und arbeitete sich bis zum gastronomischen Leiter hoch. Nun übernimmt er mit großer Begeisterung die Leitung des Brauhauses am Waldschlösschen.
Kein böhmisches Wirtshaus – aber einige Wenzel-Leckereien
„Wir werden das Waldschlösschen nicht in ein böhmisches Wirtshaus verwandeln“, betont Hamm. Die Seele und das Angebot des Hauses bleiben weitgehend erhalten, doch einige Highlights aus der Wenzel-Schatzkiste werden sicherlich Einzug halten. Während der Betrieb in der Königstraße noch bis Ende Oktober weiterläuft, bereitet sich das Team bereits intensiv auf den Neustart im Brauhaus vor.
Das Waldschlösschen ist fast doppelt so groß wie das Wenzel in der Königstraße, weshalb zusätzliche Mitarbeiter benötigt werden. Man hofft, Teile des bisherigen Teams in den neuen Betrieb integrieren zu können, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und den Mitarbeitenden eine Zukunftsperspektive zu bieten.
Der Neustart ist für Anfang November geplant. Unter der Website des Brauhauses können bereits Reservierungen vorgenommen und Bewerbungen für offene Stellen eingereicht werden. Eine offizielle Eröffnungsfeier ist ebenfalls geplant, deren Termin in den kommenden Wochen bekanntgegeben wird. Die Vorfreude auf das neue Kapitel des Brauhauses am Waldschlösschen ist bereits spürbar. Das Traditionshaus bleibt erhalten und wird bald wieder Gäste in seiner einzigartigen Atmosphäre empfangen.
Klingt doch schonmal sehr gut, die besagte Website erreicht man übrigens unter waldschloesschen-brauhaus.de.
Danke, ich hab das mal ergänzt.
Seit wann gibt es denn einen Komparativ von “wieder“? Oder ist „wiederer“ böhmisch?
Hallo Ad, vielen Dank für den Hinweis, das war kein Komperativ sondern der Rest von wiedereröffnen. Habs repariert.
Weiß jemand, was aus dem Kakadu-Brunnen geworden ist, der noch vor Corona in der Waldschlösschen-Brauerei der Vor-Vor-Vorbesitzer am Geländer mit Blick zur Elbe stand? Ich habe bei der Stadt angefragt, aber es war ein privater Brunnen und der Verbleib daher ungewiss. Wurde er umgesetzt (falls ja, wo steht er jetzt?) oder einfach entsorgt? Er war wunderschön und hat sehr gut zum Platz gepasst.
Es ist schön, dass das Brauhaus bald wieder öffnet :)
Hallo Kalinka, ich hatte den schönen Brunnen auch vermisst und ihn dann auf Fotos vom italienischen Dörfchen (gleicher insolventer Betreiber) wiederentdeckt. Ob er jetzt dort noch steht, weiß ich nicht. Jedenfalls fand ich das sehr fragwürdig, denn der stand mindestens schon beim vorherigen Pächter am Brauhaus, also nix von wegen: „privates Eigentum“. Traurig, dass es die Stadt nicht interessiert!