Das Societaetstheater Dresden präsentierte unter dem Motto „Come together!“ die dritte Ausgabe des Zirkustheater-Festivals. Internationale Künstlerinnen und Künstler zeigten elf Tage lang an verschiedenen Orten in der Stadt, wie vielfältig und aktuell der Neue Zirkus ist. Das Besondere: Viele Aufführungen fanden gegen eine Hutspende statt.
Rekordzahlen und beeindruckende Fakten
Das Festival erstreckte sich über elf Tage und bot 49 Veranstaltungen an sechs verschiedenen Spielstätten. Insgesamt traten 75 Künstlerinnen und Künstler aus elf Ländern auf. Unterstützt wurde das zehnköpfige Kernteam des Societaetstheaters von 25 Helferinnen und Helfern, die ehrenamtlich oder auf Honorarbasis tätig waren. Rund 17.000 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten das Festival. Besonders beeindruckend war die Eröffnung am 22. August 2024 im Alaunpark, die allein etwa 3.000 Menschen anzog. Dort flogen die Artistinnen und Artisten des „GOGO HOME“-Projekts aus Berlin, den USA, der Schweiz und Brasilien an sechs Festivaltagen durch die Luft, begleitet von elektronischer Musik zweier Schweizer Musiker.
Fast alle Shows waren ausverkauft, auch die Hutgeld-Shows im Alaunpark und auf dem Altmarkt waren sehr gut besucht.
Höhepunkte des Festivals
Zu den absoluten Highlights zählten die „Barbaren Barbies“ mit ihrem „A Wild Women Circus“, David Dimitri mit seinem „L’Homme Cirque“ und das Fahrrad-Ballett von „La Bande à Tyrex“. Weitere bemerkenswerte Künstler waren Andrea Salustri, der Styroporobjekte beinahe magisch über die Bühne schweben ließ, und Luuk Brantjes, der mit einer selbstgebauten Schleuderbrett-Konstruktion solo durch die Luft wirbelte.
Der Neue Zirkus, auch Cirque Nouveau genannt, konzentriert sich weniger auf spektakuläre Artistik, sondern mehr auf die Verbindung zum Publikum. Diese Interaktion macht den Neuen Zirkus zu einer lebendigen Kunstform, die direkt erlebbar ist – vor allem, wenn ein Kunststück nicht gelingt. Zirkus ist wie das Leben: Unvorhersehbar und authentisch.
Rückblick und Ausblick
Heiki Ikkola, Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter des Societaetstheaters, zog ein emotionales Fazit: „Die Zelte sind verschwunden, die Bühnen abgebaut, zurück bleibt ein scheinbar endloser Sommer. Diese Flüchtigkeit gehört zur Poesie von Theater und Zirkus und verleiht diesen Künsten ihre besondere Kraft. Wir konnten bekannte Plätze und Straßen neu erleben, Perspektivwechsel und Entdeckungen machen. So viele verschiedene Menschen sind zusammengekommen, haben Erstaunliches miteinander geteilt und vielleicht neue Fragen entdeckt.“
Das nächste Zirkustheater-Festival ist bereits in Planung und wird vom 12. bis 28. Juni 2025 stattfinden. Allerdings nicht auf dem Alauplatz. Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft hat gesprochen: kein Zirkuszelt mehr im Park. Das nächste Festival markiert zugleich das Ende der Wirkungsperiode von Heiki Ikkola als künstlerischem Leiter des Societaetstheaters. Das Festival soll erneut ein abwechslungsreiches Programm bieten, darunter eine Kooperation mit den Dresdner Musikfestspielen und Auftritte international bekannter Künstler wie Wes Peden und der Compagnie Post uit Hessdalen. Auch ein Wiedersehen mit dem Zirkus FahrAwaY und weiteren beliebten Gruppen ist geplant.
stadtgruen-und-abfallwirtschaft@dresden.de
Falls jemand den Amt eine Mail schicken mag, mit der bitte vielleicht nochmal über die Entscheidung nachzudenken.
Oha, und ich dachte schon, das Amt für Stadtgrün hat nun vollends Widerstand und Verstand aufgegeben, so viele Aufbauten es da auf der Wiese gab. Viele große Ankerlöcher bleiben jetzt zurück, aber dieses Jahr werde ich mich mal drum kümmern.
Solche Zelt-Events mit Besuchermassen müssen nicht unbedingt auf heiligem Rasen der wertvollen Grünflächen stattfinden. Dresden hat unzählige große Brachen und befestigte Plätze. In der Neustadt rächt sich nun, daß es keinen Lustgarten mehr gibt. Das wäre eine top geeignete Fläche gewesen.
Mir fällt inzwischen nur noch das versiegelte Betriebsgelände von Putzi-Dental ein, wo Shows, Zirkus und mehr stattfinden könnten, aber 1. ist das „Privatgelände“ und 2. müßten wohl die Liefer-LKWs noch ums Zelt fahren können, um wie bisher wenden zu können. Ansonsten ist oben um die Garnisonkirche auch viel Platz, wo ja das U&D-Festival stattfindet.
Und nein, hier schreibt kein Meckerer, ich finde dieses Zirkus-Projekt durchweg gut und es freute mich die Flugartisten zu sehen. Es geht nur darum, daß es nicht immer an der auch sonst höchstbelasteten Stelle in dieser großen Stadt stattfinden muß, und auch nicht zwingend auf aufwendig gepflegtem Grünland.
och schade, ich fand es okay auf dem alaunplatz, habe mich sehr darübergefreut. die fläche ruft gerade nach solchen aktionen und erscheint mit geeignet zusammen mit der befestigten fläche davor. nicht immer alles abschieben!
an der garnisionskirche ist blöd.