In der Nacht vom 11. auf den 12. September 2024 haben Spezialisten einen Auflagepunkt der Carolabrücke an der Neustädter Seite mit einem sogenannten „Bock“ unterbaut, um das Bauwerk zu stützen. Der Auflagepunkt befindet sich genau an der Stelle, an der die Brücke „festen Boden“ unter den Füßen hat. Heute Morgen, 12. September, beginnen mit Unterstützung des Technischen Hilfswerkes (THW) die gleichen Arbeiten auf der Altstädter Seite.
Die Messwerte des gestern installierten Tachymeters werden aktuell ausgewertet. Ein Tachymeter ist ein Messgerät, das in der Lage ist, mit Lasertechnik im Zehntelmillimeter-Bereich Veränderungen zu messen. Rund um die Carolabrücke wurden mehrere Referenzpunkte angebracht. Diese Referenzpunkte werden automatisch von dem Gerät angefahren und messen dreidimensionale Veränderungen von Objekten. Die Werte werden aufgezeichnet und warnen, wenn es weitere Veränderungen gibt. Mit den Ergebnissen der Messungen wird im Laufe des heutigen Tages gerechnet.
Fernwärme wiederhergestellt
Bereits am frühen Abend war es der Sachsen-Energie gelungen, die ganze Fernwärmenetz in der Stadt wieder in Betrieb zu nehmen. Bei dem Einsturz der Brücke waren auch zwei 50 Zentimeter starke Leitungen geborsten, die über die Elbe führten. Daraufhin musste das Unternehmen die Leitungen abschalten. Schon am frühen Nachmittag konnten die Stadtteile auf der Altstädter Seite wieder versorgt werden. Die Versorgung der Stadtteile auf Neustädter Seite wurden dann am Abend durch den Fernwärmedüker sichergestellt. In Dresden werden 45 Prozent der Haushalte mit Fernwärme versorgt. Das sind rund 132.000 Wohnungen in 8.417 Häusern.
Statement von Oberbürgermeister Dirk Hilbert
Der Oberbürgermeister Dirk Hilbert sagte gestern am Nachmittag: „Wir können nur dankbar sein, dass niemand bei diesem schrecklichen Ereignis zu Schaden gekommen ist. Ich danke den Einsatzkräften und zuständigen Behörden für ihr schnelles und umsichtiges Agieren. Jetzt gilt es im ersten Schritt vor allem sicherzustellen, dass ein mögliches Hochwasser an der Elbe mit Blick auf die Trümmerteile keine Gefahren für Menschen oder andere Bauwerke mit sich bringt. Daran arbeiten wir mit Hochdruck und dies hat oberste Priorität. Parallel dazu gilt es, die Ursachen zu finden und Szenarien zu entwickeln, wie es jetzt an der Carolabrücke weitergehen wird.“
Weitere Eindrücke von der Brücke
Am Donnerstagmorgen erkundete das Wasser- und Schifffahrtsamt mit dem Schubschlepper „Biela“ die Unglücksstelle von der Elbe aus. Video: Florian Varga