Die Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden laufen weiter planmäßig. In der Nacht vom 13. auf den 14. September wurden weitere Teile der Brücke zerlegt und abtransportiert. Am heutigen Sonnabend sollen die Arbeiten am Brückenkopf auf der Neustädter Seite abgeschlossen werden.
Danach sollen, mit Blick auf das steigende Hochwasser der Elbe, die Geräte und technische Ausrüstung abgezogen werden. Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützt weiterhin die Arbeiten vor Ort mit Überwachung, Sicherung und Beleuchtung.
Auch die Bundeswehr ist mit zwei Bergepanzern des Typs „Büffel“ vor Ort, um feststeckende Maschinen im schlammigen Untergrund zu bergen. Zudem werden auf der Brücke Probebohrungen durchgeführt, um Veränderungen der Struktur zu erkennen und mögliche Gefahren zu verhindern.
Hochwasserlage in Dresden verschärft sich
Ein großflächiges Niederschlagsgebiet hat sich über dem tschechischen Einzugsgebiet und Ostsachsen ausgebreitet. Bis Montag wird es laut Vorhersagen weiter regnen. Für Dresden bedeutet das keine unmittelbare Änderung der bisherigen Hochwasserprognosen. Der Höchststand der Elbe wird Mitte nächster Woche erwartet.
Momentan lässt sich der genaue Pegelstand noch nicht vorhersagen, jedoch wird am Sonntagvormittag voraussichtlich die Alarmstufe 1 erreicht, was einem Pegel von vier Metern entspricht. Alarmstufe 1 bedeutet die ständige Beobachtung der meteorologischen Lage und der Hochwassersituation.
Laut René Herold, Leiter des Umweltamts, wird in der Nacht von Sonntag auf Montag wahrscheinlich auch die Alarmstufe 2 überschritten. Damit beginnt die Verwaltung mit aktiven Maßnahmen zur Hochwasserabwehr, für die bereits intensive Vorbereitungen laufen.
Das Landeshochwasserzentrum prognostiziert aktuell, dass am Sonntag die Hochwasserwarnstufe 1 erreicht werden soll. In der Vorhersage wird am Sonntagabend mit der Warnstufe 2, Pegel 5 Meter, gerechnet. Mit Stand Sonnabendnachmittag sieht es so aus, dass auch die Warnstufe 3 erreicht wird.
Folgen des Teileinsturzes der Carolabrücke
Seit dem Einsturz der Brücke am 11. September ist das Umweltamt in engem Austausch mit dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, der Landestalsperrenverwaltung und der Technischen Hochschule, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft in Nürnberg. Experten haben verschiedene Szenarien berechnet, wie sich die Trümmer in der Elbe auf den Wasserstand auswirken könnten. Die Berechnungen zeigen, dass die Trümmer den Pegelstand der Elbe in Dresden nicht signifikant beeinflussen werden.
Es wird jedoch zu Veränderungen der Strömungsgeschwindigkeit im Bereich der Brückenteile kommen. Der Abfluss der Elbe normalisiert sich voraussichtlich wieder ab der Marienbrücke. Oberhalb der Carolabrücke wird es jedoch zu einem leichten Anstieg des Wasserspiegels kommen, der bis zur Waldschlösschenbrücke etwa 30 bis 50 Zentimeter betragen könnte. Diese Auswirkungen sind laut Herold beherrschbar und die Hochwasserabwehrpläne wurden entsprechend angepasst. Es könnte notwendig sein, in bestimmten Risikogebieten früher mit Abwehrmaßnahmen zu beginnen, doch alle Beteiligten sind auf diese Situation vorbereitet.
Video der Aufräumarbeiten
Die Dresdner Feuerwehr hat auf Instagram ein kurzes Video der Aufräumarbeiten veröffentlicht.