Die neu gewählten Stadtbezirksbeiräte Neustadt treffen sich am Montag zur ersten Sitzung nach der Sommerpause im Stadtbezirksamt, im Bürgersaal. Um 17.30 Uhr geht es los. Die konstituierende Sitzung des neuen Rates ist öffentlich. Zu Beginn werden die ehrenamtlichen Mitglieder vorgestellt und verpflichtet.
Aus der Tagesordnung
Nach der Verpflichtung geht es gleich weiter mit fünf Förderungen, zwei Vorschlägen und einem Planverfahren.
Förderungen durch den Stadtbezirk
„Interaktive Ausstellung „Alles. Ist. Eins.“
Die Ausstellung „Alles. Ist. Eins.“ von Robert Quentin lädt zur Interaktion und Selbstreflexion ein. Sie thematisiert Identität und die Ambivalenz des Lebens. Höhepunkt ist die Teilnahme am Neustadt Art Festival (NAF) vom 27. bis 29. September 2024. Das Festival bietet Musik, Kunst und Kreativität für die Dresdner Neustadt. Die Villa wirklich am Bischofsweg 6, ein Ort für Begegnung und Kreativität, ist der Schauplatz der Ausstellung. Mit dem Projekt soll die kulturelle Vielfalt der Dresdner Neustadt gefördert und ein Raum für Austausch und neue Ideen geschaffen werden. Menschen werden aktiv miteinander vernetzt. Beantragt ist eine Förderung in Höhe von 3.950 Euro. Weitere Infos.
„Vom Schauen und Werden“
In Dresden wird anlässlich des Caspar-David-Friedrich-Jubiläums eine besondere Open-Air-Ausstellung geplant. Die Besucher können durch vier verschiedene Phasen von Gemälden Friedrichs wandern und dabei Kunst, Zeit und Politik entdecken. Die Ausstellung, die auf einer Fläche von mindestens 30 x 30 Metern stattfindet, ist als begehbares Freiluft-Atelier konzipiert. Sie wird in Zusammenarbeit mit Schloss Decin realisiert. Das Projekt greift die Kulturgeschichte Dresdens und die Bedeutung der Romantik auf. Es bietet Anwohnern und Touristen einen neuen, niederschwelligen Zugang zur Kunst und soll das Stadtviertel Dresden-Neustadt kulturell bereichern. Beantragt ist eine Förderung in Höhe von 5.000 Euro. Weitere Informationen.
Veranstaltung „Lebenswerte Straße für Alle“
Am 28. September findet eine Veranstaltung in der Prießnitzstraße statt, um auf die Nutzung des öffentlichen Raums aufmerksam zu machen. Eine kleine Minderheit blockiert den Raum mit Kraftfahrzeugen, während die Mehrheit ihn als Lebensraum nutzen könnte. Ziel ist es, die Anwohnenden für ihr Recht auf Lebensraum zu sensibilisieren und die nachbarschaftliche Identifikation zu stärken. Geplant sind Aktivitäten wie Straßenkreide malen, ein Schachturnier, ein Kuchenbasar und eine temporäre Begrünung des Platzes. Die Straße wird für parkende Autos gesperrt, um den Festbereich sicher zu gestalten. Beantragt ist eine Förderung in Höhe von 3.253,50 Euro. Weitere Informationen.
Anschaffung von zwei Großfeldtoren
Die Großfeldtore des Vereins Sportfreunde 01 Dresden Nord sind stark abgenutzt und bereits mehrfach geschweißt worden. Aufgrund der Materialermüdung können sie die notwendige Sicherheit nicht mehr gewährleisten. Der Verein nutzt die Tore täglich, weshalb eine dringende Erneuerung nötig ist. Auch für den öffentlichen und betrieblichen Sport wird der Platz vermietet. Die Sportförderung hat eine finanzielle Unterstützung abgelehnt, obwohl das Projekt die Voraussetzungen erfüllt. Da die Trainingssaison bereits begonnen hat, besteht akuter Handlungsbedarf. Ohne neue Tore drohen Spielabsagen. Der Verein bittet um Hilfe in Höhe von 2.070 Euro, um den Sportbetrieb in der Neustadt zu sichern. Weitere Informationen).
Offene und kulturelle Ausbildung über das Land Brasilien + Samba Party
Am 21. September 2024 veranstaltet der Verein Okaiyê e. V. im Rahmen der „Interkulturellen Tage“ einen besonderen Abend im Weltclub. Geplant ist ein Vortrag über Brasilien, der politische und kulturelle Einblicke bietet und gängige Klischees hinterfragt. Danach folgt eine mitreißende Samba-Party, bei der brasilianische und deutsche Musiker gemeinsam auftreten. Ein Highlight ist die „Roda de Samba“, bei der Musiker im Kreis sitzen und das Publikum aktiv teilnimmt. Ziel der Veranstaltung ist es, Menschen verschiedener Herkunft durch Musik zu verbinden und ein Zeichen gegen Intoleranz zu setzen. Beantragt ist eine Förderung in Höhe von 1.000 Euro. Weitere Infos.
Linke-Vorschlag: Matschspielplatz an der Friedensstraße
Die Linke schlägt vor, dass sich der Stadtbezirksbeirat Neustadt für eine verbesserte Wasserversorgung am Matschspielplatz auf der Friedensstraße einsetzt. Der Beschlussvorschlag sieht vor, dass der Oberbürgermeister beauftragt wird, die Pumpe des Spielplatzes an das Trinkwassersystem anzuschließen. Gleichzeitig soll ein Trinkwasserbrunnen errichtet werden.
Seit über zwei Jahren ist die Grundwasserpumpe des Matschspielplatzes außer Betrieb, da das Grundwasser mit Cyanid belastet ist. Um den Kindern während der warmen Monate wieder unbeschwertes Spielvergnügen zu ermöglichen, soll die Pumpe nun an das sichere Trinkwassernetz angeschlossen werden. Zusätzlich soll der Trinkwasserbrunnen den Zugang zu frischem Wasser verbessern, was besonders an heißen Tagen wichtig ist.
SPD-Vorschlag: Sprühbrunnen/Nebelduschen in der Neustadt
Die Stadtverwaltung soll beauftragt werden, bis Januar 2025 zu prüfen, welche öffentlichen Orte im Stadtbezirk Neustadt für die Einrichtung von sogenannten Sprühbrunnen oder Nebelduschen geeignet sind. Dabei sollen sowohl die technischen als auch die rechtlichen Voraussetzungen berücksichtigt werden. Sprühbrunnen oder Nebelduschen sind fest installierte oder temporäre Anlagen, die an heißen Tagen feinen Wassernebel abgeben, um für Abkühlung zu sorgen.
Als potenzielle Standorte werden bereits einige Orte in Neustadt genannt, die genauer untersucht werden sollen. Dazu zählen der Ost-Alaunpark in der Nähe der Boule-Anlage, die Louisenstraße zwischen Görlitzer Straße und Prießnitzstraße im Zuge eines Sanierungsprojekts, der Spielplatz Schanzenstraße sowie die Alaunstraße auf Höhe der „Bunten Ecke“.
Nach dem Vorschlag soll sich auch der Stadtbezirk Neustadt verpflichten, die notwendigen Kosten für die Errichtung und den Betrieb der Anlagen, vorbehaltlich der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln, bereitzustellen. Vor der Vergabe des Auftrags muss der Beirat der finalen Ausführungsvariante zustimmen.
Planverfahren für Bebauungspläne und vorhabenbezogene Bebauungspläne
Eine Reihe von zu vorhabenbezogenen Bebauungsplänen sollen aufgehoben werden, darunter auch einige in der Neustadt. Weitere Infos hier.
1. Sitzung des Stadtbezirksbeirates Neustadt
- 16. September 2024, 17.30 Uhr, Stadtbezirksamt Neustadt, Bürgersaal, Hoyerswerdaer Straße 3, 01099 Dresden
Wie bitte? Sprühbrunnen oder Nebelduschen und wir haben angeblich kein Geld für den Betrieb der vorhanden Brunnen bis Ende Oktober. Der Brunnen am Bf. Neustadt war in diesem Jahr überhaupt nicht in Aktion. Auch alle anderen Anträge sind in Anbetracht der Haushaltslage und der desolaten Infrastruktur nicht wirklich wichtig.
Es ist wirklich kaum zu glauben, was hier alles als „Förderung“ durchgeht. Wir haben uns jetzt nur mal exemplarisch die eingereichten Unterlagen der Aktion “Lebenswerte Straße für Alle” angesehen. Diese Leute geben gerade mal ein Zehntel als Eigenfinanzierung an. Das ist keine Förderung, sondern eine Vollfinanzierung aus öffentlichen Mitteln. Und ob deren Anliegen (wie angegeben) wirklich die Meinung der Mehrheit der Anwohner trifft sei mal dahingestellt. Was ist denn eigentlich (was hoffentlich passiert) wenn es wie aus Kübeln schüttet? Dann können die den ganzen Käse in den Skat drücken. Und kassieren die Kohle trotzdem, oder was….. ??
Der Brunnen am Neustädter Bahnhof sollte schon aus bleiben. Alles andere wäre gesundheitgefährdend. Er hat ein geschlossenes System, dh das Wasser zirkuliert immer wieder. Unglücklicherweise nutzen die Obdachlosen am Bahnhof ihn sowohl als Trinkwasser als auch für Körperhygiene (absichtlich sehr milde ausgedrückt). Die Risiken kann man sich denken. Schade das der Brunnen nicht betrieben werden kann, aber ist halt so. Gibt wichtigeres.
Stimmt, maya, aber das Bißchen bedenkliches Wasser was die nette und oft lautstarke Trunkenhorde dort trinkt, ist sicherlich nicht das was bei denen wirklich gesundheitsschädigend ist. Immerhin nimmt das schöne Hochbeet dort an der Aktion „nette Toilette“ teil – wenn auch widerwillig. Am Lutherplatz riecht das Brunnenwasser sehr nach Chlor, man sollte also auf die kleinen Plantscherinnen und Plantscher gut aufpassen. Das derzeit reichliche Elbwasser ist nun auch keine Alternative, wenn man mal Durst hat, und es ist schon sehr schade daß bei inzwischen solch milden „Wintern“ und Klimawandel in der Landeshauptstadt mehr als ein halbes Jahr Brunnenabriegelung herrscht. Prost.
@stadler &waldorf… das mit den 10% kommt aus den Förderrichtlinien, muss auch nicht in Geld sein, sondern kann durch Eigenleistungen dargestellt werden, wie bei den 22.400 € Förderung für die Louisenbeschallung…
Wenn hier jetzt wieder eine „kleine Minderheit“ gebasht wird sollte es schon 3.253,50 Euro wert sein. ;-) ich finde die verdrehten Darstellungen in den Anträgen immer am besten, als wenn alle Neustädter montags früh um 6 wachwerden und direkt denken würden „wie schön wäre es jetzt auf der Strasse spielen zu dürfen“… Nun ja, ist ja nur eine „kleine Minderheit“, die mit den Autos, da geht das klar.
Es ist gar nicht Aufgabe des Stadtbezirksbeirates, auf Teufel komm raus Geld einzusparen. Im Kern geht es darum, den Stadtbezirk lebenswert zu gestalten, siehe https://www.dresden.de/de/rathaus/stadtbezirksaemter/altstadt/stadtbezirksbeirat.php
Nebenbei steht es auch allen frei, sich zu Wahl zu stellen und eigene Schwerpunkte zu setzen – Achtung, zusätzliche Arbeit, wenn man das ernst nimmt! – oder andererseits an die Beiräte heranzutreten und in normalem, sachlichen Ton das Gespräch zu suchen. Ist ja nicht so, dass man diese ehrenamtlich arbeitenden Menschen nicht kennt und nicht auf der Straße trifft.
Eigentlich meckert ihr hier alle typisch deutsch über eure eigene Faulheit, über euer eigenes Nichtengagement. ¯\_(ツ)_/¯
@Quarkbesen: klassischer Fall von Gish-Gallopp.