Heute morgen hat der Elbpegel die Marke von sechs Meter überschritten. Laut der Prognose des Landeshochwasserzentrums wird der Scheitelpunkt des Hochwassers dann morgen gegen Mittag mit 6,15 Metern erreicht. Dann soll das Hochwasser vergleichsweise langsam wieder zurückgehen. Eine Ausrufung der Hochwasserwarnstufe 3 wird voraussichtlich nicht erfolgen.
Wie die Stadtverwaltung mitteilte, ist Dresden auf ein Hochwasser in dieser Höhe gut vorbereitet. Aktuell werden die vorhandenen Pläne für den Hochwasserschutz ganz normal umgesetzt. Auf Neustädter Seite bedeutet das, dass der Elberadweg nicht befahren werden kann, der aber ohnehin in Höhe der teilweise eingestürzten Carolabrücke gesperrt ist. Die Lage unterhalb des Diakonissenkrankenhauses hat sich stabilisiert. Da zumindest in den kommenden Tagen auch nicht mit Niederschlägen bei spätsommerlichen Temperaturen gerechnet wird, wird auch die Prießnitz weitestgehend in ihrem Bett bleiben.
Auch der Rückstau durch die teils in der Elbe liegende Carolabrücke fällt nicht so hoch aus, wie zunächst befürchtet. Nach ersten Berechnungen ging man davon aus, dass die Brückenteile den Pegel um bis zu 50 Zentimeter erhöhen könnten, aktuell sind es jedoch weniger als 20 Zentimeter im Bereich der Brücke. Der Einfluss nimmt elbaufwärts dann kontinuierlich ab.
Derzeit steigt auch das Grundwasser. Für die Allgemeinheit geht davon aber im Moment keine Gefahr aus. Unter stadtplan.dresden.de kann man die aktuellen Grundwasserstände abrufen. Was die in der Elbe liegenden Teile der Carolabrücke für ein Hochwasser bedeutet, wurde von Expert*innen untersucht und berechnet. Diese Ergebnisse treffen bislang zu und die bisher getroffenen Maßnahmen zeigen Wirkung.
Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass man nicht zu nah ans Wasser gehen sollte, und Sandsäcke oder Hochwasserschutzanlagen bitte nicht betreten. Es besteht Lebensgefahr.
- Weitere Informationen www.dresden.de/hochwasser
Spendenaktion für Ostrava
Während Dresden offenbar trotz Brückensturz recht glimpflich durch das Hochwasser zu kommen scheint, ist die tschechische Partnerstadt Ostrava wesentlich schlimmer betroffen. Die Stadt steht zu großen Teilen unter Wasser. Einen Bericht gibt dazu gibt es bei Radio Prague International.
Die Initiative für Menschen in Not, „arche noVa“, hat zu Spenden aufgerufen, um den Menschen vor Ort zu helfen. Wie Geschäftsführer Jens Ola in einem Newsletter mitteilt, habe die Initiative in einem Bündnis mit der Landeshauptstadt Dresden bereits erste Nothilfeaktivitäten vorbereitet. In Kürze sollen 15 Bautrockner nach Ostrava gebracht werden. Dafür greift die Initiative auf den Nothilfefonds von „arche noVa“ zurück. Aber die Mittel seien begrenzt, deshalb sei es wichtig, dass sich viele der Solidarität anschließen.
- Weitere Informationen zur Spendenaktion von „arche noVa“ unter: arche-nova.org oder direkt zur Spendenseite.
Nachtrag: 19. September
Laut den Messungen des Landeshochwasserzentrums ist die Spitze des Pegels am Mittwochabend um 23 Uhr mit 6,10 Metern erreicht worden, seitdem fällt der Pegel, jedoch sehr langsam.