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Was tun gegen rasende Radler auf der Hauptstraße

Die Hauptstraße mit ihren wunderbaren Platanen ist eigentlich ein herrlicher Boulevard zum Bummeln. Andererseits ist sie auch eine wichtige Radverkehrsroute. Ausgewiesen ist die Straße mittels Schild als Fußweg, mit Zusatzschild “Radfahrer frei”.

Polizei und Ordnungsamt sprachen mehrere Radfahrende an und verteilten Postkarten. Foto: Anton Launer
Polizei und Ordnungsamt sprachen mehrere Radfahrende an und verteilten Postkarten. Foto: Anton Launer

Die Bedeutung dieser Beschilderung. Die Fußgänger*innen sind die Wichtigsten hier, Radfahrende geduldet. Sie sollen in Schritt- oder zumindest angepasster Geschwindigkeit fahren. Man braucht sich nun keine zehn Minuten an einen Punkt der Straße stellen, um zu sehen, dass die von fast keinem auf einem Drahtesel so beherzigt wird. Wild wird um Fußgängergruppen herumgekurft, die Rampen hoch und runter geradelt. Gerade für etwas ängstliche Personen kein schöner Zustand, der nun seit dem Einsturz der Carolabrücke noch etwas krasser geworden ist.

Mehr Radverkehr nach Brückeneinsturz

Denn gerade hatte die Stadt versucht, mit der extra Fahrspur für Radelnde auf der Brücke eine Ersatzroute anzubieten, um die Hauptstraße zu entlasten. Ob das geglückt wäre, bleibt nun erst einmal offen. Im Gegenteil, nun kommen noch die jenigen, die bislang über Albertstraße und Carolabrücke fuhren auf der Hauptstraße hinzu. “Das ist deutlich zu merken, dass es mehr Fahrradfahrer geworden sind”, sagt eine Verkäuferin aus einem Modegeschäft.

Fachdienstleiter des Verkehrsüberwachungsdienstes Dresden der Verkehrspolizei, Kiraly und Baubürgermeister Kühn sprechen einen Radfahrer an. Foto: Anton Launer
Fachdienstleiter des Verkehrsüberwachungsdienstes Dresden der Verkehrspolizei, Kiraly und Baubürgermeister Kühn sprechen einen Radfahrer an. Foto: Anton Launer

Gestern nun warb Baubürgermeister Stephan Kühn für angepasste Geschwindigkeit auf der Hauptstraße. Mit Unterstützung durch die Fahrradstaffel der Polizei und das Ordnungsamt, sprach er Radfahrende auf der Straße an. Der Konflikt ist ihm bekannt, auch wenn die Hauptstraße nun kein Unfallschwerpunkt ist. Im Unfallatlas sind in den Jahren von 2016 bis 2023 insgesamt acht Unfälle mit Leichtverletzten verzeichnet.

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Mit vor Ort war auch der Fachdienstleiter des Verkehrsüberwachungsdienstes Dresden der Verkehrspolizei, Thomas Kiraly. Er erläuterte, dass die meisten Zusammenstöße hier auf der Straße gar nicht gemeldet würden, da sie bei allen Beteiligten ohne Folgen blieben.

“Der Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung ist das Herzstück unserer Verkehrsregeln”, sagt Kiraly. Der erinnere daran, dass Rücksicht und Vorsicht im Straßenverkehr unerlässlich seien. Auch und gerade hier auf einem so viel genutzten Verkehrsraum wie hier auf der Hauptstraße.

Kiraly schilderte aber auch die Probleme einer Kontrolle. Laut StVO müssten die Radfahrenden hier mit angepasster Geschwindigkeit entlang fahren. Letztlich bedeutet das für die Polizei, dass sie nur einschreiten könne, wenn eine Gefährdung erkennbar sei. Daher verlegten sich die Polizei und Ordnungsamt gestern lieber auf Prävention. Sie sprachen Radfahrende an und verteilten Postkarten, die für Rücksichtnahme warben.

Auch Team Zastrow will sich des Themas annehmen

Schon im Juni, noch im Wahlkampf hatte das Team Zastrow auf die Situation auf der Hauptstraße aufmerksam gemacht, siehe Bericht in der Sächsischen Zeitung. “Die Gefährdung auf der Straße hat zugenommen”, sagt Stadtezirksbeirätin Julia Sasse. Als Anwohnerin kennt sie das Geschehen. Vielleicht, so überlegt sie, könne man die Radfahrenden animieren, über die Albert- und die Köpckestraße zu fahren, vielleicht würde eine Beschilderung am Albertplatz helfen. Einen konkreten Antrag hat das Team Zastrow aber noch nicht formuliert.

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Diese Postkarte wurde gestern auf der Hauptstraße verteilt. Foto: Stadtverwaltung Dresden
Diese Postkarte wurde gestern auf der Hauptstraße verteilt. Foto: Stadtverwaltung Dresden

8 Kommentare

  1. Wenn man Herrn Z. schon zitiert, dann bitte vollständig denn noch vor wenigen Jahren war seine Forderung, dass der Radverkehr doch bitte hauptsächlich über die Hauptstraße zu führen sei. Warum man diesem Fähnchen im Wind immer wieder öffentlichen Raum einräumt, ist mir leider nicht klar. Ihm geht es nur darum wirklich alles schlecht zu reden, was konkret für den Radverkehr getan wird. Seine vermeintlichen Gegenvorschläge sind, falls sie überhaupt rechtlich umsetzbar sind, nie ernst gemeint. Testweise könnte man ja mal im Berufsverkehr die Große Meissner oder Köpckestraße regelkonform langradeln, gerne auch mit Kind. Viel Glück, wenn man da mal NICHT angehupt und bedrängt wird. Schöner Vorschlag aber leider praxisfern.

    Zur Aktion: prima, wenn man Verkehrsrowdys auch mal rausfischt. Nur wer mit Vollgas die Hauptstraße langradelt, der wird sich ganz sicher auch als Fußgänger oder Autofahrer nicht rücksichtsvoller verhalten.

  2. Ach. Ach was!

    Sobald keine Kfz mehr involviert sind, gewinnt Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung plötzlich an Bedeutung. Lächerlich! Die Dieselköpfe führen ideologisch Krieg gegen Radfahrer. Wenn man sie nicht plattfahren kann, sollen sie doch am besten schieben.

  3. ich kann jürgen nur zustimmen. verkehrsrowdys rausfischen ist ne gute sache. ich lese allerdings nie davon, dass die polizei oder das ordnungsamt mal öffentlichkeitswirksam z.b. an der leipziger straße stehen und autofahrer*innen rauswinken, die fahrräder mit 30cm abstand in der verengung überholen oder vor der einfahrenden straßenbahn nochmal mit 60 entlangjagen und schicke postkarten verteilen.

    das ist nämlich, mit verlaub, deutlich gefährlicher als kamikaze-radler in der fußgängerzone (die sich natürlich falsch verhalten). aber dafür würds wohl weniger applaus geben.

  4. @palisadenhonko: Die Polizei hat erst am Montag ihre Kontrollbilanz der Aktion “Respekt durch Rücksicht” veröffentlicht.

    Die Dresdner Polizei hat in der vergangenen Woche im Rahmen der Verkehrssicherheitsaktion „Respekt durch Rücksicht“ verstärkt den Verkehr in der Landeshauptstadt kontrolliert.

    Insgesamt 61 Rotlichtfahrten mussten die Polizisten an elf Kontrollorten registrieren, von denen 38 auf das Konto von Autofahrern und 23 auf das von Radfahrern gingen. 29 Autofahrer und fünf Radfahrer hatten während der Fahrt das Handy genutzt. Dazu hatten 58 Autofahrer den Gurt nicht angelegt und waren 24 Radfahrer auf dem Radweg entgegen der Fahrtrichtung sowie 19 weitere verbotenerweise auf dem Gehweg unterwegs. Vier Autofahrer erhielten eine Anzeige, weil sie auf Rad- oder Gehwegen parkten und dabei andere behinderten. Dazu waren 58 Autofahrer abgebogen, wo es die Verkehrsregelung nicht erlaubte.

    Dabei wurden nun zwar keine Postkarten verteilt, aber mit solchen Maßnahmen versucht die Polizei regelmäßig, ordnend auf den Verkehr einzuwirken. Wenn während solcher Aktionen zu knappe Überholvorgänge festgestellt werden, weisen die Polizisten da auch drauf hin. Hab ich zumindest so erlebt, als ich da mal dabei war.

    Die Kontrollen werden – im Rahmen von „Respekt durch Rücksicht“ und außerhalb davon – fortgesetzt. (uh)

  5. Inwiefern hat bei diesem Thema Team Zastrow hier eine Relevanz? Ist das als Einschüchterung gedacht aka Big Brother Is Watching You? Wie sieht es eigentlich mit den Grüner-Pfeil-Abbieger-Autos aus, die erst recht aggressiv links abbiegen, wenn der Füssgänger und Radfahrer grün hat? Wäre auch mal ein Thema für Team Weihnachtszauber Zastrow.

  6. “Wieso macht man nicht einfach einen schmalen Fahrradstreifen, rechts Richtung Mitte und links Richtung Mitte?”

    Weil die Hauptstraße nunmal primär eine Fußgängerzone ist, in der Radfahrer die Benutzung des Fußwegs erlaubt ist, solange sie sich an die für Fußgängerzonen gültigen Regeln halten.

    Davon abgesehen wären “schmale Fahrradstreifen” dort sinnlos, denn die “Aus dem Weg, ich bin schneller und wichtiger als alle anderen, und Verkehrsregeln schränken mich zu sehr ein!”-Kamikazefraktion interessiert sich für solche Kinkerlitzchen und andere Regeln sowieso nicht.

  7. Gibt es denn kein Verkehrsschild, was die Geschwindigkeit für Radfahrende beschreibt?
    Danach wäre das doch einfach zu regulieren. In Deutschland gibt es doch für alles Regeln und bei Nichteinhaltung dementsprechende Sanktionen.

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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