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Fernwärme: Zwei dicke Rohre über Augustusbrücke

Beim Einsturz der Carolabrücke sind auch die Fernwärmeleitungen in die Neustadt in die Brüche gegangen. Seit dem Unfall wird die auf der Altstadt-Seite produzierte Fernwärme ausschließlich durch den im Dezember 2020 fertiggestellten Düker unter der Elbe auf die Neustädter Seite geleitet und dort ins Netz eingespeist (siehe Pieschen-Aktuell von 2020). Aktuell reicht das aus, für die Wärmeversorgung im Winter jedoch nicht.

Vertreter*innen von Stadtverwaltung und Sachsen-Energie bei der Pressekonferenz am Montag. Foto: Florian Varga
Vertreter*innen von Stadtverwaltung und Sachsen-Energie bei der Pressekonferenz am Montag. Foto: Florian Varga

Am Montag präsentierten die Sachsen-Energie und die Stadtverwaltung die Lösung des Dilemmas. Auf dem westlichen Fußweg (zwischen Blockhaus und italienischem Dörfchen) der Augustbrücke werden zwei dicke Rohre verlegt.

Über diesem Fußweg sollen die Fernwärme-Rohre verlegt werden. Foto: Anton Launer
Über diesem Fußweg sollen die Fernwärme-Rohre verlegt werden. Foto: Anton Launer

Provisorische Fernwärmeleitungen sichern Dresdner Wärmeversorgung im Winter

Verschiedene Alternativen wurden geprüft und der Stadt Dresden vorgelegt. Die Verlegung der Rohre über die Augustusbrücke ist die schnellste und sicherste Lösung. „Wir dürfen keine Zeit verlieren“, betont Rutger Kretschmer, Leiter des Geschäftsfelds Kraft und Wärme der Sachsen-Energie. Die neue Leitung soll bis Mitte November fertiggestellt sein, um die Wärmeversorgung im Nordosten der Stadt rechtzeitig zum Winter sicherzustellen. Das Provisorium soll rund 750.000 Euro kosten.

Ohne diese zusätzliche Leitung kann die volle Wärmeversorgung bei Temperaturen um 0 Grad Celsius nicht gewährleistet werden. Dies betrifft insbesondere Krankenhäuser und rund 36.000 Wohneinheiten auf der Neustädter Elbseite. Die Bauarbeiten an der provisorischen Leitung begannen unmittelbar nach der Zustimmung der Stadt.

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Die zwei Rohre haben einen Durchmesser von 56 Zentimetern. Sie sind mit Kunststoff ummantelt und stellen mit einer Außentemperatur von 25 Grad Celsius keine Gefahr für die Umgebung dar, erklärt Bauleiter David Falkenberg.

Die Überprüfung alternativer Routen, wie eine Rohrbrücke an der Carolabrücke, erwies sich als unpraktikabel. Diese Varianten wären zeitaufwändig oder mit zu hohen Risiken verbunden gewesen. Auch ein zweiter Düker unter der Elbe war aufgrund der langen Bauzeit nicht umsetzbar. „Nur die Verlegung auf der Augustusbrücke sichert die rechtzeitige Wärmeversorgung“, fasste Kretschmer zusammen.

Bereichsleiter Kraft und Wärme bei der Sachsen-Energie: Rutger Kretschmer - Foto: Florian Varga
Bereichsleiter Kraft und Wärme bei der Sachsen-Energie: Rutger Kretschmer – Foto: Florian Varga

Parallel dazu repariert Sachsen-Energie seit dem 23. September bereits die beschädigten Leitungen am Carolaplatz. Diese Arbeiten sollen bis Mitte November abgeschlossen sein, was die hydraulische Kapazität erhöht und die Wärmeverteilung in die Dresdner Neustadt beschleunigt. Insgesamt werden 300 Meter neue Fernwärmerohre verlegt, die die Verbindung zwischen den beiden Elbseiten wiederherstellen.

Hinter dem Finanz- und Kultusministerium lagern schon Fernwärmerohre. Foto: Anton Launer
Hinter dem Finanz- und Kultusministerium lagern schon Fernwärmerohre. Foto: Anton Launer

Abriss der Carolabrücke

Bauamts-Chefin Simone Prüfer erläuterte heute die nächsten Schritte beim Abriss der Carolabrücke. Als nächstes werde der schräg liegende Brückenteil des Zuges C von der Neustädter Seite aus abgetragen. Diese Elemente werden vor Ort zerkleinert und ebenfalls über die Neustädter Seite abtransportiert.

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Anschließend soll in der Elbe ein 40 bis 50 Zentimeter hohes Kiesbett aufgeschüttet werden. Darauf kommen Stahlplatten, die als Grundlage für den nächsten Schritt dienen. Von dort aus sollen dann die einzelnen Teile der Brücke nach und nach abgebaut werden. Zuerst sind der Gehweg, die Geländer und die Schienen an der Reihe.

Von der Neustädter Seite aus beginnend soll nun der Zug C abgerissen werden. Foto: Anton Launer
Von der Neustädter Seite aus beginnend soll nun der Zug C abgerissen werden. Foto: Anton Launer

Zum Abschluss des Abbruchs wird der verbliebene Rest der Brücke kontrolliert auf das Kiesbett fallen gelassen. Danach werden alle im Fluss liegenden Teile geborgen und über eine eigens angelegte Baustraße auf der Neustädter Seite abtransportiert. Für diese Arbeiten ist jedoch eine niedrige Wasserführung erforderlich. Der Wasserstand der Elbe darf dabei nicht höher als 2,30 Meter sein, erklärt Prüfer.

Ob auch die Brückenzüge A und B abgerissen werden müssen, ist noch nicht abschließend geklärt. Baubürgermeister Stephan Kühn sagte, dass man derzeit davon ausgehe, dass die Untersuchungen dazu bis in das erste Quartal 2025 andauern werden.

Infos im Bauausschuss und im Livestream

Am heutigen Dienstag, 1. Oktober 2024, um 19 Uhr kommt der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften im Festsaal der Alten Börse in der Messe Dresden, Messering 6, zu einer Sondersitzung zusammen. Thema: Die teilweise eingestürzte Carolabrücke. Die Stadtverwaltung informiert die Ausschussmitglieder über den aktuellen Stand. Die öffentliche Sitzung kann vor Ort oder im Livestream unter www.dresden.de/livestream.

3 Kommentare

  1. 750.000 Euro???!!! Ernsthaft? Oder ist da vielleicht eine 0 zuviel? Oder sind die vergoldet, um in die Umgebung zu passen?

  2. @Uwe

    Ach Uwe. Wir waren auch mal naiv und haben Dinge nicht verstanden. Schau Dir mal an, was ein paar Laternen im Alaunpark gekostet haben. Oder (TATAA) das geplante Fahrradparkhaus am Neustädter Bahnhof. Dagegen sind die Kosten für ein paar Meter Leitung doch geradezu ein Schnäppchen…. ;-)

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