Am vergangenen Freitag gab es eine Großeinsatz der Dresdner Polizei auf der Katharinenstraße. Insgesamt 110 Polizist*innen haben die Flüchtlingsunterkunft durchsucht. „Es besteht der Verdacht des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln und des Verstoßes gegen das Cannabisgesetz“, sagte Polizeisprecher Marko Laske auf Nachfrage.
Die Razzia begann früh um 6 Uhr und zog sich bis in die Nachmittagsstunden hin. „Details können wir noch nicht sagen, da es sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren handelt“, so Laske. Aber man habe bei der Durchsuchung geringe Mengen verschiedener Betäubungsmittel festgestellt. Hauptsächlich Cannabis, aber auch kristalline Substanzen, die noch untersucht werden müssen.
Die große Menge der eingesetzten Personen erklärt Laske damit, dass das ganze Haus durchsucht werden musste. Zuerst hatten die Dresdner Neuesten Nachrichten über die Razzia berichtet.
Seit 2015 Flüchtlingsunterkunft
Das Haus ist 1937 als Feuerwehrschule errichtet worden. Der steinernde Feuerwehrmann ist ein Werk von Hans Wrba (1906-1993). Das Gebäude gehörte ursprünglich zur Feuerwache an der Louisenstraße, die auch heute noch benutzt wird. Zu DDR-Zeiten und kurz danach hatte die Polizei hier in der Katharinenstraße ihren Sitz. Letzter Mieter war das Brand- und Katastrophenschutzamt. Seit 2011 stand das Gebäude leer. Im Frühjahr 2014 hatte der Stadtrat beschlossen, dass die Alte Feuerwache durch die Kultur- und Kreativwirtschaft genutzt werden soll. Dann wurde dieser Beschluss ein Jahr lang vom Liegenschaftsamt bearbeitet. Zuletzt sollte die Stesad das Gebäude herrichten.
Um der großen Menge an Geflüchteten im Sommer 2015 Herr zu werden, entschied die Stadtverwaltung, hier eine entsprechende Unterkunft einzurichten. Seit dem 21. Oktober 2015 sind in dem Haus in der Katharinenstraße geflüchtete Männer untergebracht. Insgesamt ist hier in Vorder- und Hinterhaus Platz für bis zu 90 Personen. Betrieben wird die Unterkunft im Auftrag der Stadt Dresden seit dem 1. August 2021 durch Malteser Hilfsdienst Dresden, vorher war die Diakonie zuständig.