Das Berufliche Schulzentrum für Wirtschaft „Prof. Dr. Zeigner“ in Dresden erstrahlt nach einer umfassenden, denkmalgerechten Sanierung in neuem Glanz. Das historische Gebäude in der Melanchthonstraße, das seit 1916 eine wichtige Rolle in der beruflichen Bildung der Stadt spielt, wurde in den letzten Jahren modernisiert und an aktuelle Anforderungen angepasst.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert äußerte sich erfreut über die abgeschlossenen Bauarbeiten. Mit der Sanierung dieses Schulzentrums sei nun nahezu die gesamte Infrastruktur der Beruflichen Schulzentren in Dresden modernisiert. Dadurch werde eine hochwertige duale Ausbildung in modernen Gebäuden ermöglicht, was die Bildungslandschaft und den Wirtschaftsstandort Dresden nachhaltig stärke.
Drei Jahre Sanierung
Die Sanierungsarbeiten am denkmalgeschützten Altbau starteten im Herbst 2021, nachdem die Schüler in den angrenzenden Neubau (Neustadt-Geflüster vom 10. September 2021) umgezogen waren. Die historische Bausubstanz des Gebäudes wurde sorgfältig restauriert. Besonders hervorzuheben ist die originalgetreue Wiederherstellung von Holztüren, Trinkbrunnen und Fliesen sowie die authentische Farbgestaltung und die Wandmalereien in den Fluren, der Aula und einem historischen Klassenzimmer. Um den modernen baulichen Standards zu entsprechen, wurden die Eisenbetondecken mit neuen Techniken verstärkt. Zudem erhielt das Gebäude an den Giebelseiten neue Treppenhäuser und Sanitäranlagen.
Die Gesamtkosten für den Neubau und die Altbausanierung beliefen sich auf etwa 52 Millionen Euro. Rund 10,6 Millionen Euro dieser Summe wurden durch Fördermittel des Freistaats Sachsen abgedeckt.
Mit Abschluss der Bauarbeiten sind nun alle Bereiche des Beruflichen Schulzentrums an einem Standort vereint. Die bisherige Außenstelle an der Bodenbacher Straße wurde aufgegeben. Rund 1500 Schülerinnen und Schüler in 76 Klassen profitieren nun von den modernisierten Räumen und der verbesserten Infrastruktur. Die umfangreiche Modernisierung sichert, dass das Schulzentrum auch künftig eine qualitativ hochwertige Ausbildung anbieten kann.
Die Wurzeln der Berufsschule reichen bis ins Jahr 1854 zurück, was sie zur ältesten ihrer Art in Dresden macht. Das jetzige Gebäude in der Melanchthonstraße wurde nach Plänen des Architekten Hans Erlwein im Jahr 1916 errichtet. Ursprünglich beherbergte es die Studienanstalt für Mädchen und die 49. Volksschule, die sich damals einen gemeinsamen Schulhof teilten. Seit 1928 dient das Gebäude der beruflichen Ausbildung. 1971 erhielt das Schulzentrum den Namen „Prof. Dr. Zeigner“, nach dem Juristen und Politiker (SPD, SED) Erich Richard Moritz Zeigner der im Jahr des Deutschen Oktobers 1923 für einige Monate als Ministerpräsident den Freistaat Sachsen regierte. Später war er Bürgermeister in Leipzig. Die 49. Volksschule, die seit 1888 genutzt wurde, diente im Zweiten Weltkrieg als Flüchtlingslager, wurde jedoch beim Bombenangriff am 13. Februar 1945 zerstört und danach abgetragen.