Im Hechtviertel in Dresden hat sich seit Sommer 2023 ein neuer Treffpunkt für Kunstschaffende etabliert: das Erlenwerk. Die Künstlerinnen Käthe Weinmann, Sarah Steuer und Ana Pireva betreiben in der Erlenstraße 6 eine Papier- und Druckwerkstatt. Mit einer Crowdfunding-Kampagne wollen sie nun Geld einsammeln, um die Werkstatt besser auszustatten.
Kunst verbindet
Die drei Gründerinnen teilen eine Leidenschaft für Papier und traditionelle Drucktechniken. Schon während ihres Studiums fanden sie zusammen und entwickelten erste gemeinsame Projekte. Eine Interimsausstellung im März 2023 gab einen Einblick in ihr Konzept und lockte zahlreiche Besucher an. Heute ist das Erlenwerk nicht nur Arbeitsraum, sondern auch Veranstaltungsort für Ausstellungen, kleine Konzerte und Workshops. Geplant sind Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, um den künstlerischen Austausch zu fördern.
Fokus auf traditionelle Drucktechniken
Ein zentraler Schwerpunkt des Erlenwerks ist die Lithografie, ein Flachdruckverfahren, das besonders detailreiche Darstellungen ermöglicht. Dafür haben die Gründerinnen eine historische Krause-Reiberpresse angeschafft. Ana Pireva kombiniert diese Technik mit Malerei und Papierinstallationen und setzt zusätzlich auf Pulppainting, bei dem Papierbrei als künstlerisches Material verwendet wird. Sarah Steuer sieht im Papier ein verbindendes Element, das viele kreative Möglichkeiten bietet. Käthe Weinmann betont, dass die Gründung des Erlenwerks ein lang gehegter Traum war. Die Anmietung der Räume in der Erlenstraße schuf die Grundlage, um diesen Traum zu verwirklichen.
Ein Ort für Begegnung und Austausch
Das Erlenwerk ist nicht nur Werkstatt, sondern auch Treffpunkt für Künstler und Interessierte. Neben der eigenen Nutzung bieten die Gründerinnen den Raum auch für andere Kunstschaffende zur Miete an. Von Ausstellungen über Workshops bis hin zu kleinen Konzerten soll das Erlenwerk ein Ort des Austauschs und der Inspiration sein. Geplant sind zudem Kooperationen mit Schulen und anderen Einrichtungen.
Die Finanzierung des Starts der Werkstatt erfolgte größtenteils über ein Crowdfunding-Projekt, das mehr als 14.000 Euro einbrachte. An diese erfolgreiche Sammlung wollen die drei Gründerinnen nun anknüpfen und haben per Startnext eine neue Kampagne gestartet. Mit den Mitteln wollen sie die Werkstatt weiter aufbauen. Unter anderem sollen noch einige Maschinen angeschafft werden. „Für die Lithografie benötigen wir einen Hubwagen, damit wir die Steine bewegen können und uns nicht krumm schleppen“, sagt Sarah.
Für die Papierwerkstatt werden noch ein sogenannter Holländer Beater benötigt. Diese Maschine kann faserige Stoffe zu einem Faserbrei mahlen, die Grundlage zur Papierherstallung. Gebraucht wird auch noch eine Papier-Presse und für die Bareine Spülmaschine und diverse Küchengeräte. „Außerdem wollen wir unsere kleine Kunst-Bibliothek weiter aufbauen“, sagt Käthe.
Erlenwerk im Hechtviertel
- www.erlenwerk.de
- Erlenwerk auf Instagram
- Startnext-Sammlung: www.startnext.com/erlenwerk2-0