Wie Michael Klahre von der Dresdner Feuerwehr heute mitteilt, war die Silvesternacht mal wieder äußerst einsatzreich. Aus Sicht der Feuerwehr Dresden verlief der Jahreswechsel überwiegend friedlich. Positiv hebt Klahre hervor, dass es keine Angriffe auf Feuerwehrkräfte gab. Leider wurden jedoch Rettungsdienstmitarbeitende verbal und physisch angegriffen. So wurden auf dem Theaterplatz gegen 0.30 Uhr Einsatzkräfte des Rettungsdienstes während eines Einsatzes mit Feuerwerkskörpern
beschossen und bedroht.
Eine größere Gruppe schlug dabei gegen den Rettungswagen. Die herbeigerufene Polizei schützte die Einsatzkräfte und ermöglichte die Versorgung der Patientin. Verletzt wurde niemand, dennoch stehen die Betroffenen unter dem Eindruck des Geschehens.
1.023 Notrufe in 24 Stunden
In der Integrierten Regionalleitstelle Dresden wurden im Bereich der Landeshauptstadt, des Landkreises Meißen und des Landkreises Sächsische Schweiz/Osterzgebirge insgesamt 1.023 Notrufe über die Notrufnummer 112 registriert – 171 mehr als im Vorjahr. Der Anstieg konzentrierte sich vor allem auf den Zeitraum zwischen Mitternacht und 1 Uhr, in dem 293 Notrufe eingingen. Insgesamt 17 Disponentinnen und Disponenten bewältigen das enorme Anrufaufkommen.
Für den Rettungsdienst Dresden endete ein einsatzreicher Tag mit 279 Alarmierungen, darunter 40 Einsätze, die direkt im Zusammenhang mit der Silvesternacht standen. Häufigste Einsatzgründe waren übermäßiger Alkohol- und Drogenkonsum sowie Verletzungen durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk. Dazu zählten Gesichts-, Hand- und Brandverletzungen, aber auch klassische medizinische Notfälle wie Reanimationen, Herzinfarkte und Schlaganfälle. 71 Einsätze erforderten die Anwesenheit eines Notarztes.
88 Brandeinsätze in Dresden
Die Feuerwehr Dresden rückte in den letzten 24 Stunden zu 88 Brandeinsätzen aus – ein ähnlich hohes Niveau wie im Vorjahr (85 Einsätze). Schwerpunkt waren erneut Brände von Müllcontainern und Abfallbehältern, von denen es über 25 Einsätze gab. Zudem kam es zu über zehn Vegetationsbränden durch Feuerwerkskörper und fünf Balkonbränden. Auch Fehlalarme durch automatische Brandmeldeanlagen stiegen deutlich an, da Rauch von Feuerwerkskörpern in Gebäude eindrang und Melder auslöste.
Balkonbrand in der Äußeren Neustadt
Auf einem Balkon im ersten Obergeschoß eines Mehrfamiliengebäudes an der Königsbrücker Straße waren zwischen Mitternacht und 2 Uhr Möbelstücke in Brand geraten. Mit einem Strahlrohr wurde von einer Drehleiter aus die Brandbekämpfung aufgenommen und der Brand gelöscht. Die umliegenden Wohnungen wurden auf den Eintrag von Rauchgasen überprüft, was jedoch nicht der Fall war. Verletzt wurde niemand. Im Einsatz waren 20 Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswache Albertstadt.
Carportbrand an der Hansastraße
Die Feuerwehr wurde gegen 1.30 Uhr alarmiert, weil an der Hansastraße ein Carport mit einem PKW im Vollbrand stand. Außerdem war auch eine Laube von dem Brand betroffen und die Flammen drohten auf weitere Objekte überzugreifen. Drei Trupps nahmen unter Atemschutz die Brandbekämpfung auf.
Sie kamen jedoch nur langsam zum Löscherfolg, weil die enorme Hitze eine Annäherung an den Brandherd verhinderte. Mit Wasser und Schaum konnte die Ausbreitung der Flammen letztendlich verhindert und der Brand gelöscht werden. Verletzt wurde niemand. Im Einsatz waren 18 Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswachen Albertstadt und Übigau.