Am frühen Montagabend, dem 6. Januar 2025, wurde die Bundespolizeiinspektion Dresden um 19.16 Uhr über einen Vorfall am Haltepunkt Industriegelände informiert. Eine Person hatte die Regionalbahn in Richtung Görlitz bei der Ausfahrt des Zuges mit Farbe besprüht.
Der 52-jährige Lokführer stoppte den Zug sofort und forderte den Täter auf, die Sachbeschädigung zu beenden. Daraufhin flüchtete die verdächtige Person und versteckte sich hinter einer Wand am Bahnsteig. Der Lokführer konnte den 19-jährigen Deutschen jedoch stellen und bis zum Eintreffen der Bundespolizei festhalten.
Gegen den Täter wurde ein Verfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet. Die Bundespolizei lobte den Einsatz des Lokführers und hob dessen Zivilcourage hervor. Gleichzeitig betonte sie jedoch, dass in solchen Situationen die eigene Sicherheit oberste Priorität haben sollte. Es wird empfohlen, lieber den Notruf zu wählen, statt sich selbst in Gefahr zu bringen.
Nachtrag
Auf Nachfrage vom Neustadt-Geflüster äußerte sich am Nachmittag die Pressesprecherin der Länderbahn, Katerina Hagen: „Graffiti an den Triebfahrzeugen sind nicht nur sehr ärgerlich, weil es einen immensen Aufwand darstellt, diese unter dem Einsatz von starken chemischen Reinigern Schicht für Schicht wieder zu entfernen.“ Der Prozess sei außerdem sehr kosten- und zeitintensiv. Zeit, in der das Fahrzeug nicht eingesetzt werden könne und notwendige Kapazitäten für die Fahrgäste nicht zur Verfügung stehen. Insofern sei es ein Schaden nicht nur für das Bahnunternehmen, sondern am Ende für alle, die den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. „Es ist deshalb richtig, dass hier niemand wegsieht und mit aller notwendigen Härte durchgegriffen wird“, so Hagen. Der betroffene Zug war, ein Trilex der Länderbahn auf dem Weg nach Görlitz.