Nach der erfolgreichen Entschärfung der Weltkriegsbombe am Donnerstag werden die Arbeiten an der Carolabrücke seit Freitag wieder fortgesetzt. Aufgrund des Bombenfunds wurde der Havariemaßnahmeplan um eine Alarmkette für Kampfmittelfunde erweitert. Ein Experte für Munition- und Kampfmittelräumung begleitet die Abbrucharbeiten, überwacht die Materialbewegungen und führt Begutachtungen durch. Eine Kampfmittelsondierung in der Elbe bleibt ausgeschlossen, da Bewehrungsstahlreste im Fluss zu erheblichen Störungen führen.
Fortschritt der Abbrucharbeiten
Der Betonüberbau der Brücke inklusive Bewehrung wurde bereits vollständig entfernt und geborgen. Zwei massive Brückengelenke aus Stahl befinden sich jedoch weiterhin in zwei bis drei Metern Tiefe in der Elbe. Ihre Bergung gestaltet sich schwieriger als erwartet.
Die vorhandenen Bagger konnten die Stahlteile nicht anheben. Daher wird die Baustraße in der Elbe angepasst, um mit einem anderen Winkel und zwei Greifern arbeiten zu können. Ziel ist es, die Brückengelenke bis Montag zu bergen. Dafür werden die Arbeiten auch am Sonnabend fortgesetzt. Die genaue Lage der Gelenke wurde bereits am Dienstag, dem 7. Januar, durch Peilungen ermittelt.
Nach der Bergung der Stahlteile soll die Baustraße zurückgebaut und die durch die Arbeiten entstandenen Kolke1 am Flussgrund verfüllt werden.
Weitere Maßnahmen
Auf der Altstädter Seite wird das Abbruchmaterial weiterhin mit einer Brecheranlage zerkleinert und abtransportiert. Parallel dazu wird die Baustelleneinrichtung schrittweise abgebaut. Auf der Neustädter Seite haben bereits die Arbeiten zur Errichtung einer neuen Baustraße begonnen.
Arbeiten an Brückenzügen A und B
Die Montage von Schallemissionssensoren an den Brückenzügen A und B sowie deren permanente messtechnische Überwachung werden fortgeführt. Die Wiederherstellung der Fahrrinne im Bereich der Carolabrücke bleibt im Zeitplan. Für den 22. Januar 2025 ist ein Treffen mit Schifffahrtsunternehmen geplant, um erste Ergebnisse der Monitoringmaßnahmen an den noch stehenden Brückenzügen auszuwerten.
Die Arbeiten schreiten somit planmäßig voran und berücksichtigen sowohl Sicherheits- als auch Umweltaspekte.
1Ein Kolke (auch „Kolken“ genannt) ist eine Vertiefung oder Ausspülung im Boden, die durch Wasserströmung entsteht. Dieser Begriff wird vor allem in der Geomorphologie und Hydrologie verwendet, um Formen zu beschreiben, die durch die Wirkung von fließendem Wasser geschaffen wurden.