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Rasende Reisende gen Ostpol

Der Ostpol ist wie der Westpol nicht sonderlich gut eingenordet. Doch während letzterer als Beatpol in Altbriesnitz am Rande der Stadt lungert, ist ersterer mitten in der Neustadt zu verorten und lockt immer wieder erstaunlich erfrischende Musikcombos und deren Publikum als rasende Reisende zwischen den Polen zu fairen Preisen ins urig-ostige Ambiente.

Die Stuttgarter Herbärds als "Alte Straßenköter" im Ostpol.
Die Stuttgarter Herbärds als „Alte Straßenköter“ im Ostpol. Foto: Elmar Mann

Zweimal ausgewachsener Suffpunk im ambitionierten Doppelpack, eingeladen von der Dresdner Agentur Schoisaal läuteten im gut gefüllten Kulttempel das vergangene Wochenende ein. Sie holte dazu die Stuttgarter Altherrencombo Herbärds als Oi-Quintett plus die frischen Zwickauer namens Jagdschein, die gar als Ska-Septett mit dreiköpfigen Bläsersatz als Vorband auftraten.

Stolz, ein Herbärd zu sein: Chef-Straßenköter Martin „Tek“ Klaputek - hier beim Heimspiel in Stuttgart. Foto: PR/@mareikesfotomomente
Stolz, ein Herbärd zu sein: Chef-Straßenköter Martin „Tek“ Klaputek – hier beim Heimspiel in Stuttgart. Foto: PR/@mareikesfotomomente

Die Herbärds aus Stuttgart sind seit 1982 unterwegs und feiern sich als Urväter des Punks in ihrer Heimat und outen sich als bekennende VfB-Fäns.

Sie verkrafteten nach einem Unfall von Frontmann Tek eine 17-jährige Auszeit ab 2000, und haben in Summe fünf Alben veröffentlicht: drei vor und zwei nach Pause. In Dresden bieten sie hauptsächlich „Alte Straßenköter“, ihr jüngstes Werk von 2023, überzeugend dabei Gitarrist Kurt.

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Für „Jünger grenzdebiler Tanzmusik

Zuvor quetschten sich Jagdschein, welche seit 2013 zusammen spielen, auf die kleine Bühne. Sie haben erst elf Jahre in der Vita stehen und brachten 2017 im Eigenverlag als Erstling das Album „Major Spliff und die Sound Commander“ heraus. Darauf fußt ihr erfrischendes Vorspiel.

Sie setzen auf rhythmischen und abwechlungsreichen Ska, besingen nicht nur Eisbären ohne Wassereis, sondern kümmern sich auch um „Walkampf“, „Max Mustermann“, um den Papst und/oder Sextremismus, was ihre Fans, als „Jünger grenzdebiler Tanzmusik“ angelockt, feierten.

Neunte Lokalrunde mit Schwarzmetall

Schoisaal, mit einem Großteil der Konzerte hier vertreten, lädt bereits am 22. Januar (21 Uhr) zur neunten „Lokalrunde“, bei der immer einheimische auf tschechische Bands treffen: Diesmal kommen NAV aus Jindřichův Hradec ind Südböhmen und Ajabur per Heimspiel zusammen.

Bereits am 11. Februar (21 Uhr) erfolgt die nächste große Sause: Dann kommen dann die Noiserocker von Plattenbau, als internationales Quartett im Geist des Berliner Undergrounds der 80er und 90er Jahre, angekündigt. Sie werden ergänzt von den Einheimischen Granateze, die mit „Thirsty Girl Must Drink“ einem ambitionierten Damenduo im „Liebeskoma“ mit „Milchmaschine“ in Form von treibenden Garagenpop.

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Trille, Henge und Cava: Beatpol mit flottem Dreier am Ostpol

Aber auch der legendäre Beatpol nutzt seit Jahren den Ostpol – quasi als kleinen Ostbruder – gern zum Anfüttern junger Bands, die dann rüberwechseln. Im Februar passiert das gleich drei Mal, den Start macht dabei Trille am 3. Februar (20 Uhr) mit seiner Tour zum zweiten Studioalbum „Aus meiner Haut“, wobei auch der Erstling („Kapuze”) von 2022 sicher eine Rolle spielt.

Henge – Slingshot

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Hernach kommt am 6. Februar Henge mit Musik von einem fernen Planeten: Es wird eine energisch-fröhliche, aber auch subversive Space-Rock-Party, nicht nur für Marsmännchen und Muskfräuleins angezettelt, die derzeit als ausverkauft gilt. Der dritte interessante Gig: Das Berliner Duo Cava kommt auf „Powertrip“-Tour und präsentiert am 25. Februar ihr zweites Album: Es wird auf jeden Fall laut bis fuzzig. Auch sie haben (wie Henge) eine richtig große Tour vor sich – und Dresden ist terminlich relativ weit vorn mit dabei.

Ostpol - Foto:  Archiv Anton Launer
Ostpol – Foto: Archiv Anton Launer

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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