Am Dienstagmorgen ist gegen 8 Uhr bei den Abrissarbeiten an der Carolabrücke erneut ein verdächtiger Gegenstand in der Elbe gefunden worden. Nach ersten Informationen eines Reporters vor Ort scheint es sich wiederum um eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg zu handeln.
Aktuell sichert die Polizei das Gelände rund um den Fundort ab, auch die Feuerwehr ist schon vor Ort. Wie die Dresdner Feuerwehr mitteilt, ist der Kampfmittelbeseitigungsdienst auf dem Weg zur Fundstelle. Auch auf der Website der Stadt Dresden gibt es jetzt die Bestätigung.
Am Montag konnte die Polizei schon nach kurzer Zeit Entwarnung geben, da die rund 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg keinen Zünder mehr hatte und damit gefahrlos abtransportiert werden konnte (Neustadt-Geflüster vom 27. Januar 2025). Bei einem Bombenfund Anfang Januar an der gleichen Stelle hatte sich die Entschärfung als deutlich komplizierter gestaltet. Die Polizei hatte einen Sperrkreis von rund einem Kilometer um den Fundort gebildet. Weite Teil der Altstadt und der Inneren Neustadt mussten evakuiert werden (Neustadt-Geflüster vom 8. Januar). Solche Funde von Weltkriegsbomben sind auch 80 Jahre nach Kriegsende in Dresden keine Seltenheit. Eine solche Häufung, wie jetzt, gab es allerdings in den vergangenen Jahrzehnten nicht.
Derzeit wird auf der Altstädter Seite die Baustraße abgetragen. Eigentlich sollte ab kommender Woche wieder eingeschränkt Schiffsverkehr auf der Elbe möglich sein, ob der Termin zu halten ist, ist derzeit unklar.
Update 9.30 Uhr
Die Dresdner Feuerwehr bestätigt einen Kampfmittelfund am Dienstagmorgen. Aktuell werde darauf gewartet, dass die Spezialisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst vor Ort sind und eine Lageeinschätzung abgegeben. Zur Zeit findet in der Innenstadt ein Trauermarsch in Gedenken an den am 7. Januar getöteten Polizisten Maximilian Stoppa statt. Aus Sicherheitsgründen wurde die Route geändert, wie die Dresdner Polizei mitteilt.
Update 10.20 Uhr
Auch die am Dienstag gefundene Bombe hat offenbar keine Zünder mehr und kann damit zeitnah gesichert werden. Wie die Feuerwehr mitteilt geht von der Bombe geht keine Gefahr aus. Die Absperrung wird noch bis zum Abtransport aufrechterhalten. Bei der heute gefundenen Bombe handelt es sich wieder um eine Weltkriegsbombe. Die Sprengmeister Ronny Weber, Andreas Dörfel und Tino Arndt vom Kampfmittelbeseitigungsdienst haben festgestellt, dass beide Zünder entfernt wurden und die Bombe somit gefahrlos nach Zeithain abtransportiert werden kann.
Das Thema wird erledigt sein, der Bagger ist vor knapp einer Viertelstunde ans Ufer gefahren, sieht man im Livestream. Auf den Fotos sieht es so aus, als wäre es wieder eine Bombe ohne Zünder gewesen.
So ist es.
Wo sind denn die Zünder hin? Waren die Bomben ohne abgeworfen, oder sind Zünder aus Tofu, was zerfällt? Oder rutscht das raus nach 80 Jahren, wenn Bagger rumbuddelt?
bombensicherer Alltagstipp: einfach nordelbisch bleiben, bzw. südelbisch bleiben – je nachdem wo für einen Ausland ist.
Wie gestern schon geschrieben, eine Vermutung vor Ort war, dass die Zünder schon 1945 entfernt wurde. Und die Bombe möglicherweise erst später in die Elbe gerollt war oder wurde.
@Radka: Die Aussagen „Zünder rausgedreht, Blindgänger vor Ort entsorgt“ (z.Bsp. in Bombentrichter usw.) kenne ich von früher, so wurde es wohl lt. Erzählungen direkt nach 1945 praktiziert. Denke da können die Leute vom Fach (Kampfmittelbeseitigungsdienst) sicher etwas zu sagen oder eben Menschen, die es selbst miterlebt haben. Sind natürlich jetzt nach 80 Jahren sicher nur noch sehr wenige Menschen. Aber es würde auf jeden Fall erklären, warum man die zwei Bomben ohne Zünder in Ufernähe gefunden hat. Dagegen die erste in Flußmitte war mit Zündern, weil die – vermutlich – direkt so neben der damaligen Carolabrücke in den Fluß gefallen ist.
„Bei der heute gefundenen Bombe handelt es sich wieder um eine Weltkriegsbombe.“ Ich komme auch nach langem Überlegen auf keine andere auch nur ansatzweise sinnvolle und plausible Erklärung. Bomben mitten in Dresden direkt neben einer Brücke zu verklappen, war abseits des Zweiten Weltkriegs ja wohl nicht Usus, zu keiner Zeit und in keiner Armee irgendeines Systems, oder?
Die 2. Bombe hatte ich zeitbedingt „übersprungen“, man kommt ja kaum hinterher bei so viel Bombenstimmung.
Die DNN lösen gerade. Ja, man hatte Funde im Krieg entschärft und einfach im Fluß entsorgt. Eine andere Vermutung ist noch, daß man die zünderlosen Sprengbatzen extra an Pfeilern versenkte, um beim Rückzug vor der roten Armee noch mehr vernichten zu können. Also Initialspengung, und die verklappten zünderlosen Bomben detonieren obendrauf.
https://www.dnn.de/der-osten/wie-kommen-die-zuenderlosen-bomben-in-dresden-in-die-elbe-XSXOWDFD4RDS7GAPG7ZTQXBJS4.html
Ach, witzig, den fast gleichen Artikel gibts auch in der Sächsischen Zeitung.
Die Theorie, dass man die Pfeiler damit (unterstützend) sprengen wollte, glaube ich im Fall der Carolabrücke eher nicht. Diese waren sehr massiv und es wurde eher der Überbau gesprengt bzw. dessen Auflagepunkte an den Pfeilern. Erschwerend kommt noch dazu, dass der erste Pfeiler auf Altstädter Seite (vom Fluß aus gesehen) auf Land stand. Und hier schonmal die Vorschau, wie es nach Komplettabriß der Carolabrücke dann aussehen wird ;-)
Die Lokalpresse in Dresden schreibt großteils die selben Sachen, das merken doch die Miesten, leider murkseln BILD-DD, Tag24-DD, DNN-DD und Sächs.Zeitung-DD weiter separiert herum. Der Anteil an „zigsten Artikeln zum Einzelthema“ mit „Ein-Satz-Neuigkeit“ drin, steigt ebenso, wie die bequeme Nutzung von allerlei Pressemitteilungen. Das ist ermüdend und stellt auch keine „breite Medienlandschaft“ dar.
Sie sollten alle fusionieren und sich mal um die vielen interessanten Themen kümmern, wie z.B. Warum der Schlesische Platz ausgestorben ist, nur weil LIDL zu hat, oder Warum alle Bibliotheken die dresdner Tageszeitungen abbestellt haben, die manche vor Ort lesen mochten.