Am 14. Februar 2025 führt die Gruppe „Fragmente und Frequenzen“ einen Audio-Rundgang zur Geschichte der Zwangsarbeit auf dem Dresdner Industriegelände. Ab 18 Uhr können Besucher*innen an der Meschwitzstraße einen neuen Zugang zur wenig bekannten Vergangenheit des Unternehmens Radio Mende erhalten.
![Im Industriegelände an der Meschwitzstraße residierte von 1923 bis 1945 die Firma Mende - Foto: Anton Launer](https://www.neustadt-ticker.de/wp-content/uploads/2025/02/2025-02-10-Industriegelaende.jpg)
Otto Herrmann Mende gründete 1923 in der Planitzstraße (heute Meschwitzstraße) die Firma Radio H. Mende & Co. GmbH und begann mit der Herstellung von Rundfunkgeräten. Die Firma wurde zu einem der größten deutschen Rundfunkgerätehersteller. 1938 waren hier rund 3.000 Mitarbeitende beschäftigt, die rund 250.000 Radios herstellten. Daneben produzierte das Werk Transmitter, Fernschreiber, Feldfernsprecher und Verstärker, später dann auch Rüstungsgüter wie Funkgeräte und Bombenzünder.
Zwangsarbeit im Rundfunkwerk
Allerdings beschäftigte das Werk während der Zeit des Nationalsozialismus auch mehr als 400 Zwangsarbeiter*innen aus verschiedenen Ländern. Sie wurden zur Produktion von Radios und Rüstungsgütern eingesetzt. Jedes dritte Radio im nationalsozialistischen Deutschland stammte aus dieser Fabrik hier im Dresdner Industriegelände. Damit spielte das Unternehmen eine zentrale Rolle bei der Verbreitung der NS-Propaganda.
![Die Hallen an der Meschwitzsstraße sind teils schon mehr als 100 Jahre alt. Foto: Archiv/Anton Launer](https://www.neustadt-ticker.de/wp-content/uploads/2014/10/2014-10-01-Halle2.jpg)
Der Rundgang widmet sich der historischen und klanglichen Kontinuität des Geländes. Hier wurde im Nationalsozialismus der „Volksempfänger“ gefertigt, in der DDR waren der VEB Funkwerk und Messelektronik Dresden ansässig, und heute ist das Gelände Teil der Dresdner Clubkultur.
Neben dem Rundgang gibt es eine analoge Ausstellung sowie eine digitale Version, die auch über den 14. Februar hinaus zugänglich bleibt.
Audio-Rundgang zur Zwangsarbeit bei Radio Mende in Dresden
- Freitag, 14. Februar 2025, 18 bis 22 Uhr
- Startpunkt: objekt klein a, Meschwitzstraße 9
- Hinweis: Ein Smartphone mit Internetverbindung und Kopfhörer sind erforderlich
- Weitere Informationen: fragmente-frequenzen.org
Die Gruppe „Fragmente und Frequenzen“ setzt sich aus engagierten Personen aus Kunst, Musik, Clubszene, Politik und Restaurator*innen zusammen. Ihr Ziel ist es, die Geschichte des Industriegeländes im Dresdner Norden kritisch aufzuarbeiten.
Sind die Leute der Gruppe „Fragmente und Frequenzen“ alle männlich? Oder warum wird hier von „Künstlern, Musikern, Clubbetreibern, politischen Bildnern und Restauratoren“ gesprochen, wenn davor noch „Besucher*innen“ gegendert wird?
Hallo Nicki, vielen Dank für den freundlichen Hinweis. Nein, das ist wahrscheinlich nicht der Fall. Ich habe den Text entsprechend korrigiert.
@ Nicki
Gerade weil „wir“ hier bei solch Thema im „Klugscheißer Modus“ unterwegs sind, dann bitte auch richtig. Die Konstrukte, die das Gendern stützen sollen, sind nicht ansatzweise so belegt, wie es all jenen scheint, die es praktizieren.
https://youtu.be/yvMGFeQ1gsI?si=TRZxTXElccOGtanm
Kritisches Denken, fängt auch bei sich selber an.
Ansonsten, interessanter Artikel und Thema.
Viel Spaß