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Schramm Möbelmanufaktur

Friseursalon Sepp Hagen

Beethoven-Tolle - hat neulich jemand gesagt.
Beethoven-Tolle – hat neulich jemand gesagt.
Die drei schönen Frühlingstage habe ich genossen. Der Wind wehte mir durchs Haar, als ich in rasanter Fahrt durchs Viertel radelte. Dann ein Stop, ein Bekannter baut sich vor mir auf: „Mit dieser Beethoven-Tolle kommst Du hier nicht weiter.“ Sein breites Grinsen lässt mich aufatmen, doch was wahr ist …

Nun habe ich mir die Ecke mit der wohl höchsten Friseurdichte der Welt vorgenommen. Auf der Hoyerswerdaer Straße, ein paar Schritte gen Elbe, befindet sich der Friseursalon „Sepp Hagen“. Ehrfürchtig stehe ich vor der Tür: „Gegründet 1936“. Der kleine Salon ist trotz Mittagszeit proppe voll. Und ich werde erkannt, zum Glück nicht von den Friseurinnen. Eine Leserin lässt gerade ihre Kindsköpfe verschneiden. Eine eindrucksvolle Blondine erklärt, dass ich auch gleich drankommen kann. Ich müsste nur ablegen und Platz nehmen. Ruck-Zuck wird mir das Lätzchen umgelegt: „So kurz es eben mit der Schere geht.“ – Sie nickt und beginnt zu schnippeln. Eine Haarwäsche hält sie nicht für nötig.

Die Konversation fällt mir schwer, immerhin sitzt ja Publikum im Raum, irgendwie bin ich gehemmt. Versuche es mit Bemerkungen zum Stau, doch die Unterhaltung versiegt, dafür fliegen die langen Hippielocken in hohem Bogen von meinem Kopf. Im Rahmen meiner Möglichkeiten schaue ich mich um, Spiegel, Stühle, Haarpflegeprodukte – alles ordentlich aber auch ein bisschen brav. Nun, wenn man fast 80 Jahre Tradition mit sich herumschleppt, kein Wunder. Inzwischen wird mir der Nacken ausrasiert und von der „Beethoven-Tolle“ ist nichts mehr zu sehen, dafür blitzt und spiegelt es jetzt wieder schön. Nach knapp 20 Minuten sind wir fertig und ich darf 10,50 Euro bezahlen.

Es werde Licht. Dank kurzer Haare erfreue ich mich am neu gewonnenen Durchblick.
Es werde Licht. Dank kurzer Haare erfreue ich mich am neu gewonnenen Durchblick.
  • Fazit: Gemütliche Atmosphäre und freundliche Mitarbeiter. Friseursalon Sepp Hagen, Hoyerswerdaer Straße 31, Telefon: 0351 8034515

9 Kommentare

  1. Dafür fliegen die langen Hippielocken in hohem Bogen von meinem Kopf…

    keine hippie und keine locken :D

  2. Echt mal…anstatt der Friseurbesuche kannste Dir auch eine Schneidemaschine kaufen….jut – das Kulturereignis Friseurbesuch gänge natürlich flöten…

  3. @ Lolli: Schon ewige Diskussion – Anton Friseure testen zu lassen, ist zumindest vom „Haarschneideergebnis“ nicht so berauschend – aber die Stimmung fängt er doch gut ein.

    Hat sich ja noch niemand gefunden, an dem frisurenmäßig was zu versauen wäre – und der sich jedes Mal der Ungewissheit und dem Risiko hingibt… (ich würde es auch nicht tun… ;) )

  4. Gebe E-Haller recht – das Ergebnis ist nie so berauschend, weil auch schon die Basis (um deutlich zu werden – es geht um „Frisuren“ – die Anton aber defintiv nicht hat) irgendwie – komisch ist. ;-) Aber ich lese die Berichte dazu sehr gern – Danke dafür! :-)

  5. Also wennde ni gerade mit total verfetteten Loden ankommst(und soviel Gefette passt bei deiner „Haarpracht“ eh nicht rein), findsch das ohne Waschen völlig ok ;-)

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