Am vergangenen Freitag hatte der Kindertreff „Känguruh“ zum letzten Mal geöffnet. Noch einmal war der Treff richtig voll. Kinder, Eltern und viele Ehemalige kamen noch einmal vorbei. Lars Hitzing, seit mehr als 20 Jahren hier als Pädagoge tätig, war beiendruckt. Gleichzeitig zerreißt es ihm das Herz, wenn er dran denkt, was nun aus den Kids werden soll.

Täglich betreute er mit seinen beiden Kolleginnen Susann Neumann und Karolin Kilian um die 22 Kinder. Die drei teilten sich zwei Vollzeitstellen. Kostenpunkt für den Betrieb, Materialien und Personalkosten: rund 172.000 Euro pro Jahr. Bisher wurde das vom Jugendamt gefördert. Aber im Zuge der Dresdner Haushaltkrise, die sich schon vor dem Einsturz der Carolabrücke abzeichnete, musste gespart werden. Auch andere Vereine im Stadtviertel sind betroffen. Aber für den „Kindertreff Känguruh“ bedeutet es nun das Aus.
Kein Kindertreff mehr an der Böhmischen Straße
Die benachbarte Kita (Kinderladen Känguruh) wird es weitergeben, der Verein hat auch die Mittel für die Räume des Treffs zumindest für ein Jahr gesichert. Aber eine Betreuung ist nicht mehr möglich. Bisher kamen hier Kids zwischen 6 und 14 Jahren. Manche kamen täglich, andere nur ein paar Mal die Woche.
Fast täglich gab es Kreativ-Angebote, das reichte vom Töpfern, über Malen, Batiken und Flechten bis hin zu ausgefalleneren Sachen. Fast immer wurde auch gemeinsam gekocht. Die Kinder kommen aus ganz unterschiedlichen Kreisen, Grund- und Oberschule, auch aus Gymnasien.
Und am Freitag waren ganz viele noch einmal da. Hitzing erzählt, dass Leute, die schon vor zwanzig Jahren hier als Teenager zum Kindertreff kamen, nun noch einmal vorbei gekommen sind. „Zum Teil sind die aus dem Umlang angereist“, sagt er und man sieht ihm an, wie nahe ihm das geht. Künftig gibt es als Anlaufstellen in der Neustadt nur noch das Panama und die Louise, allerdings müssen auch dort die Angebote verringert werden, da die Förderung gekürzt wurde.

traurig!
Da das Assi-Eck solch unnötigen Angebote wie die vom Känguruh direkt auffängt, ist das kein Problem. Führt sogar zu einer Verjüngung des Klientels des Assi-Ecks. Markt regelt!
@Mr. T
Wenn etwas nach einer Zustandsänderung „aufgefangen“ werden muss, war der Zustand vorher wohl kaum „unnötig“. Deine Aussage ist also in sich widersprüchlich. Kritisches Denken regelt!
Hallo Spatz, ich unterstelle starke ironische Züge in T’s Ergänzung.
@Anton
Wenn das so ist, bin ich peinlich berührt ;-) und möchte als Wiedergutmachung hervorheben, wie gut die von mir beschriebene Widersprüchlichkeit einen ironischen Inhalt rhetorisch unterstützte.