Carolabrücke: Abriss und Schifffahrt vorerst eingestellt – Monitoring hat Spannstahlbrüche in den Zügen A und B festgestellt

Wie die Stadtverwaltung heute mitteilt, werden die Abrissarbeiten an dem eingestürzten Zug C ab Dienstag, 18. Februar, vorerst eingestellt. Der Grund: Offenbar gab es in Höhe der mittleren Stütze in den Brückenzügen A und B Spannstahlbrüche. Das sind die Brückenzüge, über die früher die Autos gefahren sind.
Solche Spannstahlbrüche sollen auch der Auslöser für den Einsturz des Zuges C im September vergangenen Jahres gewesen sein.
Um die Sicherheit der Brücke zu überwachen, wurde ein sogenanntes Schallemissionsmonitoring installiert. Das horcht gewissermaßen in die Brücke hinein. Mit dieser Methode sollen die Spannstähle, die dafür sorgen, dass die Betonbrücke permanent unter Spannung steht und dadurch stabil ist, überwacht werden. Beim eingestürzten Zug C hatte die Untersuchung ergeben, dass ein großer Teil der Spannstähle gerostet war und daher nicht mehr in der Lage war, die Stabilität der Brücke zu gewährleisten.
Abrissarbeiten und Schiffsverkehr eingestellt
Wie genau der Zustand der Spannstähle in den Zügen A und B ist, lässt sich von außen nicht beurteilen. Daher wurde das Schallemissionsmonitoring installiert. Das gleiche Verfahren kommt auch an anderen Brücken, zum Beispiel an der Königsbrücker Straße zum Einsatz.
Als Konsequenz aus dem am Dienstagmorgen gemessenen Bruch des Spannstahls wurden nun die Abrissarbeiten eingestellt. Ebenso der Schiffsverkehr, der erst seit zwei Wochen mit Auflagen wieder möglich war.
Die neue Gefahrensituation soll nun bewertet werden und fließt in die Vorbereitung zum weiteren Abriss des Bauwerkes ein. Die Abstimmungen mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt zur künftigen kontrollierten Durchfahrt laufen.

Nachtrag 19. Februar
Nach Spannstahlbrüchen im Brückenzug A der Carolabrücke bleibt der Schiffsverkehr unter der Brücke voraussichtlich am Mittwoch und Donnerstag untersagt. Am Dienstagmorgen, dem 18. Februar 2025, wurden erste Brüche registriert. Gegen 13 Uhr stellte das zuständige Gutachterbüro weitere Schäden im Spannstahl des Zuges A fest. In der Nacht bis zum Mittwochmorgen traten keine neuen Brüche auf. Die Situation wird weiterhin beobachtet.
Aufgrund der erwarteten großen Temperaturschwankungen bleibt die Durchfahrt für Schiffe bis auf Weiteres gesperrt. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe wurde von der Landeshauptstadt Dresden informiert.
Auf der Neustädter Seite ist derzeit noch ein Bagger im Einsatz. Die Arbeiten an der Baustraße sollen im Laufe des Tages abgeschlossen werden. Auch auf der Elbe gehen die Arbeiten weiter. Das Baggerschiff „Domarin“ verfüllt Löcher in der Fahrrinne und entfernt Kies und Geschiebe.
Man könnte ja schonmal direkt hinter den Widerlagern eine Übergangsmöglichkeit für Fußgänger schaffen. Auf der Altstädter Seite gibt es jeweils die Treppenaufgänge, auf der Neustädter Seite fehlt nur ein Stück Weg vor der Staatskanzlei zum Elbradweg.
Ist die Stadt zu doof den Sprengmeister zu beauftragen, jetzt wo feststeht dass die letzten Teile eh nicht erhalten werden können?
Dann liegen die Teile einmal im Wasser und können weggebuddelt werden… sinnlos diese halbseitige Räumung. Danach kann immer noch über Ersatzneubau / Neubau diskutiert werden…
Was gibt es da noch zu bewerten? Die sollen das Ding so schnell wie möglich abreißen, damit wenigstens die Schiffe wieder fahren können. Diese Lahmarschigkeit der Stadtverwaltung ist furchtbar.
@Echt und @Thomas!
Habt Ihr Eure Bewerbungen schon an die Stadt geschickt? Ganz offensichtlich habt Ihr ja ein deutlich besseres Wissen sowohl in Ingenieurskunst als auch im Umgang mit Baggern, dass Ihr da sicher mit Kusshand genommen werdet. Vielen Dank für Eure konstruktiven Beiträge. Ich hoffe, die Stadt hört auf Euch!!!11!!!!!
Faszinierend, die hohe Anzahl der Brückenbau- und -Abrissexperten unter den NG Kommentatoren, insbesondere solche mit einer offenbar die der hauptberuflich damit beschäftigten Experten weitaus überragenden Sachkenntnis.
@peanut @jürgen…. habt ihr mitbekommen, dass die Brücke tot ist? Das warten auf das Gutachten hab ich verstanden, aber jetzt gibt es nur noch den konsequenten Abriss… Den Verfall mit Monitoring zu begleiten ist sinnlos
Ich bin kein Brückenexperte, aber Experten sagen: „Das stehe auch im Zusammenhang mit dem jüngsten Temperatursturz, erklärt Steffen Marx vom Institut für Massivbau an der TU Dresden. Er plädiert für einen zügigen Abbruch.“…. ich auch!