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Faber • 25.07.25 • Junge Garde

Erstes Jahr E-Rezept: Apothekerin zieht Fazit

Seit dem 1. Januar 2024 ist es für alle gesetzlich Versicherten verbindlich – das digitale Rezept. Seitdem erhält man bei Arzt oder Ärztin kein Rezept mehr ausgehändigt, sondern kann anschließend in der Apotheke einfach seine Krankenkassenkarte vorhalten und bekommt dann die verschriebene Arznei.

Apothekerin Dr. Katja Scarlett Daub - Foto: Anton Launer
Apothekerin Dr. Katja Scarlett Daub – Foto: Anton Launer

Zumindest klappt das in der Regel. „In ca. 90 Prozent der Fälle zeigt das Gerät dann die verschriebene Medizin an“, berichtet Apothekerin Dr. Katja Scarlett Daub. Sie führt in Dresden vier Apotheken, unter anderem auf der Hauptstraße und im Neustädter Bahnhof. „In den meisten Fällen haben wir die Arznei vorrätig oder können sie in wenigen Stunden bestellen“, sagt Daub. Manchmal komme es jedoch vor, dass auf der Karte kein Medikament eingetragen ist.

Dafür muss man sich kurz in die Funktionsweise des E-Rezeptes hineinversetzen. Früher wurde der Rezept-Vordruck in den Drucker gesteckt. Dann ratterte es kurz und der Patient konnte den Zettel mitnehmen, in der Regel mit der Bitte versehen, das Dokument nicht zu falten. Das E-Rezept befindet sich im Netz eine Telematikinfrastruktur der „gematik“, quasi parallel zum Internet aus Sicherheitsgründen. Arztpraxen und Apotheken sind an diese Infrastruktur angeschlossen.

Rezept noch nicht auf der Karte

Wenn Arzt oder Ärztin nun ein Rezept verschreiben, wird das in dieser Datenbank gespeichert und die Krankenkassenkarte ist der Schlüssel, um es abzurufen. Manche Ärzt*innen speichern es direkt nach dem Besuch, andere übertragen die Aufgabe an die medizinischen Fachangestellten.

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Das kann je nachdem eine gewisse Zeit dauern. „Vor allem von Apotheken in Ärztehäusern höre ich, dass da häufig das Rezept noch nicht abrufbar ist“, sagt Apothekerin Daub. In ihren Apotheken komme das Problem seltener vor, da meist etwas Zeit zwischen dem Besuch in der Praxis und der Apotheke liegt.

Jedoch weist sie auf ein anderes Dilemma hin. So komme es immer wieder vor, dass mehrere Rezepte über die Karte abrufbar seien. „Manchmal vergessen Patienten, was sie alles verschrieben bekommen haben“, so Daub, die Krankenkassenkarte sei für viele dann wie eine Art Black-Box. Um den vorzubeugen und um die Kommunikation mit ihrer Kundschaft zu verbessern hat sie eine App eingerichtet. Die kann man sich auf das Smartphone laden und man erhält viele Informationen rund um die Apotheken, Gesundheit und auch zum Thema E-Rezept.

Die Apotheken-App der City-Apotheken - Foto: Anton Launer
Die Apotheken-App der City-Apotheken – Foto: Anton Launer

Neben ihrer eigenen App setzt Daub auch auf die Plattform gesund.de, die es Kunden ermöglicht, online nach Medikamentenverfügbarkeiten zu suchen. Durch das einmalige Hochladen der Gesundheitskarte können Patienten direkt sehen, ob ihr Medikament vor Ort vorhanden ist oder bestellt werden muss. Falls ein Medikament nicht lieferbar ist, kann die Apotheke in Absprache mit dem Arzt eine alternative Medikation organisieren. Außerdem kann über die Apps eingesehen werden, ob noch offene Rezepte auf der Karte verzeichnet sind.

Damit auch die ältere Generation besser mit E-Rezept und App klarkommen, will Daub in den kommenden Monaten immer wieder App-Beratungstage in den City-Apotheken anbieten.

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Nächster Schritt: Elektronische Patientenakte

Ein weiteres großes Digitalisierungsvorhaben ist die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA), die ab Sommer verfügbar sein soll. „Wir sind technisch bereit und warten nur noch auf das politische Signal“, sagt Daub. Patient*innen behalten dabei die Kontrolle über ihre Daten und entscheiden selbst, welche Informationen sie freigeben.

Krankenkassenkarte einstecken und E-Rezept abholen. Foto: Anton Launer
Krankenkassenkarte einstecken und E-Rezept abholen. Foto: Anton Launer

„Perfekt für uns wäre die vollständige Freigabe, denn dann könnten wir sehen, was die einzelnen Ärzte verschrieben haben und wie sich die Medikamente miteinander vertragen“, so Daub. Studien hätte gezeigt, dass etwa jeder fünfte Krankenhausaufenthalt älterer Menschen auf Probleme mit Medikamenten zurückzuführen sei. Etwa durch Überdosierung, falsche Kombinationen oder das Nicht-Einnehmen der verordneten Mittel. Zudem könnten durch falsche Medikation verursachte Stürze mit schweren Verletzungen vermieden werden.

Schnelligkeit als Vorteil gegenüber Online-Apotheken

Die deutschen Apotheken seien der Vorreiter in Sachen Logistik, sagt Daub. Dabei sieht sie auch einen erheblichen Zeitvorteil gegenüber den großen Online-Apotheken. „Unsere Kunden erhalten ihre Medikamente innerhalb von zwei Stunden – das schafft keine Versandapotheke“, betont die Apotheken-Chefin. Auch die Erreichbarkeit sei ein klarer Vorteil: „Wir sind per Telefon, WhatsApp, E-Mail oder über die App jederzeit ansprechbar.“ Die Apotheke im Neustädter Bahnhof habe täglich bis 20 Uhr geöffnet.

Übersicht der Apotheken in der Neustadt

Ein Kommentar

  1. Auch Kassen-Patienten erhalten sogenannte Privat-Rezepte, z.B. wenn sie die Medikamente selbst bezahlen (Bonus-Malus-Programm der AOK z.B.). Und diese Rezepte habe ich bisher immer noch in Papierform erhalten.
    Zur ePA: „Patient*innen behalten dabei die Kontrolle über ihre Daten und entscheiden selbst, welche Informationen sie freigeben.“ So so, dass das mit der Datensicherheit doch nicht so dolle ist, ist ja schon bekannt geworden. Es möge auch jeder selbst entscheiden, ob er seine wirklich privatesten Daten, dazu gehören die medizinischen, wirklich auf irgendeinem Server speichern lassen will.

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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