Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Dresden setzt sich für eine umfassende Integration der Carolabrücke in das städtische Verkehrskonzept ein. Der geplante Neubau der Brücke müsse nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil einer langfristigen Mobilitätsstrategie geplant werden. Eine direkte und sichere Anbindung an den Elberadweg, breite Radwege auf der Brücke und eine durchgehende Radverkehrsführung auf der Altstädter Seite seien entscheidend.

Laut ADFC Dresden nutzen im Jahresdurchschnitt täglich rund 4.000 Radfahrende den Elberadweg, in den wärmeren Monaten seien es über 6.000. Viele von ihnen steuern die Innenstadt an oder kommen von dort. Deshalb sei eine gute Anbindung essenziell, betont Nils Larsen, Vorstandsmitglied des ADFC Dresden.
Zudem würden die aktuellen Ergebnisse der 15. Kommunalen Bürgerumfrage 2024 einen deutlichen Wandel in der Verkehrsnutzung zeigen. Der Anteil der Haushalte ohne eigenes Auto stieg von 35 Prozent im Jahr 2022 auf 41 Prozent im Jahr 2024. Dieser Trend verdeutliche den wachsenden Bedarf an fahrradfreundlicher Infrastruktur.
Ein durchdachter Brückenneubau sei langfristig notwendig. Schnellschüsse aufgrund von Zeitdruck sollten vermieden werden, so Larsen. Die Brücke müsse so konzipiert werden, dass sie den Mobilitätsanforderungen auch in mehreren Jahrzehnten noch gerecht werde.
Forderungen des ADFC Dresden
Der ADFC Dresden fordert eine fahrradfreundliche Planung mit folgenden Schwerpunkten:
- Anbindung an den Elberadweg: Eine durchgehende, sichere und komfortable Verbindung mit dem Elberadweg auf beiden Elbufern, beispielsweise durch Brückenrampen oder optimierte Zugänge.
- Breite und sichere Radwege auf der Brücke: Radwege mit ausreichender Kapazität, die dem wachsenden Radverkehrsaufkommen gerecht werden.
- Vervollständigung des Elberadwegs auf der Altstädter Seite: Eine lückenlose Radverkehrsführung zwischen Carolabrücke und Augustusbrücke, um gefährliche Fahrbahnwechsel zu vermeiden.
Der ADFC Dresden steht bereits im Austausch mit Politik, Verwaltung und weiteren Akteuren. Ziel sei ein konstruktiver Dialog, um die Interessen aller Verkehrsteilnehmenden zu berücksichtigen und die Mobilität in Dresden zukunftsfähig zu gestalten.