Seit dieser Woche stehen wieder kleine Tode auf der Hauptstraße und ergötzen oder vergrätzen das spazierenden Publikum. Vor vier Jahren waren die Figuren zum ersten Mal aufgetaucht, werden aber immer wieder geklaut, weggeworfen oder manchmal vom Grünflächenamt entfernt.

Nun stehen also wieder vier neue Figuren. Der Künstler McBone fertigt die kleinen Tode mit Zement, Geschirrtuch, Holz und Abflussrohren (Neustadt-Geflüster vom 23. April 2023). Ursprünglich war es für ihn nur ein Zeitvertreib während der Corona-Pandemie, inzwischen ist es ein ausgewachsenes Hobby geworden und er stellt sogar jenseits der Elbe kleine Tode auf.
Bei den neuen Werken handelt es sich wiederum um zwei Laternenträger, einer davon in Begleitung eines Heranwachsenden. Nicht fehlen darf der Beschwörungstod: „Wer klaut gehört verhaut“.

Mit dem vierten Werk nimmt Künstler McBone erstmals auf ein aktuelles Ereignis Bezug. Der Tod kommt daher als Sprengmeister vor der eingestürzten Carolabrücke.
Tode begleiten die Hauptstraße schon seit vier Jahren
Die ersten Tode auf der Hauptstraße waren im Sommer 2021 aufgetaucht. Damals waren alle acht Sockel leer. Inzwischen stehen auf vier der acht Sockel wieder Nachbildungen der barocken Sandsteinfiguren, aufgestellt und renoviert wurden bisher die Archäologie, die Architektur, das Lied und Urania. Wann die übrigen Statuen (Die Nacht, Hekate, Bildhauerei und Malerei) aufgestellt werden, ist aktuell unklar. Dafür gibt es derzeit kein Finanzierungskonzept. (Neustadt-Geflüster vom 12. November 2024). Künstler McBone ist das ganz recht, findet er doch so auf den noch freien Sockeln Platz für seine kleinen Tode.

Solche versteinerten Tode werden auch als Gargoyle bezeichnet, Phantasiegeschöpfe, die tagsüber zu Stein werden. Die bekanntesten ihrer Art sind wohl die Wasserspeier auf dem Dach der Kathedrale Notre Dame in Paris. Mit dem Tod beschäftigt sich auch der „Dresdner Totentanz“, ein Relief in der nahen Dreikönigskirche.
