Ein neues tschechisches Restaurant eröffnet am Albertplatz in Dresden. Dort, wo früher die Bierbar am Thor betrieben wurde, zieht nun mit geringfügiger Verspätung das „Babička am Thor“ ein. Es ist die dritte Dependance des erfolgreichen Restaurantkonzepts aus Pirna.

Josef Míček eröffnete das erste Babička vor zweieinhalb Jahren in Pirna am Markt. Dort hat sich das Restaurant schnell etabliert. Vor wenigen Wochen kam ein weiteres Babička in Dresden-Pieschen hinzu.
Die neue Adresse in der Inneren Neustadt entstand nach dem Aus der „Wenzel Prager Bierstube“. Deren Betreiber gab auch die Bierbar am Thor und die benachbarte Terence-Hill-Eisdiele auf. Der Grund, Inhaber Michael Möckel von der Wenzel-Gruppe muss aktuell alle Energie in das Brauhaus am Waldschlösschen stecken (Neustadt-Geflüster vom 29. August 2024). Daraufhin trat einer der Geschäftsführer an Míček heran. Dieser übernahm kurzerhand das Objekt an der Hauptstraße. Bereits vor fünf Jahren hatte er sich um das Restaurant bemüht, damals jedoch erfolglos.

Tschechische Küche mit Schnitzeln
Nun soll das „Babička am Thor“ ein Ort für tschechische Küche werden, mit einer leichten Veränderung zu den übrigen Großmütterchen-Restaurants, denn hier sollen nach wie vor Schnitzel im Mittelpunkt stehen. Geplant ist ein Baukastensystem für individuelle Schnitzelvarianten. Der bisherige Bereich der ehemaligen Eisdiele soll später in das Konzept integriert werden.
Der Innenbereich bietet rund 70 Sitzplätze. Im Außenbereich sollen bald weitere 70 Plätze hinzukommen. Acht Mitarbeiter aus Tschechien kümmern sich um den Service. Aktuell wird die Küchenausstattung an das neue Team angepasst. Auch das Kassensystem fehlt noch.
Der offizielle Start ist für Ende März vorgesehen. Geplant ist ein schrittweises Öffnen, um Abläufe zu testen. Betriebsleiter Benjamin Sadiki, 28 Jahre alt und zuvor im Restaurant „Hurvinek“ in Gruna tätig, begleitet die Eröffnung.
Eine der letzten DDR-Kneipen
Das „Am Thor“ hat eine bewegte Geschichte. 1988 wurde die Eckkneipe als Abschluss der schmucken Hauptstraße eröffnet. Die ursprüngliche Einrichtung aus den Hellerauer Werkstätten ist heute noch erhalten. Nur die Sitzkissen wurden kürzlich erneuert. Ihren Namen hat sie nicht nach dem nordischen Donnergott, sondern weil sich in der Nähe die Befestigungsanlage von Altendresden befand, das „Schwarze Thor“.
„Schwarzes Tor“ passte aber auch in der jüngeren Vergangenheit noch ganz gut, weil sich dort häufig Dresdner CDU-Politiker trafen, sogar der Namensvetter Philipp Amthor schaute mal vorbei. Bis zur Wende trank hier ein ganz besonderer KGB-Agent gerne sein Feierabendbier: Wladimir Putin. Daran erinnerte der späteren Betreiber Achim Loch mit großem Bild und kleiner Gedenk-Ecke. Er hatte die Eck-Kneipe 1990 übernommen und bis zu seinem Tode 2015 geführt. Der Nach-Nach-Folger Möckel räumte aber mit den Putin-Devotionalien rigoros auf. Gut speisen und trinken konnte man im Thor allemal (Neustadt-Geflüster-Imbiss-Test vom 5. August 2020). An dieser Qualität will auch Betriebsleiter Sadiki festhalten.
Am Thor
- Am Thor, Hauptstraße 35, 01097 Dresden.
- Öffnungszeiten: ab Ende März täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet, am Freitag und Sonnabend bis 23 Uhr

Hoffentlich gibt’s auch Česnečka und Nakládaný Hermelín!
……..und das “ Hurvinèk “ auf der Winterbergstr , glaube auch auch noch !