Beim dritten Mal denkt Albrecht Heinke größer. Das Louisenfest vom 20. bis 21. Juni breitet sich in die Umgebung aus. „Wir wollen auf der Louise von der Tal- bis zur Alaunstraße feiern“, sagt Heinke. Auch Teile der Kamenzer, der Martin-Luther, der Görlitzer und der Rothenburger Straße werden mit einbezogen.

Wie im Vorjahr steht als Organisator der Verein SAF, steht für Straßenabschnittsfest, bereit. Den Verein hat Heinke nach den Erfahrungen 2023 mit Gewerbetreibenden von der Louisenstraße gegründet. Damals hatte er sich ziemlich übernommen und rund 17.000 Euro Verlust gemacht.
Im vergangenen Jahr ging das Konzept dann finanziell auf. Allerdings hatte der Verein auch Stadtbezirksfördermittel in Höhe von 22.400 Euro beantragt und erhalten. „Im vergangenen Jahr hatten wir drei Bühnen, in diesem Jahr planen wir mit sechs Bühnen“, sagt er. Eine davon soll auf dem Alaunplatz stehen. Gerade dort ist noch viel unklar. Am Sonnabend ist dort traditionell Markt und auch das Zirkusfestival schlägt sein Zelte auf. Aber Heinke lässt sich nicht unterkriegen. „Das klappt schon irgendwie“, sagt er. Für die Organisation der Bühne ist er mit der Initiative „Fred, die linke Socke“ im Gespräch und auch der ebenfalls am Sonnabend stattfindende Queer Pride soll mit eingebunden werden.
Gleichzeitig findet an diesem Wochenende auch das „Farewell Youth Fest“ in diversen Neustadt-Clubs statt. Der „Bunte Sommer Neustadt“ am Martin-Luther-Platz steigt schon am Wochenende zuvor.
Auf dem Weg zur Wiederbelebung des BRN-Festes?
Wenn man mit Heinke spricht, sprudelt es nur so aus ihm heraus. Gebremst nur von zwischenzeitlichen Schischa-Zügen. Das Habibi-Cafe an der Louisenstraße ist zu seinem zweiten Büro geworden. Mit dem Anwachsen des Festes könnte man ja schon fast von einer Mini-BRN sprechen. Das Wort nimmt Heinke nicht in den Mund, aber die Tendenz ist klar. Er würde das Fest, dass er als junger Bursche selbst erlebt hat, gern wiederbeleben. Einst feierte sich die Bunte Republik Neustadt mit hunderttausenden Besuchern drei Tage lang im Juni selbst.
Aber soweit ist es noch nicht, dennoch wachsen mit der neuen Größe die Herausforderungen. „Wir haben acht Zugänge, es gibt Glasflaschenverbot und daher natürlich auch Kontrollen an den Eingängen“, sagt Heinke. Allein für die Security rechnet er mit 20.000 Euro Kosten. Für die Beschilderung muss er eine Verkehrssicherungsfirma engagieren, ein Rettungsdienst wird benötigt. Für die Umleitung der Straßenbahn für zwei Tage berechnen die Dresdner Verkehrsbetriebe 14.000 Euro. „Das summiert sich“, sagt Heinke. Daher wird auch der Förderantrag beim Stadtbezirk umfangreicher ausfallen. Ob der dafür allerdings Geld hat, ist aktuell unklar, da es noch immer keinen Stadthaushalt gibt.

Dennoch den Optimismus lässt sich Heinke nicht nehmen. Gern möchte er auch die Anwohnenden mit einbinden.
Gesprächsrunden im Habibi
Um das zu erreichen, lädt der Verein immer dienstags ab 19 Uhr in das Habibi Shisha Café an die Louisen-/Ecke Martin-Luther-Straße. Wem das zu beschwerlich oder möglicherweise zu verraucht ist, der kann sich bei ihm auch gern per E-Mail (Louisenfest@outlook.de) melden.
Louisenfest im Juni
- Straßenabschnittsfest am 20. und 21. Juni 2025
- Eine Website ist in Arbeit, bis dahin gibt es spärliche Infos auf dem Instagram-Kanal.
Warum immer höher, schneller und weiter?
Dazu mal ein paar Gedanken. Die Security im letzten Jahr war, freundlich formuliert, unter aller Sau. Hände in den Taschen, Kippe im Maul und übergriffig. SUPER Wahl. Warum die Gewerbetreibenden ein Fest brauchen, um Umsatz zu machen, erschliesst sich nicht. Vielleicht doch, wenn man sich mal die Mühe macht, den Veranstalter zu googlen und dessen politsches Engagement zu erfahren. Da ergeben sich schon ein paar erstaunliche Übereinstimmungen zu ortsansässigen Gastronomen. Sicher ein Zufall! Aber nur zu! Hauptsache die ganze Sache bekommt einen Namen. Dann verdienen ja die Beteiligten. Den Anwohnern nützt das sicher nicht. Einfach nur zum K……. So etwas braucht das Viertel wie einen Kropf
@echt Weil es nie der Plan war, das Louisenfest nur auf dem kleinen Stück zu haben und aufgrund der Vorschriften der Stadt (Reserveflächen, Security, Absperrungen usw.) fast nicht möglich ist, das Fest zu finanzieren. Einmal 17.000 Euro dabei zu verlieren, die Fehlsumme abzudecken habe ich geschaft. Ein zweites Mal ginge nicht.
Gleichzeitig wächst auch das Interesse an der Teilname. Die 6 geplanten Bühnen sind bereits voll und täglich kommen weitere Anfragen rein. Fakt ist die Neustädter wollen, jedenfalls aus meiner Perspektive, ein Grosses Strassenfest der Neustadt.
Letztes Jahr gab es zwischenzeitlich eine Viertelstunde wo wir den Zugang zumachen mussten, weil die Menschenströme einen der Stände gehoben hatten. Sowas kann man nur durch die Vergrösserung der Fläche vorbeugen.
@statler & waldorf Sie haben schon letztes Jahr Mist erzählt. So aus der Anonymität heraus, ist das sicherlich sehr komfortabel. Letztes Jahr haben sie behauptet die Fördergelder wären dafür da, mir die Verluste aus dem ersten Jahr auszugleichen. Dieses Jahr deuten sie an, meine politische Ausrichtung wäre ein Problem. Was ist eigentlich ihr Problem? Sie meckern nur und nehmen aber das Angebot, mit unserer Orga zu sprechen, 14 Termine letztes Jahr, nie an.
Hier mal eine kurze Zusammenfassung meiner politischen Tätigkeiten der letzten 9 Jahre. Seit 2015 stelle ich mich gegen Pegieda, 2019 habe ich dabei geholfen die Fördergelder für die „Bahnhofsmission“ zu sichern. 2020 und 2021 habe ich ein Impfzentrum in Meißen betrieben und Popup-Impfaktionen in der Centrum-Galerie und zwei Apotheken in Dresden betrieben, zu beginn des Ukrainekrieges habe ich sowohl bei der Bahnhofsmission wie auch bei der Spendensammelaktion in der Centrum-Galerie geholfen und seit 2022 bringe ich mehrere hundert ehrenamtliche (das bedeutet unbezahlte) stunden auf, um einen Ersatz für die BRN möglich zu machen und seit letztem Jahr bin ich Betreuer und Berater einer linkspolitischen Jugendgruppe, die ich bei der Orga ihrer grösseren Demos unterstütze und z.B. nach Riesa fahre. Also frage ich sie: „Was ist ihr problem mit meinem politischen Engagement?“
@stadler&waldorf… auch hier werden die Anwohner sicherlich mitgedacht.. ;-)
..Wachstum bedeutet heute mehr Fördergeld zu beantragen… ! Warum wird nicht überlegt, ein ähnliches Programm wie zuvor mit weniger Fördergeld zu organisieren? Da müsste die Bahn nicht umgeleitet werden, etc…..?
-Weil es geht-
Eine BRN 2.0 mit Zehntausenden Besuchern -aka Kommerz, Sauftouristen, Dauerkrach und Müllberge – braucht das Viertel nicht, wollen die meisten Anwohner nicht.
Dezentrale Veranstaltungen und Inseln gerne, eine Großveranstaltung ist Mist.
@heinke: Aus meiner langjährigen Erfahrung verstehen sich statler & waldorf als Meckerköppe vom Balkon, die wohl aus der Muppet-Show abgehauen sind.
Ich würde wetten, der Statler & Waldorf wohnt schon seit Jahren nicht mehr in der Neustadt
@Anton
Danke!
@Heinke
Wir würden uns wirklich freuen, wenn Sie uns mal den Mehrwert für die Anwohner erklären würden. Die meisten hauen nämlich, sofern sie die Möglichkeit haben, einfach ab an diesem Wochenende. Übrigens genau wie zur BRN. Die Lehren der letzten 2 Jahre: Krach bis in die Morgenstunden. Vollgepisste Hauseingänge. Kotze auf den Fusswegen. Müll auf den Kreuzungen jenseits der Absperrungen. Sauber hinbefördert von den Verursachern. Keine ausreichenden Toiletten (kosten ja Geld, ist doof) VIELEN DANK! Von Ihrem Sicherheitsdienst wollen wir nicht noch mal reden. UNTERIRDISCH! Sie planen also ein Fest, wo Sie schon vorher davon ausgehen, dass Sie ein paar ziemlich unangenehme Gesellen brauchen. GLÜCKWUNSCH!
Da können sie jetzt hier rumschwurbeln wie Sie wollen. Sie haben das nämlich einfach nicht im Griff. Wie man so etwas machen kann, kann man wunderbar bei den Veranstaltern rund um die Martin Luther Kirche lernen. Da beschwert sich nämlich niemand. Nicht mal wir.
Also lassen Sie uns bitte mit Ihren Wohltaten in Ruhe. Wer glaubt, dass sie das aus Menschenliebe tun glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Oh man wieder ein paar Tage aus der Neustadt fliehen. Damit man den Dauerlärm, Müll und Fekalabfall im Hinterhof nicht mitbekommen muss :(
Hallo zum Balkon, natürlich beschweren sich auch beim Fest am Martin-Luther-Platz Anwohner. Und Security muss auch der dortige Veranstalter organisieren.
@Anton
Natürlich fühlen sich auch Anwohner am MLP belästigt. Können wir verstehen. Und auch dort gab es einen Ordnungsdienst. Okay. Offenbar nötig. Aber die waren eben freundlich und hatten ein Lächeln im Gesicht, als sie meinen Rucksack auf Flaschen kontrolliert haben. Und ich hatte eben nicht das Gefühl, gleich ein paar in die Fresse zu kriegen. Und es ist eben ein Unterschied, ob man mit fetten Boxen die Nachbarschaft bis morgens um 2 beschallt, oder ob dann eben um 22:00 Schluss ist. Und es ist eben ein Unterschied, ob man Sauftourismus fördert oder ein Fest für Anwohner mit Kindern und Familien macht. Und natürlich sind Gäste bei so etwas willkommen………
ja und ich freue mich auf das fest – so unterschiedlich ist das
und wo licht ist, ist auch schatten – und ja man kann vieles besser machen.
aber eins ist sicher:es ist wie mit dem kölner karnevall: die einen lieben es und die anderen hassen es. und mal ehrlich ein wochenende von der neustatd frei zu nehmen ist doch auch schön, oder?.
@nur so
Erstens wir! Und obwohl es Dich nichts angeht. Wir wohnen mitten in der äußeren Neustadt und das schon ziemlich lange! Wir wissen wovon wir reden!
„Gleichzeitig wächst auch das Interesse an der Teilname. Die 6 geplanten Bühnen sind bereits voll und täglich kommen weitere Anfragen rein. Fakt ist die Neustädter wollen, jedenfalls aus meiner Perspektive, ein Grosses Strassenfest der Neustadt.“
Sauftouristen aus anderen Stadtteilen!=Neustädter. Fakt ist: Niemand den man anspricht schreit „Juhu“ bei der Ankündigung!
Hat der Herr Basisdemokrat denn mal nachgefragt, wie die Mehrheit der neustädter Einwohnerschaft die Sache sieht?
Es gab in den letzten Jahren ja nun genug Kritik an ausufernden Stadtteilfesten in der Neustadt. Warum man nun wider des Tenors im Viertel handelt, erschließt sich mir nicht.
Die Neustadt brauch keine Publicity. Man sollte doch solche Großveranstaltungen eher in Stadtteilen abhalten, die diese brauchen.
Ich hatte letztes Jahr einen der Sicherheitsmenschen gefragt.
Rucksäcke dürfen nicht kontrolliert werden.
Das würde sich anders verhalten, wenn es ein geschlossener Bereich ohne direkte Anwohner mit Versorgungsweg wäre.
So kann man spätestens den Anwohnern nicht den Zugang zur Straße mit Glasflaschen verwehren.
Pässe dürfen ohnehin von irgendwelchen Securityleuten nicht kontrolliert werden und sind auch nicht mitführungspflichtig.
Man muss sich also auch nicht als Anwohner ausweisen.
Vielleicht liege ich falsch, aber ich denke, dass es kein allgemeines Glasflaschenverbot geben kann.
Weiß da jemand mehr?
@Someone Else: Inhaltlich volle Zustimmung, aber eigentlich schreibe ich nur, weil ich mich mal für die immer tollen Links bedanken möchte. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich da auf „Someone Else“ klicke und wieder etwas Neues entdecke :-)
Nach Rückfrage bei den ansässigen langjährigen Gastronomen und Kulturtreibenden im Viertel hat keiner Interesse an einer solchen Grossveranstaltung. Zudem hat die Veranstaltung nichts mit einer ursprünglichen BRN zutun. Nämlich von den Bewohnern fürs Viertel. Hier handelt es sich leider nur um eine organisierte Trinkveranstaltung welche zudem ein Publikum ins Viertel lockt, die wenig zum Viertel passen. Zudem sagt die Anzahl von Bühnen wenig über die Qualität des ganzen aus. Auch zu den letzten BRNs gab es Bühnen zu hauf, die sich gegenseitig beschallten.
Das Lutherplatzfest hat das ganze gut umgesetzt und sollte auch als Vorbild dienen
@heinke…“Letztes Jahr gab es zwischenzeitlich eine Viertelstunde wo wir den Zugang zumachen mussten, weil die Menschenströme einen der Stände gehoben hatten. „….das waren Besucher von auswärts…solche Massen sind nicht die Anwohner der Neustadt, sei’s drum, du machst das nicht für uns. Sonst würdest Du es anders aufziehen, denn so wird es kein Fest für die Neustädter, sondern nur ne Fatsche in der Neuse, wo die Kurzzeitbesucher das rauslassen können, was das stumpfe Hirn im Alltag sonst nicht hergibt…Grööhl.
Wow. Braucht es das wirklich? 6 Bühnen? Klar werden die Voll. Künstler gibts überall zu hauf die nach bühnen suchen aber wo ist der MEHRWERT für die Neustadt? Kommt da jemand raus und backt Kuchen? Die Gastro ist immer dabei, klar. Für die ist das ein 13. Monatsgehalt. Aber was ist es für die Anwohnenden? Will man auf solch einem Fest mit seinem Kind rumlaufen und nebenbei engst vor der Security haben? Brauchen wir Kommerziell und Wachstumsorientierte Veranstalter die immer höher und weiter wollen? Reicht es nicht auch einmal bei dem zu bleiben was funktioniert?
Offenbar hats ja auch beim Bunten Sommer „klick“ gemacht. Der macht keinen zusätzlichen Alarm mehr an der Sebnitzer… Vielleicht auch weil die neustadt im Sommer nicht jedes Wochenende Lärm braucht?
Wer weiß.
Streiter gibts immer. So auch mich.
Aber ob bei der Verrauchten Shisharunde anwesend oder nicht: Wenn ich sage mir gefällt das nicht und ich Sprech für mein ganzes Haus auf der Louisenstraße dann werde ich nicht gehört. Nichts passiert.
Ich wünsche finanziellen ruin und schnelles Ende des Luisenfests. Die Jahre haben gezeigt: Es geht auch ohne
@statler&waldorf, der Ordnungsdienst war völlig entspannt, wer weiß wie du denen begegnet bist, so wie es in den Wald rein schallt kommt es meist auch raus, das is das Selbe wie bei der Polizei….
Diese Veranstaltung hat in den letzten Jahren wenig Mehrwert für uns Menschen auf der Louisenstraße gebracht – warum das ganze jetzt noch erweitert werden muss ist nicht im Sinne der Menschen die hier leben. Besonders der Fakt das man dort seine Nachbarn nicht trifft oder man sich für gemeinsame Aktionen verabredet spricht doch für die fehlende Unterstützung die solche Stadtteilfeste ja ausmachen. Naja schau ma mal wa.
Ein Anwohner der Louisenstraße
Manchmal vermisse ich die Neustadt, wie sie während Corona war. Der Sauftourismus geht mir seit Jahren immer mehr auf den Kranz. Natürlich hatte die BRN auch jedes Jahr viele schöne Momente und Erlebnisse – vor allem wenn ich an die Frühstücke auf der Straße und die kleinen von Anwohnern betriebenen Stände denke, aber die Schattenseiten haben am Ende doch überwogen. Es graut mir davor dass es ein neues großes Fest geben soll was tausende gröhlende Besoffene durch die Straßen treibt.
Mal eine ganz gewagte Idee: wie wäre eigentlich ein alkoholfreies Straßenfest?