Die Bürgerinitiative „Königsbrücker muss leben!“ ruft zur Freitagsdemo auf der Königsbrücker Straße auf. Und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Dresden (ADFC), die Piraten und die Grünen stimmen mit ein. Demonstriert werden soll am Freitag, dem 12. April um 17 Uhr, Start an der Schauburg.
Dabei trägt jede Gruppe ihr eigenes Motto mit sich herum, der ADFC meint: „Die Königsbrücker Straße ist breit genug“ und will gegen den autogerechten Ausbau der Straße zu protestieren. Zur Diskussion um die Königsbrücker Straße sagt Konrad Krause, Pressesprecher des ADFC Dresden: „Nicht nur Autofahrer wollen die Königsbrücker Straße passieren. Auch für den Radverkehr wären an dieser Strecke eigentlich überbreite Fahrspuren nötig.“
Die Bürgerinitiative möchte eine „Demo-für-alle“ unter dem Motto „Königsbrücker – quo vadis?“, Jürgen Thauer, Initiator der BI: „Leider hat die Stadt uns mal wieder verschaukelt. Auch die Variante 7 ist durchgehend vierspurig. Der Stadtrat hatte 2011 eine Prüfung einer Sanierung bestellt – und herausgekommen ist wieder einmal ein drastischer Ausbau, der die Straßenbreite von heute ca. 10 auf mindestens 18 Meter Breite quasi verdoppelt.“ Er könne nicht erkennen, was an dieser neuen Variante eine Sanierung im Bestand sei.
Die Neustadtgrünen rufen zur Demo für stadtteilverträglichen Ausbau der Königsbrücker auf und schließen sich dem Motto der Bürgerinitiative an. Ortsbeirar Valentin Lippmann erklärt: „Auch die jüngsten Planungen der Stadtverwaltung zeigen, dass an den Belangen der Neustädterinnen und Neustädter vorbeigeplant wird.“ Die Neustadtgrünen fordern eine stadtteilverträgliche Sanierung der Königsbrücker Straße und keine einseitige Bevorteilung der Autoverkehrs. Stattdessen soll die Straßenbahn durch Vorrangschaltungen und ein eigenes Gleisbett, wo dies notwendig ist, bekommen, um den ÖPNV auf dieser Nord-Süd-Achse attraktiver zu machen. Auch Lippmann spricht sich für breite Radfahrstreifen aus und er fordert, dass die neue Variante 7 der Stadtverwaltung im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt wird.
Die Piraten schließen sich dem Motto und der Demo an. Die Vorsitzende der Neustadtpriaten, Anna Katharina Vogelgesang, meint: „Die Neustadt und das Hechtviertel leben – quellen über vor Leben. Und
all diese Menschen sollten auch mitreden dürfen, wie ihr ureigenstes Umfeld gestaltet wird“. Zu diesem Zweck schlägt sie die Einrichtung einer Bürgerwerkstatt vor.
Die Königsbrücker Straße war in den vergangenen Tagen wieder in die Diskussion geraten, da aus der Stadtverwaltung zu hören war, dass mit der Variante 7a nun doch eine etwas schmalere Variante als die bislang geplante vierspurige Trasse möglich sein soll. Gleichzeitig signalisierte auch der Freistaat Sachsen, dass es auch für eine solche Variante Fördermöglichkeiten geben könnte.
- Die freitäglichen Fahrrad-Demos haben inzwischen schon eine jahrelange Tradition. Einen Überblick über die Entwicklung der Diskussion findet man im Neustadt-Geflüster unter dem Schlagwort köbrü.
Die 4 Fahrstreifen brauch doch eh keiner. Ich fahr die Königsbrücker jeden Tag hoch und runter und das deutlichste Nadelöhr findet sich an der Kreuzung Stauffenbergallee. Da staut es sich teilweise über die Eisenbahnbrücke bis zur Aral zurück. Danach läuft es meist. Stadteinwärts lohnt sich eine zweite Spur erst ab der Post, damit der linksabbiegende Verkehr am Albertplatz nicht alles blockiert.
Lustig, wie schon die Meinungen der Demo-Aufrufer auseinandergehen. Vielleicht sollten die sich erstmal zusammensetzen und eine tragfähige und regelgerechte Variante entwickeln, bevor sie die Erfindung der eierlegenden Wollmilchsau von den Planern/ der Stadt einfordern…
Nur kritisieren ist ansonsten doch etwas zu einfach!
Bewegte Bilder von der Demo und die Rede einer Piratin. http://youtu.be/MSBPoNmlbaI?t=14s