Die im Herbst 2024 installierte Fernwärmeleitung auf der Augustusbrücke bleibt weiterhin bestehen. Das hat eine Anfrage des SPD-Stadtrats Stefan Engel an die Stadtverwaltung ergeben. Die Sachsen-Energie hatte die Rohre sie nach dem Einsturz der Carolabrücke als provisorische Lösung verlegt.

So sollte die Fernwärmeversorgung auf der Neustädter Elbseite gesichert werden (Neustadt-Geflüster vom 1. Oktober 2024). Die zwei Rohre haben einen Durchmesser von jeweils 56 Zentimetern und liegen seit November auf dem westlichen Gehweg der Brücke.
Damals hatten der Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) und auch die Sachsen-Energie gesagt, dass es sich um eine provisorische Lösung für einen Winter handeln solle. Als dauerhafte Alternative wurde die Planung eines weiteren Dükers unter der Elbe angekündigt.
Entweder mit Brücke oder eigene Lösung mit zwei Jahren Planungsdauer
Sechs Monate später ist noch keine Entscheidung über eine langfristige Lösung getroffen. SPD-Stadtrat Stefan Engel stellte dazu eine Anfrage an die Stadtverwaltung. In der Antwort heißt es, dass zwei Machbarkeitsstudien vorliegen, derzeit würden Rahmenbedingungen abgestimmt.
Bezüglich der Realisierung formuliert Oberbürgermeister Dirk Hilbert vorsichtig: „Die Realisierung der neuen Fernwärmeleitung ist abhängig von der Technologie und dem Zeitpunkt des Brückenneubaus. Bei der Umsetzung einer eigenen Querung ist die Sachsen-Energie abhängig von den Genehmigungsbehörden insbesondere in Bezug auf den Eingriff in Schutzgebiete, wobei wir von einer Planungsdauer von ein bis zwei Jahren ausgehen und einen direkten Baubeginn im Anschluss forcieren. Hinzu kommt, dass eine eigene Querung einen deutlich komplexeren Bauablauf und hohen Personalaufwand erfordert, der wiederum andere Vorhaben gefährden könnte.“
Die Stadtverwaltung erklärt abschließend, dass die provisorischen Leitungen so lange auf der Augustusbrücke verbleiben müssen, bis die Fernwärmeversorgung auf anderem Weg gesichert ist. Ein Rückbau ist daher frühestens nach Fertigstellung einer neuen Leitung möglich.

SPD-Stadtrat Stefan Engel kritisiert den ausbleibenden Fortschritt. „Die Fernwärmerohre auf Dresdens zentraler Brücke behindern den Fußverkehr und sie sind wahrlich keine Zierde“, so Engel. Er fordert von Stadtverwaltung und Sachsen-Energie klare Schritte zur Umsetzung der angekündigten Lösung.
Zusammengefasst: Alles Raketentechnologie so ein Brückenabriss und Wiederaufbau.
Mein Benchmark in dieser Causa ist ja der von den Auswirkungen vergleichbare Einsturz der Reichsbrücke in Wien in den ’76 im letzten Jahrhundert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbr%C3%BCcke#Folgen_f%C3%BCr_den_Verkehr
Mittlerweile hofft man ja das die Reste in 4 Jahren beseitigt sind und die hässlichen Rohre auf dem Theaterplatz (eines der Werbemotive für den Tourismus in der Stadt) verschwunden sind.
Scheinbar konnte man schon vor 50 Jahren Brücken schneller finanzieren und wieder aufbauen. Auch in Italien ging vor ein paar Jahren schneller
https://de.wikipedia.org/wiki/Polcevera-Viadukt#Neubau_unter_dem_Namen_Genova_San_Giorgio
Aber gut Wien oder Genua sind halt nicht Dresden, speziell was die Stadtgesellschaft bzw. das Selbstverständnis angeht. Denn in Dresden scheint mittlerweile eh alles egal, ein schönes Beispiel für den aktuellen Zustand der Stadtgesellschaft.
ja ist alles so herrlich schrecklich hier – wohlstandsgruseln
In der Zwischenzeit bieten die Zäune eine Fläche mit viel Aufmerksamkeit.
Also Platz für gute Botschaften wie Kunst oder Entwürfe für eine neue Carolabrücke.