Tina Georgiew hat freundlich blinzelnde Augen und wählt ihre Worte mit Bedacht. Bevor mein Anliegen akzeptiert wird, vergewissert sie sich im Internet der Richtigkeit meiner Aussagen. Neustadtgeflüster, aha. Dann faltet sie die Hände und sieht mich erwartungsvoll an. Es kann losgehen. Als Tina Georgiew 1990 den „Musikshop Tina“ eröffnete, kannte sie sich im Metier schon aus oder besser: war ein Profi. Sie war jahrelang in Bars und Restaurants gemeinsam mit ihrem Mann als Kapelle aufgetreten.
In der DDR war es Musikern nur erlaubt öffentlich aufzutreten, wenn sie einen Bühnenausweis besaßen. Und den wollte Tina Georgiew haben, obwohl sie dafür neben ihrem 3-Schichtsystem als Kinderkrankenschwester einmal wöchentlich in die Abendschule pauken gehen musste. Nach zwei Jahren hatte sie es geschafft, war bereits in einigen Bars zur Probe aufgetreten („Es war wie Fahrschule!“) und gründete mit ihrem Mann den „Musikservice Dresden“. Ihren Job im Krankenhaus gab sie zugunsten ihrer Musikerkarriere auf. Die Gastspieldirektion der DDR vermittelte Auftritte verschiedener Art, meist für ein ausgesuchtes Publikum, z.B. in der Kakadu-Bar des Parkhotels. „Es war ein anstrengender, aber schöner Beruf“, sagt Georgiew. Sieben Stunden pro Abend ließ sie die Gäste das Tanzbein schwingen, bis die Wende kam und Livemusik an Bedeutung abnahm.
Tina Georgiew und ihr Mann entschlossen sich zur Eröffnung eines Musikgeschäfts, auf der Kamenzer Straße wurden sie fündig und zogen in das nur 25 Quadratmeter große Lädchen. Das gestaltete sich aufgrund des Bürokratiedschungels anfangs schwierig, denn für einen Gewerberaum war ein Gewerbeschein erforderlich. Den erhielt man jedoch nur mit vorhandenem Gewerberaum. Als diese Hürde genommen war, kam die nächste. Bei der Zusammenstellung des Sortiments mussten beide feststellen, dass ein Musiker vollkommen anders einkauft als ein Musikinteressierter. So wichen die teuer und mit professioneller Begeisterung eingekauften Spezialinstrumente langsam einem breiteren, einfacherem Sortiment, mit dem auch Laien etwas anfangen konnten.
„Wer ein Profi werden will, muss täglich üben“, weiß Tina Georgiew und gründete neben ihrem Shop auf freiberuflicher Basis eine Musikschule, in der sie ihre Erfahrungen weitergibt. Insgesamt neun Mitarbeiter unterrichten mehrere hundert Schüler in Schlagzeug, Piano, Flöte oder Keyboard. Die thematisch eingerichteten Zimmer dazu befinden sich im vierten Stock des Nachbarhauses. Georgiew und ihr Mann bauten den verwinkelten Dachboden, aufgrund von Einsturzgefahr polizeilich gesperrt, selbst aus. In den hellen Räumen ist genug Platz, um regelmäßig interne Konzerte zu veranstalten, bei denen die Musikschüler ihr Können demonstrieren. Die kleinsten Teilnehmer der Musikschule sind erst vier Monate alt. Sie klimpern selbstverständlich noch keine Beethovenmelodien, sondern können durch Bewegung, Spiel und Tasten gemeinsam mit ihren Müttern Musik auf eine physische Art erfahren lernen. Der familiär bedingte musikalische Einfluss hat übrigens auch bei Sohn Christian Georgiew gefruchtet: er kam – obwohl nur zum Spaß teilgenommen, betont seine Mutter – bei der Show „supertalent“ 2011 bis ins Halbfinale.
Informationen und Öffnungszeiten
- Musikshop Tina, Kamenzer Straße 19
- Montag bis Freitag 10 bis 19 Uhr, Sonnabend 10 bis 14 Uhr
- im Internet zu erreichen unter www.musikshop-tina.de
Seit Ende Januar 2016 hat der Musikshop geschlossen. Tina Georgiew konzentriert sich jetzt ganz auf ihre Musikschule.
uuaahh, schrecklicher Laden.
FINGER WEG! Ich wurde dort so schlecht beraten: Mittels einer vermutlich falschen Aussagen „das Instrument wird auch vom dresdner orchester genutzt“ wurde mir Schrott(minderwertiges, Instrument welches eher als Kinderspielzeug bezeichnet werden sollte) angedreht.
Klar ist es auch mein eigenes Verschulden gewesen da ich mich im Laden nicht zu lange zum ausprobieren aufhalten wollte … das ändert aber nichts an der Art der Beratung.
Immer diese Nörgler…arbeitet ihr bei der Konkurrenz und wollt den Laden schlecht machen?
Also ich wurde bei Tina gut beraten und werde auch weiterhin dort einkaufen.
@Droba
da liegste falsch, keine Konkurrenz.
ouh, der laden is sehr.. naja..
da gabs (gibts?) ja noch den 2. gegenüber, und als ich mir damals einen verstärker kaufen wollte, musste ich erst eeewig warten, sie musste die kunden in laden a abfertigen, zu schliessen und dann rüber, und die beratung themenbereich gitarrenamps war auch, ich sach ma, hochgradig mittelmässig.
disclaimer: keine konkurrenz, kein schlechtreden, lediglich erfahrungswert.