Wer an der Nordstraße unseren geliebten Bach überquert, könnte annehmen, dass sich die Lage entspannt hat. Unter der Brücke ist viel mehr Luft als noch gestern. Die Erklärung ist einfach: Der Regen hat aufgehört, es kommt nicht mehr so viel Wasser aus der Heide nach. Aber das Problem kommt nun von vorn, von der Elbe. Die hat in den letzten Stunden nochmal einen ordentlichen Pegel-Sprung gemacht: 13.45 Uhr wurden 7,61 Meter gemessen. Die amtliche Prognose liegt zwar immer noch bei „nur“ 8,85 Metern, aber das ist nur der Ausblick bis Donnerstag.
An der Prießnitzstraße wird unterdessen geackert, die Anwohner räumen ihre Keller leer. Neben dem Stadtteilhaus ist das erste Wohnhaus schon überflutet. Die Prießnitz steht mitten im Wohnzimmer. Rund um den Biergarten des Oosteinde wurde in den vergangenen Stunden ein Wall hochgezimmert. Ob er hält? Die wackeren Arbeiter zucken nur mit den Schultern.
An der Mündung hat sich das Bächlein in einen See verwandelt, die am Sonntag aufgestellten Big Bags sind längst überflutet, die Straße gesperrt. Die Bautzner Straße ist ruhig wie selten. Auch im Büro des Neustadt-Geflüsters musste der Keller geräumt werden. Ich versuche trotzdem euch weiterhin auf dem Laufenden zu halten.
- Offizielle Hochwasserwarnungen auf sachsen.de
- Elbpegelstand auf Twitter
- Fluthilfe auf Facebook
- Infos zu Straßensperrungen und Schulschließungen auf dresden.de
das ist die Ruhe vor dem Sturm wen die in Prag schon aufgeben die 9.5 Meter was kommt da noch zu uns 12,5 Meter
Bitte, bitte … keine Panik verbreiten. Derzeit liegt der prognostizierte Höchststand der Elbe in Dresden bei 8,85, alles andere ist Spekulation.
Wird irgendwo in der Neustadt noch Räumungshilfe benötigt, FB wird unübersichtlich…wollten dann nach der Arbeit bisschen helfen.
Die Galerie Drei an der Sebnitzer Straße/Ecke Prießnitzstraße hat vor einer kleinen Weile noch Helfer gesucht.
und der silberne BMW steht noch…
@Anton Launer
Na mit Panik hat das nichts zu tun, aber wenn plötzlich aus den, durch die Behörden vorhergesagten, 8.50m in 24h 9m + X werden, es in Tschechien noch immer regnet und der Scheitelpunkt der Moldau in Prag auf sich warten lässt, sehe ich eine gewisse Sorge als berechtigt. Aber richtig ist natürlich, das Panik weder angemessen noch besonders hilfreich ist.
So, und ich werde mir jetzt erst einmal selbst einen Überblick verschaffen, wie die aktuelle Lage ist, wo ich vielleicht mit anfassen kann, bis später!
Laut Sächsischer Zeitung heißt es aus dem Hochwasserlagezentrum, dass die Elbe wohl auf maximal 9 Meter bis 9,40 Meter am Pegel Dresden anschwellen wird.
die 9m reißen wir aber auf jeden fall. sonst wäre ich schon ein wenig entäuscht.
auch dafür… sonst überlappen die Hochwassermarken
Ich würde vor allem gern wissen, wer Erfahrungen mit voll gelaufenen Kellern gemacht hat. Ich wohne jetzt auf der Louisenstraße (Höhe Planwirtschaft) und bin mir unsicher, ob ich den Keller beräumen muss. 2002 wohnte ich bsp. auf der Görlitzer Straße (Höhe Kunsthof) und da waren die Keller voll mit dem aufsteigendem Grundwasser. Wäre super, wenn hier jemand seine Erfahrungen aus 2002 mitteilen könnte.
tja was soll man sagen es steigt und steigt zwar nicht mehr so schnell wie heute Mittag aber es steigt ob man will oder nicht das Wasser kommt und lässt sich nicht aufhalten wenn es zu lange da ist .
Lars: Mit Verlaub: Du bist ein Idiot!
Lagebericht Sebnitzer Straße – zwischen Kamenzer- und Alaunstraße:
2002 (940 cm): Kein Wasser, nicht einmal im Keller!
Gerne: Weitere [auch verzweifelte, aber bitte halbwegs vernünftige] Fragen an mich.
Notfalls auch Notunterkunft für 2 Personen, z.B. vom unteren Teil der Sebi … Prießnitz.
Und auch, wenn ihr in der Nähe Hilfe benötigt.
[Habe keine Gummistiefel, bitte stellen]
s.ebnitzer@gmx.eu
@Mario: Gerne nochmal an dieser Stelle:
http://stadtplan.dresden.de/(S(nhsaecyikudsxn5diiukv1r4))/spdd.aspx
Funkt nicht, also bitte googeln, o.ä.: Themenstadtplan Dresden und dann „Aktuelles“.
Ein guter Indikator, was das Problem Grundwasser betrifft, ist die Rudolfstraße im, äh, Scheunenhofviertel, Leipziger Vorstadt. Diese ist sozusagen tiefergelegt. Und zumindest heute Nachmittag, gegen 16 Uhr war dort – im Gegensatz zu 2002 – noch kein H20.
Wir haben heute so viele Sandsäcke dahin gebracht und hätten gern weiter geholfen, die Sandsäcke waren aus auf der Hansastraße! Galerie 3 wollte keine Hilfe, auch gut. Sand alle, Hoffnung noch lange nicht alle und wenn es morgen hilft – wir sind dabei! Auch wenn unsere eigenen Keller gerade voll laufen, hier ist nichts mehr zu helfen!
@Manuela: Wo ist denn euer Keller?
Dein Bericht klingt ein klein wenig hysterisch, aber immer noch viel besser, als die letzte Kraft nur in die Tasten zu hau’n.
Hallo? Der Pegel Dresden ist gesunken, obwohl der Pegel in Schöna steigt. Wie ist das möglich, frage ich dich? :-P
Dobrou noc (Labe) — gute Nacht (Elbe)!
@S.Ebnitzer: Manu ist bei mir nebenan. Rudolfstraße war übrigens heute früh noch trocken.
Habe gehört, dass durch das leerpumpen des Kanalnetzes neuralgische Punkte – wie z.B. Rudolfstraße – nicht mehr unbedingt vollaufen. Aus dem selben Grund ist das Durchsickern von Wasser durch Sandsackwälle (eh nicht zu verhindern…) nicht kritisch, wenn es dahinter in die Kanalisation kommt.
Ich glaube, das Leerpumpen des Kanalnetzes ist auch dafür verantwortlich, dass es bei uns im Keller nicht weiter steigt.
@ Anton: „Damals“ kam es bei vielen durch den Ablauf…
Man hat eh das Gefühl, dass diverse Schutzmaßnahmen ganz gut funktionieren – und fast schon vor zuviel Hilfe geschützt werden müssen.
Komme gerade von der Leipziger. Wie kann es eigentlich sein dass das Wasser was durch den Deich kommt fröhlich in der Kanalysation abläuft, obwohl die doch viel tiefer liegt. Ich meine wo läuft das hin, wo ist es tiefer als da und noch Platz?
@Jonk: Deine Frage wurde doch oben schon beantwortet. Wobei ich mir schlecht vorstellen kann, wie das funktioniert.
Ich habe das Phänomen in der Leipziger Straße auch beobachtet.
Sandsackwall roichtig gebaut: http://www.naturgefahren.sachsen.de/download/Taschenkarte_DV.pdf
@ Jonk/ Sebnitzer: Hier ein Link für das Teil in Johannstadt, da wird alles erklärt: http://bit.ly/14Fs3DZ
Einfach gesagt: da das Wasser im Netz weggepumpt wird, funktioniert die Kanalisation nicht mehr zu 100% über Gefälle/ Schwerkraft bis in die Elbe – sondern das Wasser wird aus dem Netz in die Elbe gedrückt und ist somit auch vom Elbepegel unbeeinflusst.
Damit fällt eine Gefahr weg: 2002 kam das Wasser „hintenrum“ über die Kanalisation. Jetzt hingegen fängt die Kanalisation das Wasser, welches durch die Sandsäcke läuft, einfach auf und bringt es weg…
Ergänzung – sehr gut aufbereitet hier zu finden: http://bit.ly/11m16U4
Die einzigen Stellen wo es das Wasser teilweise noch von hinten herausdrückte waren die Kabelschächte der Telekom.
Danke, Herr Haller!
Braucht jetzt oder demnächst jemand Hilfe beim Aufräumen?
Ich habe noch Reserven und meistens ab nachmittags gegen 15 Uhr Zeit.