Am Tisch sitzen drei Männer, vier Frauen und diskutieren. Auf dem Tapeziertisch: Spielzeugfiguren. Es geht um Arbeit und darum Unmöglichkeiten zu vergessen, Visionen von der Weltrettung, vielleicht durch ein „make over“. Dann ein knatschendes Geräusch, alle schweigen, ein Monolog beginnt. Ich erfahre, dass Theater in Katastrophenfällen lebenswichtig sind, denn unter jeder Spielstätte ist ein geheimer Bunker mit Dörrobst verborgen.
Solche wirre Gedanken kann es nur im Projekttheater geben. Ab morgen Abend wird hier das Stück „Make it work!“ aufgeführt und ich durfte eine Probe besuchen, aber was heißt schon besuchen, mitmachen muss ich. Denn dieses Stück lebt davon, dass der Zuschauer die Ränge verlässt und auf der Bühne im Stück mitmischt. Vier Performerinnen regen die Diskussion mit dem Publikum an. Es geht um die Arbeitswelt, die in einer Fiktion aufgrund von zuviel Motivation heiß gelaufen ist. Aber die Geschichte tritt im Verlauf des Stückes mehr in den Hintergrund, wesentlich spannender ist die Interaktion mit wildfremden Menschen. Ich versuche zu prüfen, wer spielt eine Rolle, wer offenbart sich. Im Nu ist die Probe vorbei, bei Stück soll es im Anschluss noch etwas zu essen geben, außerdem werden auf Wunsch Alkoholika gereicht. Ist das der triumphale Einzug der Stammtisch-Diskussion ins Theater? Am Besten selber überzeugen.
Inszeniert wird das Stück von der Gruppe „dummet face“, die derzeit im Projekttheater zu Gast ist.
- Vorstellungen: Donnerstag bis Sonnabend im Projekttheater auf der Louisenstraße, 4. bis 6. Juli, jeweils 20 Uhr, der Eintritt kostet 11 bzw. 8 Euro ermäßigt; Abendkassenzuschlag: 2 Euro. Mehr Infos unter www.projekttheater.de und auf der Facebook-Site von „dummet face“.
- Das Neustadt-Geflüster verlost für jeden Abend einmal zwei Freikarten. Einfach hier in der Kommentarspalte eindeutiges Interesse bekunden und den Tag angeben.
Eindeutiges Interesse am 05. Juli 2013. :-)
Das klingt interessant. hätte echt lust dort hinzugehen heute abend. büdde