Die quitschtgelbe Rasselbande steht brav am Bordstein und wartet. Wartet, dass es endlich „grün“ wird. Denn heute üben sie die Ampelfarbe und da gerade eine „13“ die Görlitzer Straße gen Alaunplatz fahren will, dauert die Phase etwas länger. Zu lange für ein paar Jugendliche, die schnell bei „rot“ die Straßenseite wechseln.
„Das darf man aber nicht“ – „ich machs trotzdem“ – Lerneffekt für die Kleinen: Es gilt nicht, was die anderen machen, sondern was die Ampel signalisiert. Und prompt rattert die „13“ zentimeternahe an den Wartenden vorbei. Dann wird endlich „grün“ und alle dürfen auf die andere Seite.
Zum Glück wissen die Kleinen nicht, dass ich dort schon öfters bei rot drüber bin. Weil nix kam, die Straße nicht so breit ist, und keine Kinder und keine Polizei es sehen konnten.
Am Pirnaischen Platz habe ich mir die rote Ampel verkniffen, weil eine Mutter mit ihrem Kind dort stand. Und plötzlich läuft sie doch tatsächlich los. Dem Kleinen habe ich zugeflüstert, „das macht man nicht“. Und ich hoffe, er hat seiner Mama dann auch ordentlich Fragen in den Bauch gelöchert. Ok, ich bin auch nicht besser. Doch ich habe es früher auch korrekt gelernt. Auch können die „kurzen“ die Straßensituation und heranfahrende Autos noch nicht so gut einschätzen, da ist es klasse, wenn die es wenigstens richtig machen.
Ich bin als Kind über diese Straße da gab es noch keine Ampel da musste man seinen Kopf noch nutzen um die Straßenseite zu wechseln. So verfahre ich immer noch wenn nüscht kommt geh ich rüber, egal welche Farbe ist und welche Menschen da an der Ampel stehen.
Zumal diese Ampel in meinen Augen nur gut für Fahrrardfahrer (also mich :D) ist da die einfach ungehindert über die Kreuzung rasen weil die wissen das die Autos rot haben.
Regeln sind dazu da, dass man mal darüber nachdenkt, bevor man sie bricht.
@egal: Die lange Version kannte ich noch gar nicht.
Zu dem Thema fallen mir zwei Liedzeilen ein, sehr plakativ von Yok Quetschenpaua:
Etwas ironischer von The Clash:
Man könnte ja wenigstens mal bei rot warten, wenn so paar Stöpsel dabei sind. Kann doch nicht so schwer sein. Wenn keiner dabei ist, sagt ja keiner was (außer vielleicht die zufällig vorbeikommende Polizei ;))
also ich bin nie bei Rot über die Ampel gelaufen !!und ich halte auch bei Rot an der Ampel wo der grüne Pfeil ist !!als einer der wenigen in DD……..
grussi…….
Viel wichtiger, als den Kids zu erklären das sie nur bei grün rüber dürfen, ist es doch ihnen bei zu bringen dass sie die Augen aufmachen und vorsichtig über die Straße gehen sollen .. niemand brauch GrüngehZombies die nicht auf den Verkehr achten.
@Holger: Deswegen ermahnte die Erzieherin/Lehrerin auch als Grün wurde, dass alle nochmal gucken sollten. Sogar nach rechts, weil von dort ja auch oft Radfahrer kommen.
Holger: „Grüngehzombis“? Das, was du beschreibst, brauchen höchstens Hasardeure, die sich selbst gut genug kennen, um zu wissen, dass sie gerne mal über rote Ampeln rösten. Unverantwortlich. Wenn du ordnungsgemäß bei Rot anhältst, brauchst du dir auch keine Sorgen machen, einen Fußgänger umzufahren, der bei Grün über die Straße geht.
Unverantwortlich diese Einstellung. Wenn es nicht bedeutete, dass ein Kind dafür sein Leben unwiederbringlich lassen müsste, würde ich dir direkt mal diese Erfahrung wünschen, wie es sich anfühlt, wenn man solch ein kleines Wesen auf dem Gewissen hat, weil man selbst der Erste sein wollte oder aber – wie anscheinend bei dir der Fall – Regeln generell ablehnt.
Die Einstellung „wenn ich keine fehler mache, passiert mir (und anderen) nichts“ ist ziemlich weltfremd. Menschen machen Fehler, manchmal beabsichtigt, manchmal aus Unachtsamkeit. Wichtiger als das Beibringen striker Regelbefolgung ist, dass man die eigene Aufmerksamkeit trainiert (bekommt), so wie das auch die Erziehering laut Anton gemacht hat, damit man auch die Gefahr wahrnimmt, die laut den Regeln gar nicht da sein dürfte.