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Wohlstandort – Geschmeide aus dem Hause Salomo

G-Schmiedin mit selbst geschmiedetem Geschmeide
G-Schmiedin mit selbst geschmiedetem Geschmeide
Es ist selten, dass Name und Beruf so wohlklingend zusammen passen wie bei dem Neustadt-Original dieser Woche. Salomo, nach biblischer Überlieferung dritter König Israels und Erbauer des Ersten Tempels in Jerusalem, gilt gemeinhin als Beispiel für ein prachtvolles Leben in Saus und Wohlstand – wenn man denn mit dem Mythos eines zweitausend Jahre alten Buches mitgeht. Namentlich verknüpft mit diesem Synonym erweitert sich Monika Salomos Beruf zur Berufung. Im kommenden Februar wird das 27-jährige Jubiläum gefeiert. Dabei wollte sie als Jugendliche alles werden, nur eines nicht: Goldschmiedin.

Dieser feste Entschluss geriet in der pubertären Desorientierung ins Wanken. Monikas Vater hatte als Goldschmied bereits den Pfad in Richtung Edelmetall getrampelt und so ließ sich die heutige Ladeninhaberin umstimmen. Es gab schließlich Schlimmeres, als tagtäglich glänzende Werkstoffe zu malträtieren. Den Umgang mit kostbarem Material war Frau Salomo gewöhnt. „Für mich ist das ein Arbeitsmaterial wie jedes andere“, sagt sie Schulter zuckend. Der einzige Unterschied ist, dass die hier gehobelten Späne sorgfältig aufgesammelt und wieder eingeschmolzen werden.

Ihre Lehre machte Monika Salomo in Radebeul, schloss 1973 erfolgreich ihre Meisterprüfung mit einem Collier ab und arbeitete anschließend in Laubegast, bevor sie auf die Görlitzer Straße 32 zog und sich selbstständig machte. Nach der Wende bot sich die Gelegenheit, auf die Königsbrücker Straße zu ziehen, wenn auch noch nicht zum heutigen Standort. Die Werkstatt blieb auf der Görlitzer, das Ladengeschäft wurde verlegt, was für Frau Salomo schweißtreibendes Gerenne in der Mittagspause bedeutete. Schließlich wurde Verkauf und Herstellung auf der Königsbrücker 54 vereint. Dort lassen sich Stammkunden und andere Elstern ebenso gern in edle Ketten legen. Ein Großteil der angebotenen Goldware sei handgefertigt, teilt Monika Salomo mit. Im Hinterzimmer summen wie zum Beweis Bohrer und Polierer. Ab und an dürfen ausgewählte Kunden einen Blick in die Werkstatt werfen – wiederum beobachtet von dem strengen Auge der Sicherheitskamera.

Historische Werkzeuge
Historische Werkzeuge

Monika Salomos Sohn Dirk ist, wie auch die anderen Mitarbeiter, Goldschmied und wird das Geschäft in ferner Zukunft übernehmen. „Bei uns arbeitet nur, wer sich mit dem Material auskennt“, sagt Frau Salomo und verschränkt würdevoll die Finger. Ein Goldschmied, lasse ich mir erklären, arbeitet auch mit Silber. Das ist momentan sogar beliebter, besonders bei Jugendlichen. Ein Silberschmied zeichnet sich dadurch aus, größere und eher für den Gebrauch vorgesehene Gegenstände zu fertigen, wie z.B. Gefäße. Hoch im Kurs stehen beim Juwelier Trauringe, denn nicht nur im Lebensmittelsektor, auch bei der Handschelle der Eheleute wird auf Regionalität geachtet. Bei Salomos wird der „Ring sie zu knechten“ (Plural!) maßangefertigt – der Ort, wo Gold und Silber dafür fließen, heißt ironischerweise Scheideanstalt. Dort wird das teure Gut in Block- oder Drahtform bestellt. Es ist allerdings nicht unüblich, selbst Material für die Fertigung des Wunsch-Schmuckes mitzubringen. Dann schmieden Salomos zusammen, was zusammen gehört. Womit die Trauung unter einem guten Stern stünde.

Schließlich war es König Salomo, der das Hohelied der Liebe verfasste.

Die Ali-Baba-Höhle von außen
Die Ali-Baba-Höhle von außen
Informationen und Öffnungszeiten

  • Goldschmiede Salomo, Königsbrücker Straße 54
  • Montag bis Freitag 9 bis 18:30 Uhr, Sonnabend 10 bis 13 Uhr
  • im Internet zu erreichen unter www.goldschmiede-salomo.de

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Blitzumzug

4 Kommentare

  1. Wir haben hier vor reichlich drei Jahren unsere Trauringe nach Wunsch anfertigen lassen und können Salomo nur empfehlen. Im Gegensatz zu den Filialen namenhafter Ketten wird man hier unaufdringlich und als wesentlich fachkompetenter empfunden beraten (und das sehr freundlich). Freuen uns immer noch täglich über die maßgefertigten schönen Ringe.

  2. ich habe dort auch schon etwas gekauft und wurde sehr gut beraten und freue mich jetzt auch immer noch über das Gekaufte.

  3. Das wirklich Besondere an inhabergeführten Läden im Gegensatz zu den Ketten ist doch, dass man dort auch mit ganz besonderen Wünschen hinkommen kann: Ich brauchte z.B. mal eine speziell gesägte CD zum Schleifen von Gamecube-Spielen – Salomon (genauer: Dirk) machte es möglich! Versucht das mal bei den unterbezahlten und dauergenervten Mitarbeitern von Ketten, die nur am schnellen Umsatz interessiert sind.

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