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DVB spendet der „Bautzner“ Vogelhäuser

Fürs Menschenauge kaum zu erkennen, für Meisen und andere Kleinvögel aber schon ein ganzes Haus.
Fürs Menschenauge kaum zu erkennen, für Meisen und andere Kleinvögel aber schon ein ganzes Haus.
Gestern haben Monteure der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) sieben Nistkästen an Fahrleitungsmasten entlang der Bautzner Straße befestigt. Diese Brutstätten sollen Vogelarten zugutekommen, die als Fressfeinde der Miniermotte gelten. Die Miniermotte ist ein Schädling und für das massenhafte Blättersterben der Rosskastanienbäume verantwortlich.

Die Kästen sind aus armiertem Beton, absolut stabil und man muss schon genau hinsehen, um sie zu bemerken. Sie sind für verschiedene kleinere Vogelarten geeignet. Insgesamt sieben davon haben die DVB-Monteure in Süd-Ost-Ausrichtung nun an ausgewählte Fahrleitungsmaste entlang der Bautzner Straße zwischen Radeberger Straße und Jägerstraße gehängt. Genau dort, wo es einen guten Bestand an Rosskastanien gibt und die Stadtmitarbeiter eben 34 weitere als Ausgleichsmaßnahme für Bauarbeiten gepflanzt haben. Jeder Nistkasten kostet rund 40 Euro. Wegen der Gefahr durch Marder, Vandalismus oder den fließenden Verkehr werden sie in einer Höhe von mindestens 3,50 bis 4,50 Meter angebracht.

Eines von sieben Vogelhäusern an der Bautzner Straße
Eines von sieben Vogelhäusern an der Bautzner Straße
Die Einflugöffnung ist vor allem für Blau- und Kohlmeisen gerade groß genug. Das sind auch die bevorzugt erwarteten Bewohner der „Wohnhäuser“ Nummer eins bis sieben. Diese Arten gelten als einzige natürliche Feinde der Miniermotte, die in Europa durch ihre Larven schlimme Schäden an den Blättern der Rosskastanie verursacht und sie schon im Sommer welken lässt.

Meisen können pro Jahr auch zwei Bruten haben. Nach drei werden die Kästen in der Regel nicht mehr angenommen. Deshalb prüfen und säubern die Fahrleitungsfachleute und nunmehr angelernte Ornithologen die Nistkästen einmal jährlich. Anbringung und Kontrolle erfolgen in enger Abstimmung mit dem Umweltamt der Stadt Dresden.

Die Idee für diese ungewöhnlichen Brutstätten entstand DVB-intern bei der Diskussion über die entlang der Bautzner Straße vorhandenen Rosskastanien. Bei weiteren Recherchen stießen die Mitarbeiter schnell auf die Empfehlungen des NABU und weiterer Ornithologen, die Ansiedlung von Meisenarten zur Bekämpfung der Miniermotte zu unterstützen. Aber auch ohne diesen speziellen Hintergrund wäre das Quartierangebot sinnvoll. Meisen sind schließlich Singvögel und vertilgen viele Pflanzenschädlinge.

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22 Kommentare

  1. das ist ja schön..
    ich bin dann mal gespannt, ob sich die Vögel in einem Haus einnisten, das ständig „unter Strom steht“ weil es an einem Fahrleitungsmast hängt..

  2. Es gab sicher schon weitaus kostspieligere Aktionen des Tierschutzes, deren Aussicht auf Erfolg von Beginn an fraglich waren. Wäre zu wünschen, dass es sich bei den Kandidat(inn)en herumspricht! Vivat magnus tit!

  3. @Hortkind: Nee, der Mast steht nicht unter Strom. Ist isoliert von der Oberleitung.

    Die Frage ist eher ob’s den Piepmätzchen dort gefällt, wegen Lärm und Abgasen…

    Aber so is das eben wenn ma jede Baulücke (Minibiotope, nee, das is kein Witz..) bebaut hat. Dann sterben die Piepis nämlich wie die Fliegen bzw. siedeln wo anders.
    Früher gabs mal Spatzen in der Neustadt, das is noch gar nicht sooo lange her.

  4. ich denke mal die Häuschen sind Brutkästen im wahrsten Sinne des Wortes – es wird im Häuschen bestimmt sehr heiß:
    im Sommer, nach Süden und an einer Eisen/Stahlwand!

    wahrscheinlich vermehren sich die Vögel da nicht – auch wegen dem voraussichtlichen Hörschaden.

    ___ die Häuschen sollten besser an Bäumen in der Nähre angebracht werden________

  5. fragt sich mit welcher Absprache das Anbringen der Kästen im Umweltamt abgesprochen war/ist. Dass würde mich mal interessieren.

  6. Das sind vorgeschobene Attrappen von Verkehrsleuten und Bau-menschen.
    Siehe auch am Straßburger Platz – VW-Fabrik = dort kommt das Vogelgezwitscher aus den versteckten bzw. in Bäumen hängenden Lautsprechern!

  7. @g.kickt: – wieso – gab – es mal Spatzen in der Neustadt? Also ich kann von den kleinen Scheißern bei mir auf der Terrasse jeden Tag Hunderte beobachten…

  8. Ein Viertel der bekannten Vogelarten ist vom Aussterben bedroht. Eine Vogelart pro Jahr geht verloren. Wie oft haben wir solche Meldungen gehört? Doch bleibt, was sich dahinter verbirgt, seltsam ungreifbar. Das Artensterben passiert auf dem Bildschirm. Da treten Nahes und Fernes unterschiedslos vor uns. Das Ferne rückt näher; es bewegt uns, rührt uns zu Tränen, aber es gehört auch wieder nicht zu uns, läßt uns kalt. Das Nahe hingegen entzieht sich, versinkt in Belanglosigkeit, Gleichförmigkeit. Mit der architektonischen Monotonie der Städte geht eine seltsame Blindheit ihrer Bewohner einher. Wie benebelt bewegen wir uns zielstrebig von hier nach dort, ohne das Dazwischen wahrzunehmen, Kreuzungen, Terminals, Parkhäuser, öde Flächen, tote Ecken, Durchgänge, Tunnels. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir sind mit wichtigen Dingen beschäftigt. Wir bereisen die Welt. Aber ist das, was uns umgibt, noch eine Welt? Und das, was uns im Ausschnitt des Küchenfensters entgegentritt, nicht nur eine diffuse Spiegelung unserer selbst?

  9. Die Vogelhäuschen haben ja sogar ’ne Hausnummer… :-)
    Bzgl. der geäußerten Bedenken (Ausrichtung etc.) kann man hier nachlesen.
    Schön wäre, wen Anton nächste Sommer noch mal nachfragen könnte, wie viele der Häuschen bezogen wurden…

  10. @anni: informier dich mal, warum am unschönen vw-dings gezwitscher aus lautsprechern kommt. sicher nicht, damit es für dich idyllisch wirkt.

  11. @vogelzeig @anni

    genau, informiere dich mal, anni. aber das ist genau das problem mit den meisten kommentatoren hier, einfach immer nur wettern und kreischen wie scheisse und hässlich alles auf der welt ist, was hier alles schief läuft, wer keine ahnung hat und wie dumm alle sind.

  12. Die Häuschen sind aus festem Beton und insofern bestimmt vor zu großer Hitze geschützt.Bisschen Wärem ist sicher nicht schlecht für den Nachwuchs. Und eine freie Einflugschneise scheint bei den Piepern wohl ohnehin beliebter zu sein als ein Baumdickicht. Und 40 Euro fürs Quartier sind nun wahrlich keine Unsumme. Da haben wir leider ganz andere Immobilienpreise…

  13. an Siebenschläfer:

    VW-Fabrik: dann sag mal den Grund warum dort aus den Lautsprechern das Gezwitscher kommt!

    DVB: mit etwas mehr Verstand, kann man leicht nachvollziehen und kann es verstehen, dass an der Stelle (am Metallträger in der puren Sonne bei Lärm und in Beton) die Nisthilfen nicht gut angepasst sind. Die Häuschen können gern in der Nähe am Baum angebracht werden- da bringt es den Vögeln und den Bäumen etwas.
    wegen der Ausrichtung meine ich: ist ehe schon heiß im Beton und an der Metallsäule und dann noch in der puren Sonne.
    -Wenn die DVB Geld ausgibt- was löblich ist, dann auch sinnvoll-wäre besser.
    -Ausrichtung und Anbringungsort siehe auch bei Erich oben nach.

  14. @ anni: manchmal hilft etwas Suche im Internetz… „der“ Architekt der gläsernen Manufaktur wollte diese schwarzen Vogelaufkleber auf der Glasfassade vermeiden, die sonst dafür sorgen das die kleinen Piepmätze nicht gegen die Scheiben fliegen, die kleinen werden jetzt durch die Lautsprecher, aus denen Reviermarkierungsgepiepse tönt, vom Suizid abgehalten

    …und ob die Nisthäuschen tauglich sind, solltest Du vll den Meisen überlassen… Vögel sind da etwas härter im nehmen als Du denkst. Nur so als Beispiel nimm mal die Falken im Turm der Lutherkirche, die ständig das Glockenläuten abhalten oder bei mir in der Firma brüten seit Jahren immerwieder Meisen in einem stählernen Türsturz, direkt im Betriebslärm und Dreck.

  15. an Christoph: ist eine Erklärung – überzeugt mich aber nicht so.

    die Glocken läuten auch nicht ständig und stinken tun sie auch nicht ständig… es gibt passendere Stellen für DVB Betonhölen. mal sehen

  16. @ anni.. was überzeugt jetzt nicht so ? die Erklärung für das Gezwitscher an der Manufaktur oder die Nistkastenstandortwahl, ich habe keine Ahnung wieviel Ahnung Du von Vögeln hast aber wenn es darum ähnlich bestellt ist wie bei der Verkehrsplanung auf der Königsbrücker Str…. naja

Kommentare sind geschlossen.