Vor dem Hintereingang des Kunsthaus Dresden, der städtischen Galerie für Gegenwartskunst in der Rähnitzgasse, hängt derzeit dieses Plakat. Dabei handelt es sich um ein Kunstwerk von Tamara Moyzes, die eine Performance in Prag abbildet. Es geht um den unscheinbaren Platz Holešovice in Prag. Von hier aus wurden zwischen 1941 und 1945 44.688 Menschen in Konzentrationslager deportiert. 2002 wurde der Plan gefasst, auf dem Gebiet ein Einkaufszentrum sowie ein Rathaus zu errichten. Teil des Bauvorhabens war auch die Einrichtung eines öffentlich zugänglichen Gedenkraumes für die Opfer des Holocaust. 2006 wurde die in der Slowakei geborene Künstlerin Tamara Moyzes aufgefordert, den Entwurf für dieses Denkmal zu gestalten.
Doch seit dieser ersten Anfrage ist in Prag, das öffentliche Interesse daran eingeschlafen. Im Vordergrund steht nun das wirtschaftliche Anliegen, den Grund an private Investoren zu verkaufen. Die Künstlerin versucht auf diesen Missstand aufmerksam zu machen. Treffend bezeichnet sie ihre Performance als „Artivism“, als ein Werk, das zwischen Kunst und Aktivismus („art“ and „acitvism“) steht. Gezeigt wird eine fotografische Momentaufnahme (Fotograf: Michal Šajmír) von der Demonstration auf dem Gelände. Das Kunstwerk ist Teil der Ausstellung „Vot ken you mach?„, die noch bis zum Mai im Kunsthaus zu sehen ist.