Wenn man durch die Neustadt schlendert, grüßen von allen Wänden Graffiti, Tags, Plakate, Aufkleber und kleine Installationen. Die Neustadt ist für die Straßenkünstler besonders interessant. Hier flaniert ihr Publikum, hier bekommen sie die nötige Aufmerksamkeit und außerdem ist die Toleranz gegenüber der manchmal auch als Schmiererei bezeichneten Kunst wohl etwas größer als jenseits der Elbe. Ein paar Eindrücke aus den vergangenen Wochen.
Den meisten Künstlern ist bewusst, dass sie sich im verbotenen Bereich bewegen und dass ihre Werke meist nur von kurzer Haltbarkeit sind, denn die Herren mit den Sandstrahlern warten schon.
Auch wenn man häufig hört, dass die Neustadt früher viel bunter war, die Graffiti waren es nicht unbedingt. Dafür waren die politischen Botschaften etwas eindeutiger:
Die Bunte Armee Fraktion (BAF) hatte übrigens auch ein Logo: „Mickey Mouse zerbricht eine Kalaschnikow“. Danke an Klaus für die beiden alten Bilder, leider gelingt es uns nicht mehr so recht, die Bilder geografisch einzuordnen. Den „Nazis-Raus“-Spruch vermuten wir an der Böhmischen/Ecke Alaunstraße und den Atombomben-Spruch an der Alaunstraße – Höhe Goldquelle. Falls sich jemand besser erinnert. Bitte melden.
13 Kommentare
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Der, noch heute aktuelle, Spruch mit den Nazis „zierte“ die Wand am Parkplatz Alaun- Ecke Sebnitzer.
Wer „Nazis raus!“ brüllt, sollte wissen, dass diese Scheißer draußen Ausländer sind ;)
Atombomben: da würd‘ ich sagen Alaunstraße Ecke/Höhe Böhmische (gg. Weinladen)
Kann man nicht den Männern mit den Sandstrahler eine andere Aufgabe geben?
Kostet doch nur sinnlos Geld für die Mieter des Hauses und so sieht die Neustadt nun mal aus.
Ausgenommen faschistische Parolen natürlich aber die sind ja zum Glück nicht wirklich zu finden?!?
Zum „Nazis raus“ GraffitO ;-) stellten die Goldenen Zitronen seinerzeit schon sehr treffend fest:
„Was solln die Nazis raus aus Deutschland?
Was hätte das für ein Sinn?
Die Nazis können doch net naus, denn hier jehörn se hin!“
@enni & Karni
aber den Status Mensch würdet ihr ihnen schon noch zugestehen, oder eher nicht?
das Atombombenbild is glaub ich von Helmut Schulze. In seinem Buch steht doch für gewöhnlich, wo das aufgenommen wurde. ich guck bei gelegenheit mal..
@az: Nee, das Foto ist von Klaus. Aber es könnte sein, das Helmut Schulze in seinem wunderbaren Buch „Bilder von Dresden“ das gleiche Motiv abgelichtet hat.
Wenn es den AtombombenSpruch nicht 2x gab, hätte ich eher auf Priessnitzstraße getippt.
@Frage: Ja, allerdings mit dem Zusatz „leider fehlgeleitet“.
Also. Helmut Schulze hat ein ähnliches Bild von der selben Stelle in seinem Buch „Bilder von Dresden“ auf Seite 74. Dort hat er drangeschrieben: Alaunstraße, April 1992. Dementsprechend fehlt in seinem Bild auch der Weihnachtsschmuck.
Was soll das „Nazis raus“ Gebrülle? Wo sollen diese Scheißer denn hin, wer will sie haben?
Einst las ich an einer Mülltonne den Spruch aufgesprüht: „Nazis raus“ – Mit Filzstift hatte jemand drunter geschrieben: „Hab nachgeguckt, sind keine drin.“ ;-)