Ab dem 24. März können die Baupläne für das Globus-Projekt an der Leipziger Straße eingesehen werden. Ausgelegt werden die Unterlagen im Rathaus, 1. Etage Flurbereich (gegenüber dem Sitzungssaal 1/13) und im Ortsamt Neustadt, 1. Obergeschoss, Zimmer 111, Hoyerswerdaer Straße.
Geplant ist die Errichtung eines SB-Warenhauses mit einer Verkaufsfläche von maximal 8.800 Quadratmetern mit einer integrierten Shoppingzone mit maximal 800 Quadratmetern Verkaufsfläche. Wesentliche Teile der denkmalgeschützten Bebauung sollen saniert werden. Geplant ist eine Integration von Kultur, Gastronomie, Dienstleistungen und Einzelhandel. Es sollen insgesamt 1047 Auto-Stellplätze und 180 für Fahrräder entstehen.
Während dieser öffentlichen Auslegung hat jedermann die Möglichkeit, Einsicht in den Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes und in die bereits vorliegenden Gutachten zu nehmen und Stellungnahmen schriftlich beim Stadtplanungsamt einzureichen.
Heute haben die Grünen dazu aufgerufen, Einsicht in die Pläne zu nehmen und Einwendungen vorzubringen. Die Pläne werden bis zum 25. April ausgelegt. Am 6. März hatte sich der Stadtrat ganz knapp für die Fortführung des Globus-Projektes ausgesprochen. Dass sich etliche Mitglieder der Linken bei der Abstimmung enthalten hatten, wurde umgehend mit einem Plakat am Martin-Luther-Platz kommentiert. Globus ist inzwischen in die Offensive gegangen und hat auf seiner Website jede Menge Informationen zu dem Warenhaus-Projekt eingestellt.
- Weitere Infos im Dresdner Amtsblatt ab Seite 16. und ab Montag unter dresden.de/offenlagen
„Es sollen insgesamt 1047 Auto-Stellplätze und 180 für Fahrräder entstehen.“
Haha alles klar!
ich find das bitter, dass man da nichts mehr machen kann. hafencity wird auch kommen. alles wird arbeitsplätzen, autos, verkaufsflächen und gewinnmaximierung untergeordnet. irgendwie nicht meine welt.
@krz: na, langt doch. Ich denke, wir aus der Neustadt werden doch wohl dort sowieso nicht einkaufen gehen :-)
Auf der Globusseite, die im Artikel verlinkt ist, gibt es ein Kontaktformular. Das könnte man nutzen, um Meinungsäußerungen/Kritik direkt an Globus zu senden. Immerhin machen sie auf dieser Seite eine Riesenpropaganda, wie schön Dresden durch sie wird, ;-) Ich hab schon mal ein paar Kommentare zu den Visualisierungen und entsprechende Anfragen abgeschickt.
€qwertz: ich denke, da kann man noch ne ganze menge machen. der stadtrat hat ja nicht den globus beschlossen, sondern nur, dass die pläne geprüft werden. und dieser beschluss war auch noch ziemlich knapp. hätte die linke sich nicht so feige enthalten, hätte dies auch ganz anders enden können. aber „hätte hätte fahrradkette“. im mai wird ein neuer stadtrat gewählt und dieser bestimmt dann letztendlich, ob dieses grauenhafte ding gebaut wird oder nicht. somit liegt alles in der hand der dresdner.
außerdem noch eine anmerkung zum einzelhandel in der neustadt: ich denke, das ist nicht das vorrangige problem. die auswirkungen von globus werden wohl hauptsächlich die nettos, rewes und konsums dieser welt haben. viel schlimmer finde ich das entstehende verkehrsaufkommen, das hautsächlich wohl über die leipziger straße laufen wird.wie ist das eigentlich mit dem luftreinhalteplan für die dd-innenstadt zu vereinbaren?
einkaufszentren wie globus, welche 10-12 supermärkte entsprechen, gehören doch nicht ins zentrum einer stadt sondern an den rand! in die stadt gehört bezahlbarer wohnraum. und hier möchte ich ganz klar die linke fragen, wie sie ihre enthaltungen (die praktisch ja-stimmen waren) nun rechtfertigen? bezahlbarer wohnraum ist doch dort DAS thema???
@ manacerace: Da empfehele ich doch glatt mal diesen Beitrag eines Enthalters.
Ich habe versucht, dort zu diskutieren – hatte aber schnell keinen Bock mehr, nachdem ich die seltsame Verdrehung der Tatsachen erlebt habe… Herr Kießling dreht sich das solange zurecht, bis es passt. Die Ziele der Linken ignoriert er vollkommen – was aber am ärgerlichsten ist: er kann sich später hinstellen und sich dafür feiern lassen, NICHT für den Globus gestimmt zu haben (dass er es faktisch doch tat, kann ihm ja niemand beweisen).
Nachdem ich die Argumente von Globus auf der von Anton verlinkten Seite gelesen habe, war ich zudem erstaunt, wieviel sich davon inhaltlich 1:1 in TKs Wahlblog findet. Wenn er ehrlich gewesen wäre, hätte er einfach dafür gestimmt. So ist es einfach nur arm…
Den größten Wiederspruch in Thilos Blog ist für mich der Titel: „… versuchen wir das Unmögliche!“
Dann vor dem Kapital und allen Hindernissen einknicken und nicht versuchen, einen LEBENSWERTEN Raum in der Stadt schaffen.
Ob es Verkehrsmuseum (wo passte es besser hin, als an einen Gleisanschluss, s. Berliner Technikmuseum), Wohnbebauung mit Lebensraum für Menschen, Kulturraum für Kreative, Erholungsraum für Anlieger, …
Leider versucht Thilo nicht mal das Mögliche!
@manacerace: der jetzt vom Stadtrat gefaßte Beschluß, den VB-Plan offenzulegen, ist eine Vorentscheidung für den Satzungsbeschluß des Plans. Sprich, wenn nichts dramatisches mehr passiert, läuft das Ding so durch. Dass der neue Stadtrat, der sehr wahrscheinlich weitgehend der alte sein wird, das Ding noch kippt, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Was den Einzelhandel angeht, so ist mir ziemlich wurscht, welcher Name an dem Laden dranklebt. Doof wirds halt nur, wenn wegen der neuen Konkurrenz der gerade im Bau befindliche Edeka am Albertplatz, die Konsume in der Alaunstraße und in der Markthalle, der Rewe in der Bautzner und vielleicht noch der Frida am Waldschlößchen zumachen. Dann ist die örtliche Nahversorgung nicht mehr gegeben, und die leeren Läden sind auch nicht so hübsch.
Luftreinhalteplan? Umweltzone? Ach, Kleinigkeiten, wenn da 60 Mio. investiert werden, passt dann schon alles. Das ist dann so wie mit dem TTIP-Abkommen – da dürfen „wirtschaftsfremde“ Themen wie Umweltschutz oder Verbraucherschutz die Verhandlungen ja auch nicht behindern. Und das bisschen mehr Stau ist bestimmt halb so wild – wieviele Autos können die 1000 Parkplätze schon anziehen? Ist doch ein Zeichen für eine lebendige Innenstadt, wenn da viele Autos rumfahren (so wurde ein CDU-Stadtrat aus der Sitzung sinngemäß zitiert).
Gibt es irgendwo eine Vorlage für einen Einwand gegen das Projekt?
@sanne: ja, bald, wir arbeiten dran (vermutlich noch heute). Ich poste den link dann hier …
… und falls jemand em Baubürgermeister, Herrn Marx, persönlich sagen möchte, was er von dem globusplan hält, heute abend ist Gelegenheit dazu: 18 Uhr im Ballhaus Watzke, CDU-Veranstaltung „Bauen in Dresden“
So, unter dem Menüpunkt „Einspruch“ haben wir ein paar hilfreiche Tipps auf der website http://allianz-fuer-dresden.de vorbereitet. Wichtig: Das ist keine Abstimmung, ein einfaches „ich bin dagegen“ hift nicht, man muss schon konkrete Punkte nennen. Diese werden von der Stadtverwaltung dann aber auch entsprechend konkret bearbeitet. Wenn zig mal der gleiche Einspruch kommt, gibt es nur eine Sammelantwort, etwas Kreativität und Mühe ist also erforderlich.
zu bedenken ist, dass viele aspekte, wie mißachtung der rahmenkonzepte usw. nicht rechtsverbindlich sind und in der abwägung ausgewogen werden – sprich: sie gelten nicht.
auch die berufung auf ältere stadtratsbeschlüsse dürfte durch den jeweilig aktuellen beschluss überstimmt werden.
aber es gibt einen rechtsverbindlichen tatbestand (der bei der allianz… gar nicht auftaucht):
das plangebiet liegt teilweise im überschwemmungsgebiet der elbe und daher ist laut §76 sächs. wassergesetz sowie gemäß wasserhaushaltsgesetz keine neubebauung zulässig. das plangebiet wird spätestens ab HQ 100 geflutet und es besteht kein hochwasserschutz. zu alldem sagen die jetzt offenliegenden planunterlagen nichts aus – nur ausflüchte – ein schwerwiegender mangel. ein neues großes schadenspotential droht mit dem vorhaben.
warum ist das so?
die noch rechtsgültige hochwasserlinie (zu sehen im themenstadtplan) weist für das plangebiet schon lange eine fehlberechnung (zw. pegel 9,00-10,50m) auf, die durch die derzeitige neumodellierung zudem zutage treten wird. damit liegt ein gewichtiger widerspruchs-tatbestand gegen das vorhaben vor. auch das umweltamt machte schon darauf aufmerksam, dass für das HQ100 (9,40m) eine falschdarstellung vorliegt.
daher sollten diese einwendungen nun möglichst von vielen vorgetragen werden, denn das steigert die betroffenheit.
es ist zu fordern, die planungen an globus so lange ruhen zu lassen, bis klarheit in die sachlage kommt, die auswirkungen einer hafencity einberechnet sind sowie der hochwasserschutz hergestellt ist. damit könnten am ende jahre aufschub stehen und sich dann ggf der „wind gewendet“ haben.
da der sachverhalt noch umfänglicher als hier geschildert ist, würde ich der allianz… empfehlen, sich diesbezügliche expertise einzuholen und dann kräftig beim schreibkrams zu mobilisieren.
und ja, wenn man was finden will, dann findet man auch immer was. ho ho.
@nepumuk: vielen, vielen Dank! DAS nenne ich mal einen konstruktiven Beitrag – ich kümmere mich drum; gerne mehr!
Ich habe noch weitere fachinfos für einsprüche zur globusansiedlung eingeholt:
Dabei kann ich heute nur stichpunktartig weitere wichtige einspruchsgrundlagen mitteilen – aber das reicht.
Im prinzip reicht es für bürger(innen) aus, diese gründe kritisch anzuführen und verständlicherweise nicht auf details einzugehen. Es werden derzeit einsprüche von kompetenter stelle ausformuliert, die auch detailbezug aufweisen werden und wo die bürgereinsprüche nach themen für die bearbeitung mit einsortiert werden.
Zunächst einmal muss man wissen, dass alle einsprüche vom stadtplanungsamt nur gesammelt und dann zur bearbeitung an den vorhabenträger weitergegeben werden. Das heißt, dass letztlich die auswertende abwägung aufgrund des hier vorliegenden Vorhabenbezog. B-plans vom planungsbüro kretschmar… ausgearbeitet wird. Das büro muss zu den kritischen punkten lösungsvorschläge an die verwaltung geben und bekommt daraufhin stellungnahmen.
Es folgen (gleichrangige) kritikpunkte, die in der abwägung nicht leicht zu überspielen sind bzw. solche, die vereinfachende sammel-zurückweisungen der kritik sehr erschweren können:
1. das plangebiet liegt mit nur ca. 80 metern entfernung in unmittelbarer nähe zum Flora-Fauna-Habitat (FFH)- Gebiet der Elbe (siehe themenstadtplan). Das Großprojekt hat negative auswirkungen gemäß Naturschutzrecht auf dieses FFH-gebiet. Besonders große bauprojekte müssen strengste auflagen erfüllen, auch wenn sie im abstand zu einem FFH-gebiet liegen. Eine umfassende umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist zu erstellen. Die naturschutz-rechtlichen aussagen/absichten des vorhabenträgers sind unzureichend.
2. das globusprojekt widerspricht als autoverkehr-förderndes „monstrum“ den verbindlichen städtischen zielen der luftreinhaltung und des klimaschutzes. Abseits der zu erwartenden verkehrsmengen, stauerscheinungen und infrage zu stellender verkehrlicher gutachten steht dieses projekt eindeutig gegen die vermeidungsziele im motorisierten verkehr und gegen die förderung des umweltverbundes. Gemäß verbindlicher EU-richtlinien ist auch die stadt dresden verpflichtet, die EU-vorgaben unter strafandrohung zu erreichen. Zur vermeidung einer umweltzone hat dresden den sonderweg eines umfassenden luftreinhalte- und aktionsplans eingeschlagen. Als folge einer Globusansiedlung, welche auch den städtischen umweltzielen entgegensteht, ist als Ausgleichsmaßnahme die einführung einer umweltzone in dresden unabdingbar. Ein ausgleich für die umgehung der klimaschutz-zielstellungen ist darüber hinaus erforderlich.
Verkehrlich ist mit stauerscheinungen um das gebiet zu rechnen, weitere strassenausbauten würden den stadthaushalt unter sachzwang belasten.
3. das globusvorhaben steht rechtsgültigen stadtratsbeschlüssen entgegen:
– beschluss zum luftreinhalte- und aktionsplan
– beschluss zum masterplan leipziger vorstadt
– stadtratsbeschluss zum INSEK – intergrietes stadtentwicklungskonzept der LH Dresden
– ??? beschluss zum flächennutzungsplan – unter sicherung des geländes für eine spätere kulurelle nutzung??? (dieser beschluss müsste mal rausgesucht werden)
4. Globus widerspricht dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Dresden:
Aktuell liegt im dresdner stadtgebiet bereits eine überversorgung im (lebensmittel-) einzelhandel vor (124%). Mit den hinzugekommenen (Rewe Bautzner Str., EKZ vor der Mälzerei Pieschen) und in Bau befindlichen Einkaufszentren (zB. am Albertplatz) steigt die Überversorgungsquote erneut spürbar. Das Globusprojekt mit seiner gigantischen Verkaufsfläche überschreitet die Markttoleranz hin zu einem gnadenlosen Verdrängungswettbewerb. Als Folge von Globus ist die Stadt Dresden aufgefordert, ihr Zentrenkonzept gemäß dem tatsächlichen zustand anpassend zu überarbeiten. Das bedeutet den wegfall von teilen bisheriger zentrenlagen und historisch gewachsender teile der stadtteilzentren (wie oschatzer strasse oder äußere neustadt). Diese Konzeptkorrektur ist unumgänglich, um eine weiterhin harmonische Einzelhandelsversorgung im Stadtgebiet als bestandteil der kommunalen daseinsvorsorge anstreben und gewährleisten zu können.
5. zusatz zur Hochwasserproblematik: im hier vorliegenden fall eines vorhabenbezog. B-Plans obliegt es nicht dem vorhabenträger, einen flutschutz zu erstellen. Es ist hier baurechtlich Aufgabe der Kommune, für ausreichend Hochwasserschutz zu sorgen. Um eine Baugenehmigung für Globus erteilen zu können, muss der gesamte uferbereich von Marienbrücke bis Pieschener Winkel (bzw. große teile davon) hochwassersicher gestaltet sein, da die überschwemmungen aufs globus-areal von mehreren seiten erfolgen.
noch ist über zwei wochen zeit für die einsprüche. jede(r) sollte seine formulierungen finden.
wäre gut, wenn sich die allianz… kurz meldet, sonst schicke ichs nochmal direkt an eure homepage-mail.
im nachgang der abwägung sind nur die naturschutzverbände und benachbarte eigentümer juristisch klageberechtigt.
ab mitte nä. woche könnten nochmal präzisierungen folgen, aber wie gesagt, das bisherige reicht im prinzip für normale bürger-einsprüche aus – aber nicht nur kopieren und losschicken.
da muss man auch formell alles richtig machen, sonst schmeissen die gerne einsprüche raus, weil irgendein formfehler vorliegt. so das wars. viel spass.
@nepumuk: Du kannst das gerne an mich schicken: Stransky[at]desastra. de
Wollen wir uns mal auf einen Kaffee zusammensetzen?
Bevor sich hier alle nur über Einkaufsmärkte und die ach so beklagenswerten “armen” Einzelhändler Gedanken machen – habt Ihr mal an die Ruine des ersten Fernbahnhofs der Stadt Dresden gedacht? (Auch bekannt als Neustädter-Gbhf.) Wenn nicht bald etwas geschieht ist er unrettbar verloren! Warum also nicht in das Globus Projekt einbinden? Wie lange geht dieses gezerre um den Einkaufsmarkt denn nun schon?
Die Einzelhändler und Döner etc. Buden Betreiber werden Euch diese historischen Gebäude nicht erhalten können / wollen. Allerdings sollten die Verantwortlichen der Stadt darauf achten , daß die Einbeziehung in das Bauvorhaben nicht nur leere Versprechungen bleiben. Der erste Dresdner Fernbahnhof der ersten deutschen Fernbahnstrecke muß erhalten werden.
auch noch im fast falschen strang gepostet, menno.
fortsetzung ist unter: heute globus – entscheidung im stadtrat? zu finden.