… und zwar am 25. Mai. Denn dann wird in Dresden endlich gewählt und dann ist der Wahlkampf vorbei. Und dann wird vielleicht alles wieder ein bisschen normaler. Im Moment klingeln fast im Minutentakt neue Pressemitteilungen der Parteien zu diesem oder jedem Thema im Mailfach. Und die Wahlplakate schreien an jeder Straßenecke. Aber ich gestehe, ein Teil der Aufregung war auch selbst verschuldet. Ich habe in den vergangenen drei Tagen neun Spitzenkandidaten für die Neustadt getroffen und die aus meiner Sicht wichtigsten Neustädter Themen abgefragt. Nun schwirrt mir der Kopf und ich muss das alles noch zu Papier, bzw. in den Computer bringen.
Zwei Dinge sind in den drei Tagen klar geworden, ich traf nur Menschen, denen die Neustadt am Herzen liegt, die sich für das Viertel im Stadtrat engagieren wollen. Auch wenn ich nicht jeden Standpunkt teilen kann, der Respekt vor diesen Politikern ist auf jeden Fall gewachsen. Auch in Hinblick darauf, dass es sich bei der Stadtratstätigkeit um ein Ehrenamt handelt und die dafür bezahlten Aufwandsentschädigungen eher knapp bemessen sind.
Auch deshalb ist mir klar, am 25. Mai werde ich bei der Kommunalwahl drei Kreuze machen.
Die Ergebnisse der Interviews werden ab dem 8. Mai im Neustadt-Geflüster veröffentlicht. Wer sich einen Überblick verschaffen will, kann auch am 7. Mai zum Neustadt-Kandidaten-Grillen ins Holiday Inn Dresden, dort wird es eine Podiumsdiskussion mit den wichtigsten Neustadt-Kandidaten geben, organisiert vom Hecht-Viertel e.V.
Wie die Stadtverwaltung heute mitteilt, werden für die Wahlen am 25. Mai (Stadtrat und EU-Parlament) und 31. August (Sachsen) noch jede Menge Wahlhelfer gesucht. Oberbürgermeisterin Helma Orosz: „Für die Mitarbeit in den Wahlvorständen suchen wir noch rund 1000 Ehrenamtliche. Egal, ob als Vorsitzende, Stellvertreter, als Beisitzer in einem Wahllokal oder im Rathaus in einem Briefwahlbüro – nur durch Ihre Hilfe ist es möglich, zeitnah und präzise die Wahlergebnisse zu ermitteln. Jede helfende Hand wird gebraucht – für unsere Demokratie!“
Wahlhelfer werden kann jeder Wahlberechtigte, das heißt, er muss am Wahltag mindestens 18 Jahre alt und die deutsche Staatsbürgerschaft oder die Staatsbürgerschaft eines anderen Mitgliedstaates der Europäischen Union besitzen. Außerdem muss er seit mindestens drei Monaten in Dresden mit Hauptwohnsitz gemeldet nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sein.
Die Wahlräume sind am Wahltag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Nicht alle Mitglieder des Wahlvorstandes müssen die gesamte Zeit anwesend sein. Der Vorsitzende kann einen Schichtbetrieb organisieren. Ab 18 Uhr beginnt die Auszählung der Stimmen. Dabei muss der Vorstand vollzählig anwesend sein. Die Briefwahlvorstände bereiten ab 14.30 Uhr im Rathaus die Stimmenauszählung vor und beginnen um 18 Uhr mit der Stimmenauszählung. Zuerst ermitteln sie das Ergebnis der Europawahl. Im Anschluss zählen die Wahlhelfer die Stimmen für die Stadtratswahl und, zusätzlich in den Ortschaften, die Stimmen der Ortschaftsratswahl aus. In der Regel werden Wahlhelfer bei ihrem ersten Einsatz als Beisitzer berufen, um den Ablauf im Wahllokal kennenzulernen. Sobald sie Erfahrungen gesammelt haben, steht auch der Einsatz als Stellvertreter und Vorsitzender zur Auswahl. Wahlhelfer erhalten für diese verbundene Wahl je nach Einsatz und Funktion ein Erfrischungsgeld von 30 bis 60 Euro. Die Vorsitzenden und deren Stellvertreter erhalten Informationen in einer etwa zweistündigen Schulung, die im Vorfeld stattfindet.
Interessierte können sich montags bis freitags 9 bis 12 Uhr, montags, mittwochs und donnerstags 13 bis 16 Uhr sowie dienstags 13 bis 18 Uhr, bei der Arbeitsgruppe Wahlhelfer, Theaterstraße 11, Zimmer 504/506, melden.
- Vorzugsweise sollte die Bereitschaftserklärung unter www.dresden.de/wahlhelfer online ausgefüllt werden. Bei einer formlosen schriftlichen Anmeldung müssen folgende Angaben enthalten sein: Name, Vorname, Anschrift, gewünschte Funktion im Wahlvorstand, Einsatzort, Telefon oder E-Mail. Die Postanschrift hierfür lautet: Landeshauptstadt Dresden, Bürgeramt, AG Wahlhelfer, Postfach 12 00 20, 01001 Dresden. Weitere Möglichkeiten zur Meldung sind die E-Mail-Adresse: wahlhelfer@dresden.de, Telefon 0351 4881118. Spezielle Einsatzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt.
nichtbesetzte wahlhelferstellen werden durch mitarbeiter(innen) der stadtverwaltung (zwangs?)besetzt. daher verzichte ich gern auf eigenes engagement, und empfehle das „grün“flächenamt (ASA) zum einsatz. diejenigen, die seltsame ansichten zu parks verbreiten, die bürger mit immergleichen meldungen verhöhnen und uns die bäume und das grün rohden, dass die schwarte kracht. ab zum sonntäglichen einsatz – bei erhofft sommerlichsten temperaturen.
Richtig, Zeit wirds dass der Plakatwald wieder verschwindet. Viel zu viele und sowieso die immer gleichen leeren Parolen. Allerdings gibt es ab und an mal ein gelungenes Plakat. Heute erst eins von den Grünen gesehen, mit nem Baum drauf, darunter stand „Dem kann man nichts abschlagen“. Finde ich gut, kleines nettes Wortspiel, passend zur stimmigen Botschaft, und frei von dem üblichen Pathos.
Ich finde etwas befremdlich, dass Herr Sennewald für die FDP antritt. Hoffentlich agiert er nur als eine Art Trojanisches Pferd, um die Partei von Innen zu verändern bzw. gleich zu zerstören. Falls die Kandidatur ernst gemeint ist, wird er sich damit sicher keine Freunde machen.
Bestes Wahlplakat ist meiner Meinung nach „Pieschen für Alle“ von einer Partei die sich nach einer Farbe benannt hat. Ist kein Scherz, die Plakate gibt’s wirklich (zu sehen an der HS Liststraße).
Loriot – Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.
Wenn ich mich recht erinnere, ist Mirko Sennewald auch schon 2009 für die FDP angetreten. Auch wenn er aufgrund seines Listenplatzes Null Chancen auf einen Platz im Stadtrat hat, wird er die eine oder andere Stimme den Grünen und den Linken wegnehmen. Ein schlauer Schachzug vom Herrn Zastrow. Da sollten sich die Grünen und Linken eher fragen, was sie falsch gemacht haben, einen im wahrsten Sinne des Wortes so Kultur-Aktiven nicht für sich gewonnen zu haben.
Von Mirko Sennewald würde mich seine Meinung zu den Themen:
1. Welterbezerstörende WSB und die dazu noch anhängigen Gerichtsverfahren vor dem Europäischen Gerichtshof,
2. Vom Stadtrat beschlossene Variante zur Sanierung der KöBrü vs. Verkehrsentwicklungsplan 2025+,
3. Abschreibungsarchitektur (Einkaufszentren an der Bautzner, am Albertplatz und der Globus-Markt) vs. Stadtplanung und -entwicklung,
4. 2 Mio. EUR für 50 Stellplätze beim Turnhallenbau an der Alaunstr.
interessieren.
Ach so, die Meinung der anderen Kandidaten zu diesen Themen interessiert mich natürlich auch.
Mhm, lecker, Kandidaten-Grillen, ob die schmecken? Schade, dass ich Vegetarierin bin :-D
@Anne: naja, bei mir verpasste nüscht, nix essbares dran am Kandidaten selbst für Fleischfresser: nur Haut und Knochen ;-)
@Marcel & Hotte: ch möchte Antons Geflüster nicht als Wahlkampfplattform missbraucht sehen, habe Eure Sachfragen daher auf meinem Facebook-Dingsbums beantwortet. Googelt bitte mal dort nach.
@Hotte und Marcel
Genau: FDP-Mitglieder sind arbeiterkinderfressende Büttel des internationalen Finanzkapitals und wollen auf’m Alaunplatz ein Atomkraftwerk bauen. Fahrradfahren ist ihnen verboten und sie essen nur Chlorhühnchen oder Hummer. Ach so – lange Haare gehen gar nicht und ihr Polohemd tragen sie nur mit hochgeklappten Kragen.
Wir haben sehr gelacht. Schön wenn man seine Vorurteile so konsequent pflegt.
Im Ernst, Mirko hat alles dazu gesagt . Vielleicht versuchen wir es alle mal wie er und sehen die Dinge ein bisschen gelassener und toleranter.
Und was den „schlauen Schachzug von Herrn Zastrow“ betrifft: Der wohnt zwar auch in der Neustadt (und ist sogar Mitglied in unserem hiesigen Ortsverein), aber unsere Kandidaten enstcheiden schon noch selbst, ob sie kandidieren.
@Mirko: Danke für Deine superschnellen direkten Antworten!
Die Erklärungen sind schön und gut, aber die FDP muss eben auch bundespolitisch betrachtet werden und so, wie sich die Partei in der Vergangenheit z.B. zu Arbeitslosen geäußert hat, bleibt sie, zumindest für mich, unwählbar. Und scheinbar ist „Micha“ der, der hier eine mächtige Schere im Kopf hat.
Ja, Hotte. Schere im Kopf. Kann man so sehen. Ich bestehe auf einem gewissen Unterschied zwischen dem, was in den zurückliegenden Jahren „bundespolitisch“ unter dem Label FDP passiert ist und denen, die sich gerade kommunalpolitsch und (wie oben beschrieben) ehrenamtlich reinhängen. Aber das gibt sicher Stoff für lange Diskussionsabende.
Also die Art von Schizophrenie gehört scheinbar zum Politikgeschäft, oder? Ich gebe Ihnen mal den Tipp, dass der gemeine Wähler nicht so rigoros zwischen Kommunal- und Bundespolitik unterscheidet. Und er hat, im Gegensatz zu vielen Machthabern, ein funktionierendes Gedächtnis. Zumindest der, der sich interessiert mit der Tagespolitik beschäftigt.
Naja, wenn man ernsthaft von jeder Partei die Bundesaktivitäten mit lokalen Aktivitäten gleichsetzt, wäre wohl fast jede unwählbar. Da gibts Unterschiede, und die sollte man den lokalen Politikern schon zugestehen, ob man deren grundsätzliche politische Richtung nun teilt oder nicht. Und wie Anton schon sagte – Lokalpolitik bedeutet sehr viel Kleinarbeit, das sollte man auch mal respektieren. Unabhängig davon, ob man die jeweiligen Meinungen, Aktivitäten und Ziele nun gut heisst.
an Mirko: geht das auch ohne facebook- habe keins.
an Mirko:
-wie sieht’s denn jetzt mit dem Scheuneplatz aus- wurden die Vorschläge von ,,uns“ mit in die neue Planung eingearbeitet und können wir den aktuellen Plan mal einsehen? -Siehe Bautafelabildung.
@anni: dafür musste nicht bei Facebook angemeldet sein. Einfach hier klicken und lesen.
@anni: gugge mal bei den Kommentaren zum Scheunevorplatz, News hab ich dorthin gepackt. Einen neuen Plan oder Bilder gabs aber leider nicht… :-(
@nurmalso:
Die Analyse im ersten Satz ist treffend. Das nennt man dann „Post-Demokratie“, oder? Ich gestehe niemandem irgendwas zu, wenn sein übergeordneter Ideengeber an höherer Stelle ständig am falschen Hebel zieht. Letztlich geht es auf beiden Ebenen um Macht und wo die in 99% der Fälle hinläuft, wissen wir alle. Aber vielleicht ist Herr Sennewald ja Teil des einen Prozents, dass sich nicht korrumpieren lässt. Wir werden sehen.
Mein Lieblingsplakat ist: „HORST“ (FDP). Und „DRESDEN – Inhalte überwunden“ (Die Partei)
Witzig ist auch das SPD-Plakat „Wählt doch wen ihr wollt ;-)“ – womit auch die SPD die Inhalte überwunden hätte.
@Hotte Hü: Nein, würde ich nicht sagen. Nur weil der Oskar mit der Sarah ein Bett im Kornfeld teilt, heisst das noch lange nicht, dass die Linken ein Swingerclub sind. Und nur weil der Schröder sich für paar Säcke Geld an die Russen verkauft, sind noch längst nicht alle Sozis verkappte Superkapitalisten. Auch sind nicht alle Schwarzen die besten Kunden bei Telefonhotlines, nur weil die Merkel gern mal telefoniert.
Was ich sagen will – man muss schon etwas differenzieren können. Mir geht es bei dem Punkt nicht um die Inhalte, sondern um das, wofür sich Menschen einsetzen. Ich teile nicht die Ziele aller Lokalpolitiker (ehrlich gesagt finde ich vieles eher haarsträubend), aber ich respektiere die Energie, die sie in die Erreichung ihrer (proklamierten) politischen Ziele investieren. Das wegzuwischen mit „die über denen sind doch alle doof, also sind die es auch“, halte ich für zu kurz gegriffen und unangemessen.
Ob es nur um Macht geht – wahrscheinlich. Gab noch kein System, in dem es anders war, und trifft ja letztlich selbst im täglichen Handeln eines jeden Einzelnen zu, ob wir es uns eingestehen wollen, oder nicht. Ich vermute, das liegt in unserer Natur, in der Natur, Evolution etc… nur weil wir seit 2000? 5000? Jahren eine vermeintlich mehr zivilisiertere Form des Lebens gefunden haben, heisst das nicht, dass wir zehntausende Jahre genetischen Erbes mal eben so wegwischen können. Klar kann mans versuchen, aber wenn man diese Tatsache einfach ignoriert, wirds nicht besser, wenn das Eis mal bricht.