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Ordnungsamt greift durch bei der BRN

„Wir wollen doch nur Kultur machen, und jetzt lässt man uns nicht.“ Dogan Karabacak ist stinksauer. Am Mittwoch bekam er von der Stadt den Bescheid, dass er mit seinem Dürüm-Laden bei der diesjährigen BRN keinen Stand haben darf. Der Grund: Im Vorjahr hatte er ein Zelt, das zum Teil auch auf der Rothenburger Straße stand, trotz mehrfacher Ermahnungen nicht entfernt. „Das hätte nicht auf den Fußweg gepasst. Behindert hat es keinen, andere stehen doch auch auf der Straße“, Karabacak ist sich sicher, dass die Aktion gegen ihn geht. Dabei setzt das Ordnungsamt nur die von der Stadt gegebenen BRN-Regeln konsequent um. Vielleicht ein bisschen strenger als in den Vorjahren.

„Besten Dank“
„Besten Dank“
Ebenfalls sauer sind die Betreiber vom Terré auf der Alaunstraße: „Jahrelang brauchten wir keine Genehmigung, weil wir Anlieger sind und jetzt auf einmal doch. Danke Ordnungsamt“, schimpft die Verkäuferin. Dabei mussten auch in den vergangenen Jahren die Anlieger ihre Stände anmelden. In der Fachpresse wurde darauf hingewiesen. Ebenfalls bestraft wurde der „Murks e.V.“, der bislang auf der Martin-Luther-Straße zur BRN schöne, aber auch laute und zu lange Partys feierte. In diesem Jahr gab es nur eine Genehmigung für einen winzig kleinen Platz vor dem Bottoms Up. Auch das Engagement des Stadtrates Jens Hoffsommer brachte diesbezüglich nichts: „Ja, sie haben gegen alle Regeln verstoßen, aber dafür ist es doch auch BRN“, sagt er und versucht weiter mit den „Murks“-Leuten eine Lösung zu finden. Tanzbare Musik wird es auf der Martin-Luther-Straße auf jeden Fall wieder geben.
Das ist jemand noch ganz knapp ums Abschleppen herumgekommen.
Das ist jemand noch ganz knapp ums Abschleppen herumgekommen.
Auch beim Parkverbot greift das Ordnungsamt etwas schärfer als in den vergangenen Jahren durch. Bereits früh um 9 Uhr wurden die ersten Knöllchen verteilt, zu dieser Zeit gab es in den vergangenen Jahren noch freundliche Hinweise. Heute vormittag waren reichlich Abschleppwagen unterwegs. Die Autos werden in der Regel auf der Königsbrücker oder der Radeberger Straße abgestellt. Genaue Informationen gibt es beim Polizeirevier Nord unter 0351 816410. Gegen 16.30 Uhr fuhr wieder tradtionell eine Feuerwehr durch die Straßen und testete, ob die Rettungswege überall ausreichen.
Für Dogan Karabacak ist die BRN schon jetzt gelaufen: „Wenn wir wenigstens rechtzeitig informiert worden wären. Aber erst so knapp – jetzt haben wir schon Unmengen an Teig und Bowle eingekauft.“

47 Kommentare

  1. Boa! Die Bühne nebenan darf bis 3 Uhr nachts tröten, da passiert anscheinend nix. Und ausgerechnet die einzigen, die musikalisch den Ur-Nerv der Neustadt treffen, und genau deshalb auch die Massen Jahr für Jahr bis 2 Uhr und länger auf Trab hielten, die werden gemaßregelt und dann auch noch so empfindlich. Klar müssen die Regeln eingehalten werden, aber dann bitte nicht mit zweierlei Maß messen und alle abmahnen, bei denen die Musi nach 1 Uhr noch g’spuilt hot.

  2. Mirko und Anton:

    Der Urnerv der Neustadt lautet „alternativ“, also nicht mainstream. Was man heute so teilweise an Musik an den Straßenecken der Bunten Republik hört, würde man wohl auch in den meisten Dance-Halls finden. Und bei all der elektronischen Bum-Bum-Mucke fällt es eh schwer, zu unterscheiden.

    Ach ja, die Bühne neben dem Max ist echt die mega-Katastrophe – Grüße an die, die das verbrochen haben. Ab etwa 18 Uhr, bis ich so gegen 21:30 aufbrach, fast ein und dieselbe Krawumm-Nummer – dafür aber volles Rohr. Und als ich gegen 2 Uhr heimkehrte – lief immer noch dasselbe Programm, dass der Kronleuchter vibrierte. Solchen Lärm kann man sich nichtmal mehr schöntrinken :D

    Aber unterwegs gabs wie immer auch sehr sehr viel schöne Musik, leckeres Essen (Susi’s Crepes am Martin-Luther-Platz sind der Hammer!) und viele fröhliche Leute. Und, oh Wunder, ab ca 2:30 Uhr herrschte halbwegs Ruhe, sodass man noch ne Mütze voll Schlaf abbekam, war auch nicht immer so.
    Fazit: Gelungener Auftakt mit der größten Enttäuschung direkt vor der Haustür.

  3. Zum Thema „Danke Ordnungsamt“:

    Wir als Neu-Anwohner der Alaunstraße hatten ehrlich gesagt nichts vom Parkverbot mitbekommen weil wir unser Auto in der Woche selten nutzen. Gestern als ich dann packen wollte, (weil wir uns mit unserem Säugling wegen des zu erwartenden Lärms verdrücken wollten) habe ich gesehen dass wir ein Knöllchen haben und bemerkt, dass wir schon stundenlang im Parkverbot stehen.

    Ich habe dann ein 2er Team vom O-Amt angesprochen und darum gebeten, dass wir so lange stehen bleiben können (auf einer Nebenstraße der Alaun) bis wir abfahren. Ich hab einen verstauchten Fuß und konnte auch deswegen nicht so weit mit dem ganzen Gepäck laufen.

    Die Beiden waren echt freundlich und entgegenkommend und haben uns bis 15:00 Zeit gegeben. Aus meiner Sicht ein klares „Danke!“ ans Ordnungsamt. Auch für die strengen Kontrollen, wenngleich das auch unter der Woche durchaus etwas häufiger der Fall sein dürfte. Meines Erachtens hat man sich als Gewerbetreibender an die Bewohner anzupassen und nicht umgekehrt.

  4. ich denke da ein muster erkennen zu können…

    anfangs nach den wagner-krawallen wollte man die brn noch verbieten.. in eine klassischen „alternative-auf-die fresse“ mentalität.

    später als man merkte das sich das ganze durchaus rentabel gestalten lässt, bildete man das ganze um und siehe da,es lohnt sich…

    letztes jahr dann hiess es man wolle die brn bis in die altstadt ausbauen und die alternativen angebote ganz verbieten um eine maximale auslastung zu bekommen.

    da passt solches o-amt theater gut rein…
    ich selber als gebürtiger und hier aufgewachsener neustädter verdrücke mich zur brn.. es regt mich nur noch auf..
    bunt ist hier nichts mehr.. konsum ist angesagt
    und diese verlierer in uniform die sich überall aufspielen müssen …

    brn ist mittlerweile ein queschnitt durch das ekeligste das unsere gesellschafft zu bieten hat…

  5. ich schließe mich dem stali an….
    was hat die BRN noch mit der BRN zu tun???
    wenn die BRN die neustadt repräsentieren soll, dann bleibt mir nichts anderes übrig als mich zu schämen!!! was hier abends durch die straßen geht ist echt nicht mehr zumutbar. da wird in jede ecke, an jedes haus, in jeden hof gepinkelt, rumgeprollt und stress gesucht. der müll fliegt einfach in irgendein balkon und da die chance grad da ist kann man ja auch noch sein logo überall draufschmieren. und was die musik angeht, geht es immer mehr der bach hinunter. anstelle von alternativen bands auf der alaun- loisenstraße wird lieber absoluter mainstream gespielt und die bands müssen in irgendeine kleine seitenstraße weichen oder bis zur abgrenzung. SINNLOS!!! für mich ist die BRN dieses Jahr entgültig gestorben und werde mich nächstes jahr aus der neustadt verpissen!!!
    Danke!

  6. Klasse das hier das Recht auf frei Meinungsäußerung
    mit löschen des Beitrags gehandelt wird…

  7. Stali:

    Naja, ganz so schwarz würde ich es nun auch wieder nicht malen. Sicher, der Unterschied zur Anfangszeit ist nicht zu übersehen und das ärgert mich ebenfalls. Auch der ganze Kommerz ist lästig, denn mit ihm kamen auch die Menschenmassen.
    Wenn z.B. Wernesgrüner gleich den ganzen Martin-Luther-Platz „bucht“, um so zu verhindern, dass sich noch irgendjemand anders dort mit einem Bierstand hinstellen kann, hat das für mich nichts mehr mit einem alternativen Stadtteilfest zu tun, sondern stinkt nach radikalem Konkurrenz- und Profitdenken. Und wenn ich auf dem gesamten Festgebiet 10 Hein-Mück-Fischbuden und ebenso viele Langoz-Wagen erspähe, frage ich mich auch, was das soll.

    Dennoch, bei aller Kritik: Es gibt doch auch immer wieder Lichtblicke, kleine Reminiszenzen an „Damals“. Wie z.B. gestern auf der Böhmischen Straße das Balkon-Konzert von „Ria Reiser“, die im gestreiften Schlabberpulli und Leggings samt Mann und 2er Kinder kurzerhand ihren kleinen Austritt und die französischen Fenster zur Bühne erklärt hatte und die jubelnde Menge zu ihren Füßen mit einer Hommage an Rio Reiser beglückte. Für mich der unbestrittene Höhepunkt dieser BRN.
    Oder der Schmuckstand des 11-jährigen „Designers“ Emil am Martin-Luther-Platz, der in seiner Freizeit aus Metall und Drähten kleine kunstvolle Unikate schafft. Toll auch die Vorführung alter Dias an der Ecke Talstraße, die Gesichter und Geschichten aus der Neustadt längst vergangener Jahrzehnte zeigte.

    Wenn man genau hinguckt, findet man sie auch heute noch, die kleinen Farbtupfer und stillen Helden der BRN.

  8. Geduld, lieber Tron, Geduld. Ich kann auch nicht ständig online sein …
    Was das Thema Bands und Nebenstraßen angeht, weiß ja nicht, was Du als alternativ und als Nebenstraße verstehst, aber bei mir auf der Görlitzer wurde die ganze Zeit ordentlich gerockt.

  9. Nun gehöre ich zu den jüngeren Anwohnern, die sich zwar (teilweise) erinnern, aber ganz sicher nicht die BRN der „alten Hasen“ wirklich kennen. Dennoch konnte ich die Wandlung der BRN in den letzten Jahren spüren. Aber ich schäme mich ganz bestimmt nicht dafür.
    Klar geht auch mir die immer gleiche Elektromusik auf den Zeiger (inkl. der dazugehörigen „Touristen“). Und sicher sehe ich auch, dass der „Kommerz“ sich breit gemacht hat.

    ABER – es heißt doch BUNTE Republik?! Und bei „bunt“ kann ich lila doch nicht einfach ausklammern, weil mir nunmal rot gefällt. Ich konnte an allen drei Tagen noch immer so viel rot tanken, dass ich wirklich jede Stunde durchweg glücklich war.

    Zu den Verlierern in Uniform… WAYNE? Die Polizei hat sich dieses Jahr wirklich von einer der besten Seiten gezeigt. Hilfreich, freundlich und konseqeuent. Ich bin kein Freund der Polizei, aber ich finde man sollte die Mühen anerkennen – denn jeder, der zud en früheren BRNs anwesend war, weiß, dass es auch ganz anders geht… Beim Thema Ordnungsamt schließe ich mich der Kürze halber Hades an.

    Unterm Strich steht eine BRN die sich sehen lassen kann: bunt, sauber(er), freundlich, voll und interessant. Die Abstriche, die man nicht abstreiten kann, werden allerdings durch diverse „Eigenprojekte“ und Neuentdeckungen nett ausgeglichen.

    PS: Wegbleiben und rummaulen aus o.g. Gründen empfinde ich als unbunt… Vielleicht hilft ja genau euer Mitwirken nächstes Jahr ;-)

  10. Willi:

    Es gibt eben auch Leute, die können dem ganzen Trubel mit all seinem kommerziellen Anstrich wenig abewinnen (z.B. Tron) – auch das ist letztlich nur eine Facette von „bunt“.

    Leider waren die Ordnungskräfte seinerzeit u.a. mit dafür verantwortlich, dass die Gewalt überhaupt derart eskalieren konnte. Vor diesem unseligen Jahr 2001 hatte es kaum irgendwelche Krawalle zur BRN gegeben, die Einsatzkräfte waren entsprechend schlecht geschult und vorbereitet. Erst die große mediale Beachtung hat dazu geführt, dass gewisse Idioten daraus eine Art körperliche Ertüchtigung machten. Auch taugten die Ordnungshüter seinerzeit als „ideales Feindbild“, nachdem sie auch in den Medien stark in der Kritik gestanden hatten wegen ihres überharten Vorgehens auch gegen unbeteiligte Passanten, die daraufhin ihrerseits überschnappten und mitmischten, was eine Spirale der Gewalt entfesselte.

  11. Hallo,

    ich kann dieses an der BRN Rummeckern echt nicht leiden. Vor allem das dumme Killerargument Kommerz. Ich habe einfach die Augen aufgemacht und bei denen mein Essen gekauft die sich vor ihr Haus stellen und einfach so was machen. Z.B die Jungs auf dem Lutherplatz mit ihren Waffeleisen und 60 Cent pro Waffel oder selbstgemachter Fallafel auf der Talstraße. Auf dem Dresdner Stadtfest wirst Du das nicht finden.

    Auch das kulturelle Angebot ist prima. Wo singen bitteschön Leute vom Balkon runter oder machen einfach so eine kleines Zirkuszelt mit Teppich-/Stroh-Fußboden mit Kinderprogramm und Clowns für Umme!

    Auch die spontanen Straßentanzaktionen sind super. Siehe hier am Sonntag Abend gegenüber der Louise 44.

    Und weil hier immer wieder über den Techno gemeckert wird: Alternativ sein, heißt auch tolerant und es gibt Leute, die gehen bei Techno ab wie andere bei Punk. Na und? lass sie doch, sie haben Spass verdammt!

    Zum Thema Bullen: Ich denke wir sollten dankbar sein, dass die sich das ganze Wochenende die Füße in den Bauch stehen, während wir hier abfeiern. Außerdem laufen sie Gefahr von Leuten angegriffen zu werden, die unser schönes Fest mit ihrer Randale zerstören wollen.

  12. „Und weil hier immer wieder über den Techno gemeckert wird: Alternativ sein heißt auch tolerant und es gibt Leute die gehen bei Techno ab wie andere bei Punk. Na und? lass sie doch, sie haben Spass verdammt!“

    Genau meine Meinung. Bedeudet Alternativ etwa er 70 er Musik oder nur Gittarren? die Zeit steht nie still! Auch nicht bei der Musik. Und auch ein Plattenspieler ist ein In strument. Sicher gab es Musik die auch nicht meinem Geschmack entsprach aber da hat man doch zich Optionen wo man n och hingehen kann! Ja und Prolls giebt es doch auch immer.Ob nun beim stadtfest auf dem Rummel oder sonstwo………. und wem es nicht passt der soll doch nach Prohlis ziehen………oder einfach mal den Ball flach halten…….. (sind nur 3 Tage im Jahr)

  13. Schungs,

    kriegt euch wieder ein. Keiner hat was dagegen, dass bei der BRN auch „Techno“ gespielt wird. Was mich stört, ist die Penetranz, mit der sich da oft mit völlig überdrehten Verstärkern auf die Straße oder auf irgendeinen Balkon gestellt wird – egal, ob 5 Meter daneben vielleicht eine Bühne steht, auf der sich live-Musiker abmühen, damit sie überhaupt noch gehört werden. Das vielleicht mal zum Stichwort Toleranz bzw. Rücksichtnahme.
    Gepflegte Elektro-Musik an der einen oder anderen Ecke würde mich gar nicht stören, auch wenn ich sie an sich nicht mag. Und wenn man schon solch musikalisch anspruchslos-eintönige Musik ohne Gesang und Melodie spielt, dann sollte man sich wenigstens um Abwechslung bemühen. Auch diesbezüglich meist Fehlanzeige.

  14. tja so ist es (leider)…….. also wir haben Freitag aufgelegt und da hatte jeder nur gute Laune….. aber es ist schon zu verstehen das der Livemusiker gegen nen extrem Verstärker nichts zu melden hat. Glaub wir sollten nicht mehr ewig drüber schreiben was falsch und was richtig war. Es war einfach ne coole BRN. Punkt!

    ps. und jeder hat immer ne andere Auffassung wie ein Stadtteilfest sein sollte. Wie soll man es bitte allen recht machen…………

  15. Mathias:

    Für meine Begriffe gehört genau über diese Problematik, die in den letzten Jahren immer mehr zugenommen hat, gerade geschrieben und sogar diskutiert – und zwar im Stadtrat.
    In diesem Jahr waren gerademal die Hälfte der Besucher der früheren Jahre da: 2007 waren’s z.B. noch ca. 150.000-200.000, 2008 schon nur noch 100.000, dieses Jahr nur noch schlappe 80.000. Das hat seine Gründe u.a. in der qualitativen Verflachung des Festes, wie ich finde. Meine Mutter z.B. hat seit letztem Jahr genug von der BRN, weil an jeder Ecke „halbstarke Jungs ohrenbetäubenden Krach fabrizieren“, wo vor Jahren noch Kinder mit Bongotrommeln und Acoustic-Geiger standen. Wo ist das alles hin? Weg. Entsprechend brechen Stück für Stück die Zielgruppen weg.

    Wenn die BRN nicht völlig verkommen soll zu einem Vorstadtfest, das in erster Linie laut, teuer und durchschnittlich ist, muss ein anständiges Konzept her. Am liebsten wäre mir ehrlichgesagt wieder ein Komplettveranstalter, der dann entscheidet, was aufs Programm kommt und wie die Standortpolitik aussieht. So ließen sich nämlich „Doppelt-und-Dreifach-Belegungen“ ala: hier ne Bühne, daneben und oben drüber aufm Balkon noch n paar DJs, vermeiden. Und völlig hirnverbrannte Acts wie die Bühne auf dem Parkplatz neben dem Max, die 72 Stunden lang dasselbe Band ablaufen lassen hat, würden dann wahrscheinlich gar keine Erlaubnis mehr bekommen, ihren Krawall zu verbreiten.

  16. Also mir persönlich ist es völlig egal, welche Musik wann gespielt wird. Und das Ordnungsamt zu beschimpfen, nur weil sie wie sonst auch immer jede Menge überflüssiger Knöllchen verteilen, hat mit der BRN nichts zu tun.
    Ich sorge , dass künftig auch spontane Aktionen von Anwohnern, Flohmärkte, Acts etc, angemeldet werden müssen, um nicht abgeräumt zu werden.
    Ich habe gesehen, wie die Schergen beim Portugiesen an der Kamenzer zugeschlagen haben und einen Tapeziertisch Essen verhindern wollten, weil keine Genehmigung vorlag. Auf der Fensterbank konnten sie dann nichts mehr machen. Hier gilt es einzugreifen und das zu verhindern. Sonst darf das 11jährige Mädchen bald auch keine Spielsachen mehr an der Sebnitzer verkaufen, weil die Genehmigung fehlt. Das gefährdet die BRN mehr, als die Frage, welche Musikrichtig gerade en vogue ist. Und solche Läden wir das Magnolia meide ich schon im sonstigen Jahr. Wenn das noch mehr machen, wird es 2010 auch die Bühne nicht mehr geben :)

    Martin

  17. Darüber, was die BRN nun „mehr“ oder „weniger“ gefährdet, bringt doch überhaupt nichts. Ich bin der Überzeugung, dass es eine Mischung aus vielen Fehlgriffen und -tritten ist, sei es seitens der Bürokratie oder seitens der einzelnen Veranstalter.
    Fakt ist: Es kann sich eben einfach mal nicht jeder auf die Straße stellen, irgendwann bricht nämlich dann eine Mentalität des „wer zuerst kommt, malt zuerst“ aus, da gehört schon etwas Organisation rein.
    Ich finde, es braucht wieder einen großen Veranstalter, einen, dem die BRN in ihrer ursprünglichen, familiären Form am Herzen liegt. Dann bleiben automatisch keine 11-jährigen Spielzeugverkäuferinnen oder exotische Köche auf der Strecke.
    Was die Musik betrifft, habe ich schon zigmal geschrieben, dass es mir eigentlich auch egal, ist, was gespielt wird, sofern es insgesamt noch eine gute Mischung ist und sich die einzelnen Acts nicht gegenseitig in die Quere kommen, das geht nämlich letztendlich auch zulasten von Stimmung und Besuchern. Am Nadelöhr Görlitzer/Louise/Rothenburger sind die Leute wirklich teilweise mit zugehaltenen Ohren irgendwie vorbeigehuscht.
    Ein bisschen mehr Umsicht und Rücksicht auf seine Mitmenschen wäre wirklich angebracht – denn auch das war ursprünglich ein Teil der BRN-Idee: Gemeinschaft, Nachbarschaft, Courage, Hilfsbereitschaft. DJs, die auf Biegen und Brechen ihr Ding durchboxen und keinerlei Rücksicht auf Besucher und andere Veranstalter nehmen, strafen diese Idee Lügen. DAS ist das Problem, das ich mit einigen Acts habe.

  18. Jane, ich weiß nicht ob das mit einem Komplettverantstalter so eine gute Idee ist. Stelle Dir nur mal vor, es wäre ein Technofan, schrecklich!

  19. Das andere Problem an nem Komplettveranstalter sehe ich, dass man mindestens zwei Leute mit der Organisation ein ganzes Jahr beschäftigen kann. Und die leben ja nun auch nicht von Luft und Liebe, also muss Geld erwirtschaftet werden. Dann gehen die Probleme aber erst richtig los. Denn dann wird die Stadt sicher Geld für die Reinigung haben wollen, eventuell würde einem BRN-Veranstalter auch noch der Polizeieinsatz in Rechnung gestellt. Da laufen richtig dicke Kosten auf. Und ob sich ein Veranstalter, der sich solche Kosten ans Knie bindet wirklich drauf einlässt, dass weniger Bühnen (bedeutet auch gleich weniger Standmiete) und dafür lieber mehr schöne Sachen wie Kinder mit Spielzeug für umsonst gibt? Das halte ich für völlig unrealistisch. Meiner Meinung nach ist die derzeitige Gestaltung der BRN eine der bestmöglichen.

  20. Anton:

    Sowas wie die „derzeitige Gestaltung der BRN“ gibt es ja eben nicht. Jedes Jahr sieht es anders aus, folgt Trends und sich verschiebenden Strukturen in Wirtschaft, Demografie und Kultur. Und wenn man den Trend berücksichtigt, der in den letzten 3-4 Jahren rapide sinkende Besucherzahlen ausweist, dann kann man gar nicht anders, als vor einem zunehmenden Verfall zu warnen. Bis zum Jahr 2001 ging es doch auch mit der Oberschirmherrschaft einiger weniger Vereine und Initiativen + Stadt – und da waren sich glaube ich die meisten auch einig, dass das die schönsten BRNs waren.

  21. Ich finde die Entwicklung der letzten Jahre gar nicht so schlecht. Wenn die Besucherzahlen wegbrechen, wird es auch für die kommerziellen Anbieter wieder uninteressant. Vielleicht schrumpft sich ja alles wieder auf ein Normalmaß zusammen und der Geist der BRN schwebt wieder ein. Die Maßnahme Ordnungsamt ist doch letztlich nur zur Durchsetzung der kommerziellen Interessen der Stadt.

  22. hmmmm Besucherzahlen? Wie entscheident sind die bei so einer Veranstaltung die keinen Eintritt kostet?
    Klar ist es nicht gut wenn die Zahlen nach unten gehen aber das passiert doch fast überall!!!! Und einen Gesammtveranstalter halte ich für den größten Blödsinn!
    dann haben wir wie ohnehin schon eine Neustadtmafia!
    Genau lasst es doch das Dürüm machen! Dann haben wir extrem übertriebene Preise und nervige Musik! Ne Spass.
    Aber wer bitteschön ist allein in der Lage zu entscheiden was in den 3 Tagen passieren soll! Niemand!!!!!!!!!!!!!
    Und mal ganz ehrlich! Der blasse,dicke engländer kommt sicher nicht wegen dem kleinen jungen der Spielzeug verkauft! Oder? Die meisten wollen sich doch abschießen!
    Klingt traurig ist aber so! Und das ist bei weitem nicht meine 1. Brn und auch nicht die 2. und 3. ……hab schon ein paar mehr hinter mir! Die Besucherzahlen sind doch eh nur für die Stat. denn egal ob 150000 0der 120000 kommen, die Neustadt ist voll!!!!!! Sind ja nicht in Amsterdam zum Konigendag!!!!!!!!!!!! Ich denke man kann da zu viel diskutieren und es wird sich nicht wirklich viel ändern! Die Größten Ausbeuter sind für mich Läden wie Babosh und andere Läden die völlig überteuert nur an eins denken! Profit!!!!!!!!!!
    Und bevor es einer sagen will! Nein ich habe nichts gegen Ausländer. Mein Opa ist Türke! Ich kann nur jedem empfehlen. Beukottiert diese teuren Stände , denn die sind fehl am Platz!

  23. Mathias:

    Deine Frage nach der Relevanz der Besucherzahlen solltest du vielleicht mal den Ständebetreibern stellen und auch den Kneipiers, die in diesen 3 Tagen wahrscheinlich ihren Sommerumsatz verdoppeln und die BRN fest in ihren Jahresplan einkalkuliert haben dürften.
    Und ich würde einen Verein, der sich die Rettung der BRN auf die Fahnen geschrieben hätte, liebend gerne mit ein paar Euronen unterstützen, würde sogar Eintritt zahlen, wenn das bedeutete, dass die BRN über die nächsten Jahre Qualität und alternatives Konzept stabil halten könnte.
    Den Rest deines Postings finde ich ziemlich seltsam, auch schon wegen der ganzen Aufregung, die deine vielen Ausrufezeichen verbreiten.

  24. @hades: Lieber viel Gescheites reden als so wenig wie Du, und dann gleich so einen Müll. Jemanden in einem Forum für seine Bildung und Kommunikation anzumachen, ist einfach nur peinlich!

  25. Ach, nicht aufregen, Elbnymphe. Ist doch eigentlich schön, dass man erkennt, dass ich mir vermehrt Gedanken über das Leben und meine Umwelt mache und da auch ne Menge Arbeit reinstecke ;)

    Hades: Ich studiere Politikwissenschaften, du lagst also fast richtig. Aber vielleicht redest du ja einfach zu wenig über wichtige Themen?

  26. Weißt Du, Jane, Mathias‘ Kopf wird nach dem Denken immer so schwer, daß er auf die Tastatur sinkt und oben bei den Satzzeichen erstmal ’ne Siesta einlegt.

  27. @elbnymphe:
    Ich zitiere Dich selbst: „Jemanden in einem Forum für seine Bildung und Kommunikation anzumachen, ist einfach nur peinlich!“

  28. @Piefke: Ich bin ein Anhänger des „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück“. Von mir kommen zunächst immer sachliche Argumente. Wenn jemand sich jedoch nicht an die Netikette hält, indem er die Fähigkeit Nachzudenken sowie den Willen zur Kommunikation diffamiert, tut meines Erachtens ein wenig Spott ganz gut. (Ich verzichte nur ganz bewußt darauf, hinter jeden Satz, der mit einer Prise Salz genossen werden sollte, einen Smiley zu basteln, weil meiner Meinung nach die Ironiekultur unter dieser Invasion von Gelbfratzen leidet.)
    Das ganze Netz ist Semiotik – es besteht aus nichts als Zeichen. Daher kommt jedem Einzelnen Gewicht zu. Wenn einer drauf besteht, mit Satzzeichen-Salven um sich zu ballern, entsteht meiner Meinung nach ein latent-aggressiver Tenor. Das geht übrigens nicht nur mir so, sondern ist in vielen Foren ein Thema.

  29. [ganz schlimm OT]: Die Gelbfratzen finde ich auch blöd. Sie können aber in den meisten Blogs abgeschaltet werden, dann werden wieder die guten alten ASCII-Zeichen verwendet. Und wenn man die entsprechenden Zeichen direkt an das letzte Wort setzt, dann kann man es oft auch als Kommentator vermeiden.

    Als Gerücht unter IT-Leuten habe ich vernommen: es soll eine HTML-Entität namens »&cgs« in den Normungsprozess eingebracht worden sein, aber nur in den Latin-Zeichensätzen;-)

  30. @ Jane: „Aber vielleicht redest du ja einfach zu wenig über wichtige Themen?“

    Naja, wenn man allzu viel redet kriegt man schnell schlechten Mundgeruch. Das kann man nur vermeiden wenn man zwischendurch mal was isst, dazu muss man aber wiederum aufhören zu reden, was für ein Dilemma.

  31. @hades: Damit willst Du provozieren? Und an dieser Retourkutsche hast Du geschlagene neun Stunden gefeilt?

  32. @elbnymphe: Bist Du die Blog-Politesse oder verdingst Du Dich als Janes Verbalbodyguard? Grundsätzlich unterstütze ich die Idee vom Wald und Schall auch, aber ich kann keine sachliche Argumentation Deinerseits gegenüber Hades und Mathias feststellen. Erstaunlich, dass vorher ausgerechnet ein Wort wie Netiquette von Dir bemüht wurde.

  33. @Piefke: Ich bin die Blog-Domina mit dem Knigge in der Hand. Gegen Mundgeruch esse ich frisches Hirn und gurgle schon früh mit einem Glas Schnaps. Und Du hast soeben meine Schallmauer durchbrochen. Vor lauter Wald siehst Du nämlich nicht, daß Du Dich über das mokierst, was Du hier selber machst: für jemand anderen Partei ergreifen.

  34. Es hat nichts mit Partei ergreifen zu tun, wenn ich darauf aufmerksam mache, dass Du Dein „Von mir kommen zunächst immer sachliche Argumente“ nicht realisierst und damit heute zum zweiten Mal die eigenen Aussagen ad absurdum führst (siehe Kommentar von 15:51 Uhr) Entschuldige, wenn ich vor dem morgigen Mittag nicht weiter reagieren sollte, dann habe ich mich wohl im Wald verlaufen und muss auf die Retourkutschen warten, dass sie mich zurück bringen in die amüsante Welt des Neustadt-Geflüsters.

  35. ja, sehr sachlich hier! zurück zum thema.

    also, gegenüber dem görlitzer altstadtfest (das ich mir unzählige jahre geben musste und das zunehmends schlechter und kommerzieller wird) fand ich die brn ja mal ultraknorke! war voriges jahr auch schon da und muss sagen: HAMMER!!! dnb auf den straßen, der dj geht auch mal auf deine wünsche ein, gute stimmung, alle tanzen auf den straßen… echt geil!
    allerdings hätt ich es verdammt gern mal früher erlebt, um das wirklich alternative stadtteilfest mitzubekommen. das jetzt ist disko. keine schlechte, aber trotzdem disko.
    die bierstände und dönerbuden kann man doch ignorieren und sich was bei den bollerwagenboys holen :)
    aber ja, diesem scheiß kommerztrend sollte wirklich einhalt geboten werden. vll paar leute im stadtrat auf seine seite ziehen UND vor allem H.O. ABWÄHLEN!!!!!!!

    ach und falls das für manche hier ne rolle spielt: ich studiere geographie. schlimm?

  36. So, dann schlaft man alle schön oder haut euch die Neustädter Nächte um die Ohren.

    Ob ich provozieren wollte? Eigentlich nicht. Ich wollte nur das machen was ich gemacht habe: mich zu Jane äußern.

    Das mit dem schröcklich Mundgerucht ist keine Retourkutsche, eher ein väterlicher Rat. Gestern erst im Büro, der Nachbar hat so lange geredet und erklärt, da hat dann der ganze Raum gemüffelt. Daran sollten Amateur- wie Profi-Sozialwissenschaftler und -innen und andere Sprechwissenschaftler und -innen immer denken.

  37. ohhhhhhhhhhh Gott. Und schon geht es nicht mehr um die
    BRN! Ihr seid wirklich lustig. Sorry aber solltet den Themenbereich wechseln. Sich für die cleversten halten und auch nur dünne quatschen……..war sehr lustig mit euch!

  38. “Wir wollen doch nur Kultur machen, und jetzt lässt man uns nicht.”

    HAHAHA, seit wann übrigens will das Dürüum-Haus überhaupt „Kultur“ machen? Was ist in deren Augen Kultur? Bowle-Stände und Döner-Spieße!
    Ich halt nicht aus…

  39. Um es mal wieder etwas zum Thema zurückzubringen:

    So gut, wie diesmal die Polizei agiert hat (nämlich zurückhaltend, trotzdem bereit und mit einer der friedlichsten BRN letzlich erfolgreich) – so übereifrig, deutsch-korrekt hat diesmal das Ordungsamt agiert.

    Sie hatten diesmal 3 Kräfte mehr als im Vorjahr und wahrscheinlich auch ihre Anweisungen. An die hält sich ein Ordnungsamtmitarbeiter natürlich.

    Ordnungsamt und BRN passen per se nicht zusammen. Und werden es auch nie…

    Ärgerlich war, dass Sie uns einen Pavillion abbauen lassen haben, der 20cm (zu weit) auf der Strasse stand. Blöd nur, dass es offensichtlich keine kleineren Pavillions zu kaufen gibt. Werden uns nächstes Jahr einen schnitzen. Ev. wird die Böhmische Straße mit der aktuellen Baustelle ja auch verbreitert. ;-)

    Dürüm kann ich gut verstehen. Einkauf von Lebensmitteln mit MHD für nix und wieder nix ist doof. Haben in 2008 und in Vorjahren echt Party gemacht – und damit ihren kleinen Teil zur Berreicherung der BRN im kulturellen Sinn geleistet.

    Dürüm hat Ordnungsamt-Warnung ignoriert. Strafe bekommen und bezahlt. Gedacht, damit ist es erledigt. Mit dem Langzeitgedachtnis deutscher „Beamter“ nicht gerechnet…

    Bescheide für oder gegen Standgenehmigung werden mit Absicht erst in der Woche vor der BRN erteilt, damit ein Widerspruch aufgrund der Fristen von vornherein sinnlos ist. Selbst ein Erfolg würde keine Wirkung mehr haben. Hin und wieder denkt der deutsche Ordnungsstaat kreativ. Oder eben kontraproduktiv im Sinne der BRN.

    Eine endgültige Lösung für dieses Problem gibt es nicht. BRN als x-beliebiges Stadtteilfest wäre der Tod für die BRN. Einen Gesamtveranstalter der BRN wird es GottseiDank und aus rationellen Überlegungen nicht geben. Und ein Ordnungsamt ist immer der Spassverderber. Es sei denn, es nimmt sich ein Beispiel an der Polizei. Zurückhaltung. Im Sinne der BRN und der Stadt.

  40. Catapult22:

    Rational ist eben nicht immer nur das, was aus Sicht der Wirtschaftsunternehmen Sinn macht. Gott sei Dank.
    Vom qualitativen Blickpunkt aus und auch vom organisationspolitischen machte ein Schirmherr sehr wohl Sinn.

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