Nichtsahnend saß ich kürzlich im Blumenau. Ein paar Tische weiter tuschelte ein Pärchen. Er adrett mit Hosenträgern, weißem Hemd und schwarzen Hosen, sie ziemlich leger. Plötzlich rauschte sie an mir vorbei ins Untergeschoss, um wenige Augenblicke später als Traumbraut in Weiß wieder zu erscheinen. Jetzt ergab die Anzugordnung des Burschen, den ich schon für einen Galan gehalten hatte, wieder Sinn. Nur die Turnschuhe störten irgendwie.
Das Paar verließ die Kneipe und sie kicherte noch vor sich hin: „Im Brautkleid durch die Neustadt“.
Lisa und Robert, so heißen die frisch Vermählten, trauten sich jedoch nicht an diesem Tage. Sie gaben sich bereis Ende Juni das Ja-Wort. Ihr Auftritt in der Neustadt diente der Hochzeitsfotografin Claudia Gallwitz nur als Kulisse für ihr Projekt „Trash the Dress“. Dabei geht es darum, dass ein so wunderbares und meist auch ziemlich teures Hochzeitskleid in der Regel nur einmal angezogen wird. Mit ihrer Aktion verführt sie Paare dazu, sich auch Tage nach der Hochzeit noch einmal in Szene setzen zu lassen. Allerdings geht das teure Stück entgegen dem Pojektnamen fast nie kaputt, aber die Braut geht damit wohl etwas lockerer um als an ihrem großen Tag.Die Turnschuhe übrigens, so verriet mir die Fotografin, habe der Bursche im Standesamt ganz brav gegen schmucke Ledertreter getauscht, aber die passten vermutlich nicht so recht in die coole Neustadt.
- Weitere Infos unter www.trash-the-dress-dresden.de oder auf Facebook
Claudia- hast wieder schöne Fotos gemacht— wie damals auch im Mediencollege 5. Klasse :D