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Erich und die Neustadt

So könnte er vor 100 Jahren tatsächlich auf der Brüstung gesessen haben, heute befindet sich hinter der Mauer das Kästner-Museum.
So könnte er vor 100 Jahren tatsächlich auf der Brüstung gesessen haben, heute befindet sich hinter der Mauer das Kästner-Museum.
Heute vor 40 Jahren ist Erich Kästner gestorben. Grund genug, dem wohl berühmtesten Sohn der Neustadt mal einen kurzen Artikel zu widmen. Bekannt geworden ist der Schriftsteller vor allem durch seine Kinderbücher, wie „Emil und die Detektive“, „Pünktchen und Anton“ oder „Das doppelte Lottchen“. Bücher, die eigentlich in jedem Kinderzimmer stehen sollten, geschrieben mit dem genauen Blick auf die kleinen Zwischenmenschlichkeiten und voller liebenswerter Figuren.

Bevor Kästner 1919 nach Leipzig zum Studium ging, wuchs er in der Dresdner Neustadt auf. 1899 geboren, wohnte er die ersten Jahre mit Mutter und Vater in der Königsbrücker Straße 66, später in der 48, danach in der 38. Der Vater war Sattlermeister, musste aber die Selbstständigkeit aufgeben und arbeitete dann in der Kofferfabrik. Da das Geld sehr knapp war, verdingte sich die Mutter als Friseurin. Zu ihr hatte Kästner ein besonders intensives Verhältnis. Er formulierte es später so: „Meine Mutter setzte alles auf eine Karte – und diese Karte war ich.“

Die Kindheit vor dem ersten Weltkrieg im prosperierenden Gründerzeitviertel war geprägt von Widersprüchen. Einerseits das recht arme Elternhaus, andererseits der reiche Onkel Franz Augustin, der in der Villa am Albertplatz residierte. Dort befindet sich heute das Kästner-Museum. Der Onkel war als Pferdehändler reich geworden, die Ställe waren im Hecht-Viertel, ein weiterer wesentlicher Ort in der Kindheit Erich Kästners.

Denkmal mit Hut vor dem ehemaligen Café Kästner
Denkmal mit Hut vor dem ehemaligen Café Kästner
Nach dem Ersten Weltkrieg ging Kästner nach Leipzig, studierte und arbeitete als Journalist für die Neue Leipziger Zeitung. 1927 zog er nach Berlin, dort schrieb er für die Familienzeitschrift „Beyers für Alle“ – im gleichen Jahr entstand sein erstes Theaterstück, dass aber 86 Jahre warten musste, bis es 2013 im Großen Haus in Dresden uraufgeführt wurde: „Klaus im Schrank“. Nun entstanden Kinderbücher Schlag auf Schlag. Mit „Emil und die Detektive“ wurde Kästner berühmt. Das Buch wurde in Deutschland über zwei Millionen Mal verkauft und bis heute in 59 Sprachen übersetzt. Vom Naziregime nach 1933 wurden seine Bücher als „wider den deutschen Geist“ verbrannt. Nach dem zweiten Weltkrieg zog Kästner nach München, arbeitete dort an weiteren Büchern und für Kabarett und Hörfunk. 1974, heute vor 40 Jahren, starb Erich Kästner in München.

  • Im Jahre 2000 hatte der Hellerau-Verlag das Kästner-Buch „Als ich ein kleiner Junge war“ neu aufgelegt mit wunderbaren Illustrationen von Katrin Feist. Der kleine Verlag befindet sich derzeit in Auflösung, da die Inhaberin sich zur Ruhe setzt.
  • Das Neustadt-Geflüster verlost in Kooperation mit „Büchers Best“ auf der Louisenstraße einmal „Als ich ein kleiner Junge war“ in der Ausgabe von 2000. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bitte eindeutiges Interesse in der Kommentarspalte bekunden. Kästner-Bezüge in den Kommentaren sind von Vorteil.

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29 Kommentare

  1. Sehr schöner, interessanter Artikel…
    Ich kann neben den wunderschönen Linderbücher auch Werke der Weimarer Republik und der damit verbunden Gesellschaftskritik.

    Immer wieder gern zu lesen

  2. Dieses wundervolle Werk ist leider noch nicht bis in mein Bücherregal durchgedrungen. Da aber in der Familie Nachwuchs unterwegs ist, bekunde ich eindeutiges Interesse an der künftigen Pflichtlektüre!

  3. Ich habe schon als Kind gerne Erich Kaestner gelesen. Wenn ich am Alberplatz die Kaestner-Skulpturen sehe, freue ich mich jedes Mal, dass ich mir diesen literarischen Schatz erschlossen (und bewahrt) habe. Und es kommt noch besser: Ich kann es kaum erwarten meinem Neffen endlich vorzulesen. Was wuerde sich dazu besser eignen als Kaestner? Zu „Als ich ein kleiner Junge war“ mit ihm die Neustadt nach Szenen und Orten abklappern! Wir wuerden uns sehr ueber die Ausgabe freuen :-)

    Uebrigens: Erichs biologischer Vater war angeblich der juedische Hausarzt der Familie.

  4. Uh ja, ich möchte gern an der Verlosung teilnehmen!
    In der Kindheit waren das immer meine Lieblingsbücher, aber nun hab ich lange nichts mehr von ihm gelesen. Wird Zeit, wieder damit anzufangen :)

  5. Ich bekunde eindeutiges Interesse an dem Werk von Erich Kästner! Ok besonders kreativ ist das jetzt nicht, bin ich raus?

  6. Hiermit bekunde ich starkes Interesse an dem Buch. Der Grund ist, dass in unserem Kinderzimmer dieses Buch fehlt … OK, der kleine Junge momentan auch, aber das soll sich in ca. 2 Wochen ändern.

  7. Dann möchte ich doch gern mein Interesse bekunden und dies auch mit meinem Lieblingszitat (in Bezug auf „Als ich ein kleiner Junge war) vom lieben Erich unterstreichen:
    Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt. Ihr Leben kommt ihnen vor wie eine Dauerwurst, die sie allmählich aufessen, und was gegessen worden ist, existiert nicht mehr.
    (und da ist leider soviel Wahres dran…)
    Beste Grüße
    der kleine Mann :)

  8. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

    In diesem Sinne versuche ich mein Glück. Ich würde mich echt riesig über das Buch freuen. Habe es selbst gelesen und schon oft verschenkt aber im heimischen Bücherregal fehlt es leider noch. Außerdem möchte ich gerne anhand des Buches die Neustadt neu erkunden.

  9. Erich Kästners Bücher prägten meine Dresdner Kindheit. Meine Mutter erzählte mir immer, dass Ihre Oma sich bei Frau Kästner die Locken legen ließ, während die Kästners vermutlich ihre Schuhe bei meinem Uropa reparieren ließen. Ich warte sehnsüchtig darauf, dass ich meiner Tochter endlich alle seine Bücher vorlesen kann und bekunde hiermit großes Interesse an der Verlosung!

  10. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
    Eine sehr gute Sache wäre beispielsweise, mir das Buch „Als ich ein kleiner junge war“ zu schenken :)
    In diesem Sinne…allen Anderen (aber besonders mir) VIEL GLÜCK!!!

  11. @Mamsell: Soweit ich weiß, ist das mit dem Hausarzt ein nicht belegtes bzw. bewiesenes Gerücht. In dem wundervollen Buch „Meine Mutter“ sind einige Briefe von Kästner an seine Mutter Ida veröffentlicht. Darin schreibt er manchmal: „Grüße an Papa“. Selbst wenn Emil Kästner möglicherweise nicht der leibliche Vater war, hat er ihn wohl immer als seinen richtigen gesehen.

  12. Und hier eines meiner Lieblingszitate in etwa: „Was immer auch geschieht, nie dürft ihr so tief sinken, den Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
    In diesem Sinne einen schönen Abend allen und natürlich freue ich mich auch über ein Exemplar.

  13. @Anton: Angeblich gab es ja auch Bestrebungen von Kaestner, diesen Umstand zumindest vor seinem Ableben nicht zu veroeffentlichen. Ich zitiere aus einem ZEIT-Artikel:

    Als sein Vater habe nicht der wackere Sattlermeister Emil Kästner zu gelten, sondern der jüdische Hausarzt und Freund der Familie, ein Sanitätsrat Dr. Emil Zimmermann. Diese Lesart wurde zuerst 1982 verbreitet von dem Schriftsteller und Kabarettisten Werner Schneyder in der bis heute originellsten Biographie: Kästner – ein brauchbarer Autor. Werner Schneyder schrieb, Thomas Kästner habe ihm gesagt, sein Vater Erich sei der Sohn des Hausarztes der Eltern: „Eine ganz kleine Personengruppe, Verleger und Freunde, dürften das gewußt haben.“ Seine Mutter Friedel Siebert hat dies bestätigt. Schneyder ging vor wie ein Reporter und fragte Luiselotte Enderle. „Das wäre sehr gut möglich“, antwortete sie, aber sie sei nicht befugt, über Dinge zu sprechen, über die zu sprechen Kästner sie nicht autorisiert habe.

    Beweisen kann man da zwar nichts (mehr), aber interessant fand ich das schon. War auch nur als Randbemerkung gedacht :-)

  14. „Was auch immer geschieht, nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken“ – Erich Kästner, ein unerschöpflicher Quell von klugen Aussprüchen. Ich mag besonders seine Monatsgedichte. Bei der Igel-Tour durch den Hecht erfuhr ich, dass seine Eltern auf dem Pauli-Friedhof begraben liegen. Das Buch aus diesem Verlag würde mich sehr erfreuen.

  15. Erich Kästner – die große Liebe meiner Kindheit. „Als ich ein kleiner Junge war“ hab ich schon im Bücherregal stehen – deshalb bekunde ich eindeutig kein Interesse daran. Soll sich lieber jemand daran erfreuen, der es noch nicht gelesen hat.

    Für alle Kästner-Fans auf jeden Fall empfehlenswert: Dr. Erich Kästners Lyrische Hausapotheke – 56 Gedichte, aufgeschrieben und illustriert im Warschauer Getto von Teofila Reich-Ranicki, Ehefrau von Marcel Reich-Ranicki.

  16. Noch’n Kästner:

    Wir hofften. Doch die Hoffnung war vermessen.

    Und die Vernunft blieb wie ein Stern entfernt.

    Die nach uns kamen, hatten schnell vergessen.

    Die nach uns kamen, hatten nichts gelernt.

    Sie hatten Krieg. Sie sahen, wie er war.

    Sie litten Not und sah’n, wie sie entstand.

    Die großen Lügen wurden offenbar.

    Die großen Lügen werden nie erkannt.

    Es folgt: das ARD-Extra zur Lage in der Ukraine.

  17. „Wenn ein Kolonialwarenhändler in seinem kleinen Laden so viele Dummheiten und Fehler machte wie die Staatsmänner und Generäle in ihren großen Ländern, wäre er in spätestens vier Wochen bankrott.“ -E. Kästner

    Ich würde mich auch sehr über das Buch freuen!

  18. „Denkt ans fünfte Gebot: Schlagt eure Zeit nicht tot!“

    Ich würde die Zeit nutzen und „Als ich ein kleiner Junge war“ lesen und mich sehr über das Buch freuen!

  19. Ich würde mich absolut über den Gewinn freuen. Habe es schon gelesen. Und das Buch ist mehr als nur Pflichtlektüre.

  20. Interesse!
    Da ja inzwischen genug Kästner-Zitate genannt wurden, spare ich mir ein weiteres an der Stelle. Nicht aber den Hinweis, dass der Wohlstand des Kästner’schen Onkels durch Pferdehandel zu Stande kam.

  21. Erich Kästner – wenn alle seine Bücher gelesen und seine Weisheiten verinnerlicht hätten, wäre die Welt ein ganzes Stück besser. Ich liebe diesen Mann, der mit einfachen, verständlichen Worten die Dinge auf den Punkt gebracht hat… Von ihm kann wirklich jeder etwas lernen, ob groß oder klein! Ich würde mich wahnsinnig über das Buch freuen! Ich habe es schon in den Händen gehabt, leider musste ich arme Studentin den Kauf verschieben… aber vielleicht hab ich ja ein wenig Glück :)

  22. Erich Kästner begleitet mich mein Leben lang. Angefangen mit meinem Geburtstag, der 23.02.1989, 90 Jahre nach seinem, bin ich im Hechtviertel auf der Hechtstraße groß geworden. In der 30. Grundschule hieß mein erstes Kästner Buch „Emil und die Dedektive“ und auch bei der Kästner Rallye durfte ich damals schon mit machen. In der Mittelschule folgten dann „Emil und die Dedektive“, „Pünktchen und Anton“, „der kleine Mann“, „das fliegende Klassenzimmer“ usw. Später folgten dann weitere Werke und mein Töchterchen (9) durfte vor den Sommerferien nun auch an der Kästner Ralley teil nehmen und besitzt nun auch schon „Das doppelte Lottchen“ als Buch und original Film. Zu Weihnachten gab es vom Nikolaus die CD „SECHSUNDVIERZIGHEILIGABENDE“. Erich war, ist und bleibt mein lieblings Schriftsteller und deswegen würde ich mich besonders über dieses Schmuckstück freuen. „Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein wahrer Mensch.“

  23. Super Sache, dass man dieses wundervolle Buch gewinnen kann. Ich hatte es schon einmal in meinem Besitz, doch dann hat es leider jemand aus der Familie irgendwo liegen lassen – und ich habs nicht wieder bekommen. Das wäre eine Freude, wenn ich es bekommen würde und mit meinen Kindern zusammen lesen könnte – jetzt, wo wir in Dresden wohnen :)

  24. @ David: Das Zitat wollte ich auch gerade hierher tippen :)
    Ich würde gern mit Hilfe des Buches noch mehr auf Kästners Spuren durch seine (und meine) Heimatstadt wandeln.

  25. „Die Dummheiten wechseln, die Dummheit bleibt.“
    Hiermit bekunde auch ich Interesse am obig angeprisenen Wort.

  26. Das Buch habe ich mehrere Male als Kind und Jugendliche gelesen und dabei meist ohne das buch auch nur einmal aus der Hand zu legen! Ich würde mich sehr, sehr über das Buch freuen.
    Auch die Illustrationen klingen sehr verlockend.

  27. :D
    habe ganz großes Interesse!
    :D

    letzes Weihnachten waren wir im Schauspielhaus Dresden und haben uns das Stück Klaus im Schrank angesehen. Wir waren beeindruckt von der Handlung – Geschichte und der tollen Umsetzung. Es gab immer wieder neue Ausdrucksformen— eine sei hier genannt: 2 Trickfilmfiguren aus der Stummfilmzeit, kommen als Trickfilm den großen Schrank herunter geklettert. Ist sehr gut umgesetzt.

    Das Stück kann ich sehr empfehlen- besonders auch Familien mit Kindern— denn es geht im Wesentlichen darum, dass die Eltern sich auch genügend Zeit für ihre Kinder nehmen.
    Das Stück steht -so wie ich es gesehen habe- auch diesen Winter wieder im Spielplan.

    ;-)

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