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Sukuma Award: „Du kaufst mehr als du denkst“

Sukuma Award
Dominik Schiefner (Schauspieler), Thomas Frick (Regisseur) und Dagmar Jara (Dresdner Ideengeberin des Siegerspots) treffen die letzten Absprachen vor Drehbeginn. Foto: Linh Tran
Am Dienstag Abend fanden die Dreharbeiten zum diesjährigen Bürger-Filmpreis „Sukuma Award“ in den Vereinsräumen des Sukuma arts e.V. statt. Zwei Monate hatten die Dresdner Zeit ihre kreativen Ideen unter dem Motto „Du kaufst mehr als du denkst“ zu Papier zu bringen und einzureichen. „Wir möchten die Visionen der Menschen für eine nachhaltige Stadt auf die große Leinwand bringen“, erklärt Carla Schweigert, die Sprecherin des Sukuma Award. Mit dem Preis werden Laien ausgezeichnet, die so mit Hilfe eines professionellen Teams die Möglichkeit bekommen, Teil eines eigenen kleinen Filmprojekts zu werden. Die Filmnächte am Elbufer sowie die ravir film GbR unterstützen die Realisierung des Awards. Fast 100 Bürger beteiligten sich in diesem Jahr an der Ausschreibung. Zum Sieger-Spot wurde Dagmar Jaras Idee einer Wahrsagerin gekürt, die versucht einem iPhone-Besitzer die Augen zu öffnen.

In den vergangenen beiden Jahren rief Sukuma arts e.V. Dresdens Bürger dazu auf, sich über „faire Kleidung“ und „Banken“ Gedanken zu machen. Dagmars Geschichte hingegen thematisiert den alltäglichen Umgang mit moderner Elektronik. Der Spot soll zum Hinterfragen unseres eigenen Konsumverhaltens anregen: Ist jedes Jahr ein neues Smartphone wirklich notwendig? Wo kommen die Ressourcen her, die in unseren mobilen Geräten verbaut sind? Unter welchen Bedingungen werden unsere täglichen Begleiter produziert? Und was passiert mit unserem Telefon, wenn wir es verschrotten? Carla zeigt sich motiviert: „Jeder kann dazu beitragen Konsum nachhaltiger zu gestalten. Ein Telefon mit Displayschaden kann beispielsweise im Repair Café Dresden repariert werden. Geräte, die nicht mehr verwendet werden, könnten in einer Sammelstelle abgeben werden, anstatt sie in der heimischen Schublade schlummern zu lassen. Auch der Sukuma arts e.V stellt eine Box für alte Handys zur Verfügung. Wir geben die Altgeräte dann weiter zum Recycling.“

Dagmar Jara
Die 47-Jährige Pädagogin steht nicht zum ersten Mal vor der Kamera. Foto: Linh Tran
Dagmars Gewinner-Spot beginnt mit dem Appell einer Wahrsagerin an ihren iPhone-liebenden Kunden, der sich nichts sehnlicher als den Reichtum der Welt wünscht: „Ah, alle Schätze der Welt? Edle Metalle, seltene Erden? Blut? Schweiß? Die Kraft von unzählig vielen Menschen? Das ist alles bereits da drin.“ Ihr Kunde reagiert erschüttert: „Was? Das ist ja pure Magie!“ Doch die Kugel gibt ihrer Beschwörerin zu verstehen: „Das ist keine Magie – das ist Ausbeutung!“. Dagmar möchte mit ungezwungenem Witz zum Nachdenken anregen und verzichtet bewusst auf den „Du-sollst-nicht-Finger“. Sie selbst beschreibt sich als einen Menschen, der im Laufe des Lebens gelernt hat, den Alltag verantwortungsvoller zu genießen: „Es sind gewisse Toppings, also die kleinen Dinge im Leben, die mich glücklich machen“, so die 47-Jährige Pädagogin, bevor sie schließlich zu ihrem Wahrsagerzelt aufbricht. Der Film feiert am 26. August bei den Filmnächten am Elbufer seine Premiere.
Sukuma Award 2
Weißer Rauch umgibt die Kugel der Wahrsagerin. Foto: Linh Tran

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Ein Kommentar

  1. Angesichts der Tatsache, dass auch schon (oder vielmehr erst, da besteht noch Wachstumspotenzial!) jedes vierte Kind ein „smartphone“ besitzt, ein Kampf gegen Windmühlen. Aber ein ehrenwerter! Hoffen wir, dass der Film oft geliked wird…

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