Mit dem bekannten Jahreskalender „Starkes Viertel“ (I-III) sowie dem gleichnamigen Buch ist Günter Starke in vielen Dresdner Haushalten und darüber hinaus vertreten. Manche nennen ihn den Chronisten der Dresdner Neustadt. Natürlich ist er weit mehr als das. Sein fotografisches Arbeiten ist vielfältig. Die Bilder der Äußeren Neustadt aus den Jahren 1979 – 1990 wecken Erinnerungen: Menschen, Innenräume, Fassaden, Hinterhöfe – Günter Starke schrieb eine Art fotographisches Tagebuch des Viertels. Seine Bildnisse erwecken den Eindruck „Zu Hause“ zu sein. Nun schließt sich die interessante Frage an: Was für ein zu Hause ist der Dresdner Stadtteil heute?
Der Fotograf Günter Starke feiert in Kürze seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Grunde werden seine Neustadt-Fotos für knapp sieben Wochen, vom 28. August bis zum 11. Oktober, im kunstgehæuse zu sehen sein. Es soll sich in der Präsentation des Künstlers alles um den Begriff „Gehäuse“ drehen: „Ein Rückblick, die privaten, die gewerblichen, die zerstörten Gehäuse, der Blick aus ihnen, das Leben vor ihnen und das Leben“, so Starke, erwarten den Besucher.
Einer meiner Antriebe für die Fotoarbeit über die Dresdner Äußere Neustadt war die von den DDR-Politikern für das Jahr 1990 geplante Vernichtung der Gehäuse unseres Viertels. Als Ersatz sollten normierte Plattenbauten die historisch wertvolle Bausubstanz ablösen. Die heute von vielen geschätzte individuelle Vielfalt der Gebäude in der Neustadt wäre dahin.
Das baldige Geburtstagskind wurde 1944 in Arnsdorf bei Radeberg geboren. Zunächst arbeitete er nach dem Abitur als Ingenieur für Starkstromtechnik bevor er ab 1984 freischaffend sich der Fotografie widmete.
Weitere Informationen
- Galerie kunstgehæuse, Prießnitzstr. 48, 01099 Dresden, www.kunstgehaeuse.de
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