Ich hab ja keine Ahnung, was uns der Wetterbericht so ankündigt, aber soeben war mir der Frühling doch ziemlich nah. Durch die geöffnete Balkontür kann ich sehen, wie die Sonne mit den Wolken flirtet und sich kleine grüne Knospen aus den Ästen des Pflaumenbaums im Hof drängeln. Und vorhin auf der Alaunstraße, die Menschen waren auf einmal so freundlich: Ein Autofahrer hält extra an, um mich ungefährdet die Straße überqueren zu lassen, ein rasender Radler weicht mir aus, so dass ich unbekümmert mit halbgeschlossenen Lidern die Sonne genießen kann. Auch im Konsum, die Verkäuferin, sie strahlt mich an und redet und gestikuliert. Dabei hab ich sie nur nach dem Leergutautomaten gefragt.
Und auch ich bin ein bisschen weniger schlecht gelaunt, ich ertappe mich dabei, wie mir ein Lächeln über die Lippen huscht, als ich vorm Friseur was von dicken Eiern und Osterhasen und beim Bäcker was von „Hattu Möhrenkuchen“ lese.
Die gute Laune scheinen mir jedoch auch andere Passanten anzumerken, einer der vor dem Konsum herumlungernden Punks, er traut sich und spricht mich an: „Hast Du vielleicht ein bisschen Kleingeld über.“ Und tatsächlich, statt des üblichen grimmigen Blickes, gönne ich ihm ein fröhliches: „Nö.“
Übrigens, mir ist aufgefallen, früher war Ostern später: Siehe hier.