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Ortsbeirat für erneute Variantenprüfung

Königsbrücker Straße am frühen Abend
Königsbrücker Straße am frühen Abend
Dienstag Abend, Bautzner Straße, die Autos stapeln sich, wie auch auf dem Bischofsweg und der Antonstraße. Nur auf der „Königsbrücker“ da rollt der Verkehr. Vielleicht, weil die meisten Autofahrer die Holperpiste meiden, vielleicht, weil derzeit viel über die Waldschlößchenbrücke rollt und die Albertbrücke gesperrt ist, vielleicht aber auch, weil insgesamt weniger Auto gefahren wird.

Währenddessen diskutieren die Ortsbeiräte über den Antrag von Rot-Grün-Rot-Orange (RGRO). Die neue Stadtratsmehrheit will der Variante 7 neue Varianten zur Seite stellen und vergleichen lassen. Kurz gesagt, geht es darum, ob sich künftig Bahn und Autos eine überbreite Spur teilen oder ob die Autos neben der Bahn her fahren können (Vergleiche Neustadt-Geflüster vom 24. Oktober).

Margit Haase (Grüne) stellte einen ehrgeizigen Zeitplan vor. Der Antrag muss jetzt am 26. November in den Bauausschuss, damit dann im Dezember der Stadtrat beschließen kann. Laut Haase könne dann schon im März ein Ergebnis des Variantenvergleichs vorliegen, der im April auf einer Bürgerversammlung vorgestellt werden könne. Im Mai soll dann der Stadtrat die zu bauende Variante beschließen. Diesem Zeitplan hielt Ortsamtsleiter André Barth entgegen, dass derzeit gar nichts geplant werden könne, weil die Stadtverwaltung mit einer Haushaltssperre belegt sei. Erwiderung Haase, das stelle kein Problem dar, die Mittel könnten beantragt werden.

Protest kam von CDU und FDP. Lutz Barthel (CDU): „Man muss die Entwicklung im Dresdner Norden berücksichtigen, dort entstehe gerade viel neuer Wohnraum.“ Michael Deutschmann (FDP) winkte ab: „Wir nehmen das jetzt hin, dass es neue Planungen gibt, aber am Ende wollen wir die Bürger befragen.“ Nach einigem Hin und Her, stimmten die Räte mit großer Mehrheit für den RGRO-Antrag.

Spannender als die vorhersehbaren Argumente der anwesenden Politiker waren die Reaktionen der anwesenden Verkehrsexperten. Im Publikum saßen einträchtig und tuschelnd Straßenbauamtsleiter Reinhard Koettnitz und Verkehrsbetriebe-Chef Reiner Zieschank. Letzter ließ sich nach der Sitzung noch zu einem kurzen, aber vagen Statement hinreißen: „Mal sehen, ob die Prüfung ergibt, dass die schmale Variante leistungsfähig genug ist.“ Königsbrücker-Straßen-Dauerdemonstrant und Piraten-Stadtrat Martin Schulte-Wissermann ergänzte: „Auf der Leipziger Straße funktioniert die Pulkführerschaft der Bahn doch auch und da ist mehr Verkehr.“ Aber die Stadtverwaltung solle nun erstmal die Varianten vergleichen.

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Selbst bei idealem Verlauf und ohne einen Bürgerentscheid ist ein Baustart vor 2018 extrem unwahrscheinlich.

12 Kommentare

  1. “Auf der Leipziger Straße funktioniert die Pulkführerschaft der Bahn doch auch ..“

    Herr Schulte Witzmann mal dort langgefahren ??? Wenn Autos bis zum Elbepark zurückstauen und die Sternstraße zustauen funktioniert die Pulkführerschaft? Na vielen Dank aber auch wenn das Ihre Idee ist für die Königsbrückerstraße! Ganz einfach Straßenbahn ganz wech von der Königsbrücker ab Albertstraße Untertunneln mit wieder rauskommen an der Herresbäckerrei und aus die Maus.

  2. Auf Bischofsweg, Anton- und Bautzener stapelt es sich aber schon seit ich denken kann (70er) und diese Straßen sind Querungen der Köni. Es ist doch eine gute Nord-Süd Verbindung in Form der Hansastraße vorhanden und wer redet hier mal von Eltern mit kleinen Kindern an der Hand, Rad- und Rollatorfahrern?
    Es geht den Kritikern,wie immer, nur ums Autofahren.
    Ich mag die beiden schmalen Varianten sehr.

  3. natürlich funktioniert pulkführerschaft, zahlreiche großstädte mit tramsystem basieren strukturbegingt auf genau diesem straßenquerschnitt. natürlich muss man unterschiedliche bereiche unterscheiden: sascha meint die kreuzungen, verkehrsminister wissmann die unterwegsstrecke. knackpunkt sind die knotenpunkte, da gibts noch zuviele alte ampelanlagen ohne echte steuerbarkeit (geldmangel). ausserdem werden strassen nicht nach der rushhour dimensioniert – sonst müssten alle strassen „8-spurig“ sein. in allen städten erlischt in der rushhour die freie fahrt f. fr. bürger. jeder autonutzer wird dabei zum stauerzeuger, aber offenbar ist das problem weniger schlimm, als mal auf die öffis umzusteigen.

    ansonsten ist es ja schön, dass herr zieschank in gremien gute mine macht. dumm nur, dass die „DVB“ später massiv „blockiert“. vielleicht gibts auch dort ein umdenken.

    lutzens „viel neuer wohnraum“ im norden muss vehement widersprochen werden, die derzeitigen – vergleichsweise wenigen – baustellen sind zumeist entlang der tramlinie 7. wenn in langebrück oder weixdorf irrsinnigerweise neue bauflächen ausgewiesen werden, ergibt das noch kein argument für das abwälzen der zusatzbelastung auf die innenstadtbewohner.

  4. @Pippali: Die Anwohner der Hansastraße und deren Nebenstraßen freuen sich sicher über den extra Verkehr der Königsbrücker.
    Die Variante mit dem Grünstreifen fände ich ja auch witzig, aber als täglicher Nutzer der Linie 7 lehne ich eine gemeinsame Spur mit den Autos ab.

  5. Ich denke, der neue Wohnraum bezieht sich auf den neuen Bauabschnitt an der Tannenstraße, hinterm Goethe-Institut. Da gibt es ja auch noch weitere unbebaute Flächen.

  6. Warum wird die Königsbrücker nicht einfach autofrei gemacht? Maximal für Anlieger und Lieferfahrzeuge frei. Der Verkehr kann dann genauso über die Stauffenbergallee zur WSB rollen.
    An einer gut ausgebauten S-Bahn-Strecke und Straßenbahnlinie mit dem Auto entlang zu fahren, mutet ja schon schwachmatisch und dumm an.
    Selbst nach Richtung Königsbrück und Kamenz fährt die SBS.

    Ohne Autos erledigt sich schon alles. Keine Ampeln, keine breiten Fahrspuren. Die Kosten relativieren sich auch, das freut den Steuerzahler.

  7. Was ist denn eigentlich aus der Variante geworden, die ganze Str komplett zu untertunneln und oben zu begrünen, mit überlangem Pool für Langstreckenschwimmer in der Mitte?

    Das war mein Favourit!

  8. @Furzi-Knut, da mache ich einen Gegenvorschlag. Die Neustadt wird unterirdisch verlegt, wie die Untergrundstadt Montreal ;)

    @René, warum soll denn ausgerechnet die Königsbrücker autofrei sein? Wäre es nicht korrekter und sinnvoller, wenn die ganzen kleinen Nebenstraßen in der Neustadt als Fußgängerzone autofrei werden?

  9. Es ist schon toll, wie in Dresden jede Straße so „saniert“ wird, dass es für Autofahrer als auch die öffentlichen Verkehrsmittel gleichsam unattraktiv ist, weil sich einfach beide immer gegenseitig blockieren und so im Stau stehen. Von Radfahren will ich mal gar nicht erst reden…

  10. Ach herrlich, CDU+FDP machen Verkehrspolitik wie in den 70ern entsprechend ihrer (in dieser Zeit verorteten) Wählerklientel. Das betrifft jeden, schließlich hat jeder ein Auto. Auch die Kinder, die Radfahrer und die Alten, Paare haben sogar zwei.*Ironie_aus
    Also 2/3 Stadtraum für 1/3 Bevölkerungsgruppe? 2/3 für die, die sich dann täglich 8h der An_wohner (Schnittmenge rausgerechnet)?
    Btw, was ist dabei (neutral betrachtet) eigentlich so schlimm an einem Stau? Wie wieviele Mitbürger sind denn betroffen, wenn 30 Autos in einer Reihe stehen? 30. Und wieviele wohnen/leben an der Königsbrücker/in näherer Umgebung?
    Manchmal hilft es, die Dinge in Relationen zu sehen. Aber dieses Thema hier ist ja hoffnungslos durchemotionalisiert.
    Also Ring frei!

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