Am Mittwoch Nachmittag haben Unbekannte kunterbunte Fichten in der Neustadt verteilt. Doch statt des klassischen Weihnachtsbaumschmucks sind die Bäumchen mit Schildern und Zetteln verziert. Eine Werbeaktion?
Allerdings. Es geht um das am Freitag in Johannstadt stattfindende „Fest des Friedens“. Passend zum nachmittäglichen Guerilla-Marketing landet natürlich auch eine Pressemeldung im Postkasten. Initiator ist der Johannstädter Kulturtreff e.V., der sich angesichts der Pegida-Proteste kurzfristig dazu entschieden hat, statt seiner Weihnachtsfeier ein Fest der Weltoffenheit, Toleranz und Solidarität zu feiern.
Die Veranstaltung findet am 12. Dezember von 15.30 Uhr bis ca. 20 Uhr auf der Elisenstraße 35 unter dem Motto „Fest des Friedens. Für alle.“ in Zusammenarbeit mit der Integrations- und Ausländerbeauftragten der Landeshauptstadt Dresden statt. Zu dem Fest sind alle Menschen herzlich eingeladen – ganz gleich, woher sie kommen, welcher Glaubensrichtung sie angehören und unabhängig von ihren Lebensentwürfen. Ausnahme: Personen mit extremistischen, oder dem Ziel des Festes zuwiderlaufenden Absichten.
Neben einem kulturellen Rahmenprogramm mit Tanz, Theater und Musik gibt es u.a. Bastel- und Backangebote für Kinder. Zudem ist geplant, Spielzeug an die Kinder vor Ort weiterzugeben. Spenden können ab sofort im Büro des Kulturtreffs abgegeben werden.
An dem Fest beteiligen sich außerdem weitere in der Johannstadt ansässige pädagogische, soziale und kulturelle Akteure sowie politisch arbeitende Vereine und engagierte Privatpersonen aus dem gesamten Stadtgebiet. Auch die Gagfah und die WG Aufbau haben ihre Unterstützung zugesagt.
Auf Nachfrage versichert Initiator Matthes Blank, dass die Bäume nach dem Fest wieder weggeräumt werden. Aber vielleicht sichert sich so der ein oder andere Neustädter ja auch einen günstigen und flippigen Baum.